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Thonschiefer | eLexikon | Mineralogie und Geologie - Gesteine

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Thonetsche Räder - Tho

Bild 65.795: Thonetsche Räder - Thonwaren
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2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Thonschiefer(Argilit), dichte schieferige Gesteine, die gewöhnlich vorwiegend aus klastischem Material / 535
Thonschiefer _2ein grauschwarzer, bläulich-schwarzer oder dunkelgrünlicher, dem bloßen Auge homogen erscheinende / 220

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Thonschiefer

755 Wörter, 6'192 Zeichen

Mineralogie und Geologie — Gesteine

Thonschiefer,

ein grauschwarzer, bläulich-schwarzer oder dunkelgrünlicher, dem bloßen Auge [* 3] homogen erscheinender Schiefer (s. d.) von oft außerordentlich vollkommener Schieferung, weshalb er sich leicht in sehr dünne, schimmernde Platten spalten läßt (Tafelschiefer, Dachschiefer, s. d.). Diese Schieferung ist oft gar nicht mehr die ursprüngliche, sondern eine unter Verwischung derselben sekundär durch seitlichen Gebirgsdruck zu stände gekommene.

Als ehemaliger im Wasser abgesetzter Schlamm besteht der Thonschiefer hauptsächlich aus feinst zerriebenem Material anderer Gesteine, [* 4] aus mikroskopischen Quarz- und Feldspatkörnchen, Glimmerschüppchen, Thonteilchen, wozu sich auch krystallinische bräunliche Nüdelchen von Rutil [* 5] gesellen. Mehrere Thonschiefer besitzen auch einen Gehalt an kohlensaurem Kalk; accessorisch tritt namentlich Eisenkies [* 6] in Krystallen und Knollen, [* 7] Quarz in Adern und Wülsten darin auf. Auf der einen Seite gehen diese Gesteine in Phyllite, auf der andern oft in Grauwacke und Sandstein über.

Stengel (botanisch)

Bild 15.287: Stengel (botanisch)
* 8 Stengel.

Auch der Griffelschiefer, der sich infolge einer gleichzeitigen Ausbildung zweier sich durchschneidender Systeme der Schieferung in Stengel [* 8] oder griffelförmige Stifte spalten läßt, und der Zeichenschiefer, ein durch viel Kohlenstoff schwarzgefärbter, weicher und milder Schiefer, sind Varietäten des Thonschiefer. Der eigentliche, oft Versteinerungen führende Thonschiefer, findet sich in mächtigen Schichtensystemen namentlich im Bereich der ältesten Sedimentformationen, des Silur, Devon [* 9] und des Kulm; doch treten auch in jüngern Formationen ganz ähnliche Schiefer auf, wie die von Cervins, die berühmtesten Savoyens, die in der Juraformation [* 10] lagern, und die ausgezeichneten von Glarus, die der untern Tertiärformation [* 11] angehören.