Thon | eLexikon | Glarus . (Fortsetzung - Schwanden
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Thomson (William, Lord
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5 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Thon | (Pelit), in seinen reinsten Varietäten (Kaolin, Porzellanerde, s. d.) ein wasserhaltiges Aluminiums / 822 |
Thon _2 | (Pelit, lat. argilla, frz. argile, engl. clay). Dieses wichtige Mineral ist ein Zersetzungsprodukt / 570 |
Thon _3 | Sixt, Genremaler und Radierer, geb. 10. Nov. 1817 zu Eisenach, besuchte von 1837 an die Akademie / 76 |
THON | (Kt. Glarus, Gem. Schwanden). 598 m. Kleines Dorf, am O.-Fuss des Glärnisch auf einem prähistorisc / 99 |
Thon | die durch Verwitterung Aluminiumsilikat enthaltender Mineralien (z. B. der Feldspate) entstandenen / 506 |
Thon
2 Seiten, 2'073 Wörter, 15'187 Zeichen
Glarus . (Fortsetzung — Schwanden
Thon,
die durch Verwitterung Aluminiumsilikat enthaltender Mineralien [* 2] (z. B. der Feldspate) entstandenen steinigen bis erdigen Stoffe. Diese lagern entweder an der Stelle, an welcher sich ihr Muttergestein befand, und heißen dann Thon primärer Lagerstätte, welche auch als Porzellanerde oder Kaolin (s. d.) bezeichnet werden, oder sie sind durch einen natürlichen Schlämmprozeß vom Ursprungsorte fortgeführt und haben sich aus dem Wasser, meist in regelmäßigen Lagern abgesetzt: Thon sekundärer Lagerstätte.
Thonwaren (Porzellanfa
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* 3
Thonwaren.Der Hauptbestandteil beider Arten von Thon ist ein wasserhaltiges Aluminiumsilikat, doch tritt dieses fast nie in annähernd reinem Zustande auf, sondern die Thon enthalten infolge der mechan. Wirkung der Verwitterung mehr oder weniger große Mengen innig fein zerteilter Trümmer von Quarz, Feldspat oder andern Silikaten beigemengt. Ihre Menge ist wesentlich bestimmend für die Anwendung der Thon verschiedener Fundstätten zur Herstellung von Thonwaren [* 3] (s. d.). Danach unterscheidet man unter dem Thon sekundärer Lagerstätte z. B. feuerfeste Thon, Pfeifenthone, von denen die erstern geringere, die letztern schon größere Mengen von Nebenbestandteilen enthalten.
Sehr unrein sind die Töpfer- und Ziegelthone, die Lehm- und Mergelsorten, von denen die drei erstern viel Eisenoxyd und Sand neben kohlensaurem Kalk, die letztern besonders viel kohlensauren Kalk enthalten. Die Thon haben die Eigenschaft, mit Wasser angerührt, bildsame plastische Massen zu geben. Auch können sie fremde, nichtplastische Stoffe umhüllen und festhalten, ohne ihre Plasticität zu verlieren (Bindevermögen). Je nachdem die reine Thonsubstanz oder nichtplastische Körper in den Vordergrund treten, spricht man von fetten und magern Thon und von Magerungsmitteln.
Beim Trocknen der geformten Thonwaren rücken die kleinsten Teilchen einander näher, indem das zwischen ihnen befindliche Wasser verdunstet, die Ware zieht sich zusammen, erleidet Luftschwindung; bei höherer Temperatur entweicht das letzte Wasser, aber auch bei weiter gesteigerter Hitze zieht sich die Thonmasse noch weiter zusammen und wird dichter und fester (Feuerschwindung). Das Brennen der Thon verleiht den ihnen in feuchtem Zustande erteilten Formen die nötige Beständigkeit.
Bei noch höhern, für die einzelnen Thon je nach ihrer Reinheit sehr verschiedenen Temperaturen schmelzen diese. Die Thon, besonders die reinen, dienen nicht nur zur Herstellung der Thonwaren, sondern auch der Ultramarine, zum Versetzen der Papiermasse (unter dem Namen Lenzin), zur Bereitung der schwefelsauren Thonerde und der Alaune u. s. w. Große landwirtschaftliche Bedeutung hat der Thon als Komponent einer jeden Ackererde; er ist der wesentliche Bestandteil der Feinerde (s. d.), und deren Eigenschaft, wertvolle Pflanzennährstoffe aus der Bodenflüssigkeit zu absorbieren und also vor dem Versinken in den Untergrund zu bewahren, wird in der Hauptsache durch die Anwesenheit des Thon und durch dessen Gehalt an Zeolithen sowie an Thonerde- und Eisenhydroxyd bewirkt.
Mikroskop
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Mikroskop.Unter dem Mikroskop [* 4] zeigen die kleinsten Teilchen des Thon Kugelgestalt und bilden Anhäufungen von fischrogenartigem Charakter, wodurch anscheinend seine Plasticität und seine große, wasserhaltende Kraft [* 5] bedingt wird, und diese ist von maßgebendem Einfluß auf die Feuchtigkeitsverhältnisse und Erwärmungsfähigkeit des Bodens. Überwiegt der Thongehalt zu sehr (Thonboden enthält über 50 Prozent Thon), so wird der Boden steif, naß und infolge der hohen specifischen Wärme [* 6] des Wassers kalt. Stärkere Thonschichten sind für Wasser völlig undurchlässig; sehr häufig bilden sie die tragenden Schichten für das Grundwasser [* 7] und sind daher wichtig für hydrologische Untersuchungen. -
Vgl. Seyst, Die Thonsubstanzen (Berl. 1879).