Tempo | eLexikon | Musik - Musikalische Exekution
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Temple - Tenasserim
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Tempo | (ital., "Zeit"), Zeitmaß, die Bestimmung, welche im einzelnen Fall die absolute Geltung / 202 |
Tempo _2 | # (ital.) oder Zeitmaß, in der Musik die Angabe der Geschwindigkeit, in der ein Tonstück vorgetragen / 271 |
Tempo _3 | # ältere japan. Scheidemünze, s. Sen. / 6 |
Tempo
479 Wörter, 3'290 Zeichen
Musik — Musikalische Exekution
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Tempo
Zeitmaß, die Bestimmung, welche im einzelnen Fall die absolute Geltung der Notenwerte regelt. Vor dem 17. Jahrh. waren die Mittel, ein verschiedenes Tempo zu fordern, sehr beschränkt; die Noten hatten aber damals eine ziemlich bestimmte mittlere Geltung, den »integer valor« (s. d.), der sich aber doch im Lauf der Jahrhunderte sehr verschob, so daß man heute bei Übertragungen von Musikwerken des 16. Jahrh. die Werte wenigstens auf die Hälfte, bei denen des 14.-15. Jahrh. auf den vierten Teil und bei noch ältern auf den achten Teil reduzieren muß, wenn man ein ungefähr richtiges Bild gewinnen will. Um 1600 kamen die noch heute üblichen Bestimmungen Allegro, Adagio, Andante auf, denen sich bald Presto und die Unterarten: Allegretto, Andantino, Prestissimo zugesellten. Da sich im Gebrauch dieser Bezeichnungen vielfach Willkür einschlich, so sann man gegen das Ende des 18. Jahrh. auf feste, unwandelbare Bestimmungen und gelangte zur Erfindung des Taktmessers (s. d.). Vielfach sind heute auch Tempobezeichnungen beliebt, die auf Tonstücke von bestimmtem Charakter der Bewegungsart hinweisen, so Tempo di marcia (Marschtempo = Andante), Tempo di minuetto (Menuetttempo, etwa = Allegretto), Tempo di valsa (Walzertempo = Allegro moderato) u. s. f. Über die kleinen Modifikationen des Tempo, welche der musikalische Ausdruck bedingt (agogische Schattierungen), s. Agoge.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Tempo
(ital.) oder Zeitmaß, in der Musik die Angabe der Geschwindigkeit, in der ein Tonstück vorgetragen werden soll. Gewöhnlich unterscheidet man fünf Hauptgrade des Tempo: Largo, Adagio, Andante, Allegro und Presto. Dazu kommen in der langsamen Bewegung: Lento, Grave und Largetto, in der mittlern: Andantino, Moderato, Alegretto u. s. w., und in der geschwinden: Vivace und Prestissimo. Diese Bezeichnungen passen aber vielfach nicht auf die ältern Werke; bei Händel z. B. bezeichnet Largo dem Notenwerte nach ein schnelleres Tempo als Adagio.
Für einen richtigen Vortrag ist es daher wesentlich, die abweichenden Bezeichnungen und den Stil der verschiedenen Zeiten zu kennen. Soll der Grad der Langsamkeit oder Geschwindigkeit noch vermehrt oder vermindert werden, so bezeichnet man dies durch Zusätze. Der Ausdruck tempo rubato, der angiebt, daß der einen Note an Zeit zugelegt wird, was der andern genommen ist, bezieht sich nicht auf das Zeitmaß, sondern auf den Takt und die Taktteile (s. Rubato). Über Giusto tempo s. d; über Istesso tempo s. Istesso.
Oft wird das herrschende Zeitmaß unterbrochen durch Verzögern (rallentando oder ritardando) oder durch Beschleunigung (accelerando, stringendo oder più stretto), oder es wird dem Vortragenden überlassen, eine Stelle im losern Zeitmaße vorzutragen (a piacere), in welchem Falle sich oft die Begleitenden nach ihm richten sollen (colla parte); soll das strengere oder frühere Zeitmaß wieder eintreten, so wird dies durch a tempo oder tempo primo angegeben. Ein ganz freies, wechselndes Tempo herrscht im Recitativ (s. d.). Zur feststehenden Bestimmung des Tempo eines Tonstücks dient der Taktmesser (s. d.).
Das Wort Tempo gebraucht man auch für das Maß der Geschwindigkeit bei Bewegungen von Truppen (s. Marsch und Schritt) und Pferden (s. Gänge) sowie beim Feuern (s. Feuerart).
Tempo,
ältere japan. Scheidemünze, s. Sen. ^[= s. Sennerei.]