Themistokles | eLexikon | Geschichte - Altgriechenland - Staaten
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Theißblüte - Themistok
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Themistokles | berühmter athenischer Feldherr und Staatsmann, geboren um 527 v. Chr. zu Athen, Sohn des Neokles / 590 |
Themistokles _2 | athen. Feldherr und Staatsmann, stammte aus dem altadligen Geschlecht der Lykomiden und wurde / 522 |
Themistokles
1'112 Wörter, 7'661 Zeichen
Geschichte — Altgriechenland — Staaten
Themistokles,
Themse - Thénard
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Seite 65.761.athen. Feldherr und Staatsmann, stammte aus dem altadligen Geschlecht der Lykomiden und wurde um 525 v. Chr. geboren. Sein Vater hieß Neokles, seine Mutter war eine Fremde, wahrscheinlich eine Akarnanierin. Glänzend begabt, von weitem Blick und weiten Zielen, voll scharfen Verstandes und glühenden Ehrgeizes, überwand er rasch den Makel seiner Geburt und griff entscheidend in das öffentliche Leben ein. Als erster Archon (493-492) begann er mit der Verwirklichung seines Progamms ^[richtig: Programms], Athen [* 2] zur Seevormacht Griechenlands zu erheben; an Stelle der alten Reede von Phaleron wurde der Peiraieus als Hafen durch ¶
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ihn entdeckt und mit der Befestigung begonnen. Die auswärtigen Verhältnisse, die Kämpfe erst mit Persien, [* 4] dann mit Ägina, die Streitigkeiten mit seinen polit. Gegnern Megakles, Xanthippus, Aristides traten der Vollendung seiner Pläne entgegen. Als aber 483 der letzte Gegner Aristides durch Ostracismus beseitigt worden war, beherrschte Themistokles wieder die Lage allein und brachte ein Gesetz durch, daß in den folgenden Jahren aus dem Überschuß der Einkünfte aus den Bergwerken von Laurion 100 neue Kriegsschiffe gebaut werden sollten.
Beim Heranrücken des Heers von Xerxes bewog er nach der Schlacht bei Thermopylä (480 v. Chr.) die Athener, ihre Stadt, die gegen die Übermacht der Perser nicht zu halten gewesen wäre, preiszugeben und sich, nachdem sie Weiber, Kinder und Greise auf der Insel Salamis und in Trözen in Sicherheit gebracht, auf die Flotte zurückzuziehen. Er war es auch, der mit der gewaltigsten Anstrengung und in fortwährendem Widerstreite gegen die engherzigen Gedanken der Peloponnesier die griech. Flotte in der Meerenge von Salamis zusammenhielt und sie nötigte, den Kampf mit der persischen hier aufzunehmen (im Sept. 480 v. Chr.). So ward er der Retter Griechenlands.
Das zerstörte Athen wurde dann auf Themistokles' Rat in weiterm Umfange aufgebaut und stark befestigt. Die Versuche Spartas, die Vollendung des Mauerbaues zu hindern, wußte er mit großem diplomat. Geschick zu vereiteln. Auch die Peiraieusbefestigung konnte er jetzt vollenden und bei der Aufrichtung des Attischen Seebundes mitwirken. Themistokles stand auf dem Gipfel seines Ruhms; aber sein stolzes Selbstbewußtsein und sein rücksichtsloses Auftreten arbeitete seinen polit. Gegnern, die von Sparta unterstützt wurden, in die Hände, und es gelang diesen 470 v. Chr., durch einen Ostracismus seine Entfernung aus Athen durchzusetzen. Er wählte Argos als Aufenthalt und betrieb von hier aus eine energische Agitation gegen Sparta.
M. - Maasbefestigungen
![Bild 61.428: M. - Maasbefestigungen [unkorrigiert] Bild 61.428: M. - Maasbefestigungen [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/61/61_0428.jpeg)
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Mäander.Dabei trat er in Verbindung mit dem gleichfalls gegen die lakedämonische Regierung erbitterten Pausanias (s. d.). Dessen Verurteilung wegen pers. Umtriebe zog Themistokles' Fall nach sich. Auf Drängen der Spartaner in Athen wegen Hochverrats angeklagt, floh er (467) zunächst nach Korkyra, von hier zum Molosserkönig Admetos nach Epirus, endlich zum Perserkönig (465). Artaxerxes I., der glaubte in ihm ein geeignetes Werkzeug zur Rache an den Hellenen zu finden, nahm ihn freundlich auf und verlieh ihm die Stadt Magnesia am Mäander [* 5] als fürstl. Sitz mit den Einkünften verschiedener anderer kleinasiat. Städte. Hier lebte Themistokles, bis ihn 459 ein schneller, angeblich nicht natürlicher Tod vor der traurigen Notwendigkeit rettete, zusammen mit dem Nationalfeinde seine eigenen Mitbürger zu bekämpfen. Aus dem Altertum ist eine ausführliche Lebensbeschreibung des Themistokles, von Plutarch, eine kürzere von Cornelius Nepos vorhanden. Die unter Themistokles' Namen auf uns gekommenen 21 griech. Briefe sind unecht. -
Vgl. Bauer, Themistokles (Merseb. 1881).