Thallium | eLexikon | Chemie - Metalle
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Thalerhumpen - Thallo
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Thallium | Tl, Metall, findet sich mit Kupfer, Silber und Selen im Crookesit (16-18,5 Proz.) und Berzelianit, / 481 |
Thallium _2 | (vom grch. thallos, grüner Zweig), ein metallisches chem. Element (chem. Zeichen Tl; Atomgewicht / 300 |
Thallium
781 Wörter, 5'571 Zeichen
Thallium
(vom grch. thallos, grüner Zweig), ein metallisches chem. Element (chem. Zeichen Tl; Atomgewicht 204), das von dem Engländer Crookes 1861 durch die Spektralanalyse [* 2] entdeckt und von ihm und Lamy in Paris [* 3] 1862 näher untersucht wurde. Es findet sich in den zinkhaltigen Bleierzen des Unterharzes, im Eisenkies, [* 4] Kupferkies, in dem Schwefelsäureschlamm der Schwefelsäurefabriken, die mit Schwefelkies arbeiten, in manchen Sorten von Wismut, Tellur und Kadmium, fast als steter Begleiter des Rubidiums und Cäsiums in vielen Mineralwässern u. s. w. Es wird in größern Mengen aus dem Schwefelsäureschlamme, z. B. zu Oker am Harze und zu Aussig an der Elbe, dargestellt, indem man aus der Lösung des Thallium das Metall durch Zink fällt und dann umschmilzt.
Bleigewinnung
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* 5
Blei.Das Thallium ist dem Blei [* 5] sehr ähnlich, weiß, mit einem Stich ins Bläulichgraue, weich, wenig zähe, aber sehr hämmerbar. Das spec. Gewicht ist 11,8. Es schmilzt bei 290° C. und verflüchtigt sich in der Rotglühhitze; beim Erkalten krystallisiert es, und beim Biegen knirscht es wie das Zinn. Eine nicht leuchtende Gasflamme wird durch Thallium grün gefärbt; sein Spektrum (s. Tafel: Spektralanalyse) hat eine einzige grüne Linie von scharfer Begrenzung. Es oxydiert sich an der Luft sehr leicht, weshalb es unter Wasser oder mit geschmolzenem Paraffin [* 6] überzogen aufbewahrt wird. Man stellt gegenwärtig auch optische Gläser mit Thalliumoxyd dar (Thalliumglas); außerdem verwendet man Thalliumsalze in der Feuerwerkerei.
Das Thallium ist in seinen Verbindungen ein- und dreiwertig. Die Verbindungen des einwertigen Thallium sind zum Teil denen der Alkalimetalle sehr ähnlich, so das in Wasser leicht lösliche Thalliumoxydhydrat, TlOH, und Thalliumcarbonat, Tl2CO3, ferner das dem Kaliumsulfat isomorphe und alaunbildende Thalliumsulfat, Tl2SO4; zum Teil zeigen sie bemerkenswerte Analogie mit dem Silber, so das dem Chlorsilber äußerst ähnliche, schwer lösliche Thalliumchlorür, TlCl, und das schwarze, unlösliche Thalliumsulfür, Tl2S. Die Verbindungen des dreiwertigen Thallium schließen sich dagegen mehr an diejenigen des Indiums und Galliums an.