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Thrakischer Bosporus -

Bild 15.674: Thrakischer Bosporus - Thrasybulos
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3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Thran(Fischthran, Fischöl), fettes Öl aus Seesäugetieren und Fischen. Die Waltiere und Robben, / 697
Thran _2(frz. huile de balaine, huile de poisson, engl. train-oil, fish-oil). Diesen Namen führen im / 672
Thran _3Fischthran, das aus dem Speck der Bartenwale oder Walfische, der Potfische, der Delphine und / 213

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Thran

2 Seiten, 1'582 Wörter, 11'363 Zeichen

Technologie, Gewerbe und Industrie — Waarenkunde — Fette, Harze etc

Thran

(Fischthran, Fischöl), fettes Öl aus Seesäugetieren und Fischen. Die Waltiere und Robben, [* 3] welche hauptsächlich des Thrans halber gejagt werden, besitzen unter der Haut [* 4] eine sehr starke Specklage, aus welcher man durch Auskochen den Thran gewinnt. Früher geschah dies meist auf den Schiffen selbst, während man jetzt den in Fässern verpackten Speck nach den Seestädten bringt und mit Dampf [* 5] ausschmelzt. Frischer Speck liefert einen hellen Thran von mildem Geschmack und Geruch; aus dem auf der Reise angefaulten Speck erhält man dagegen bei größerer Ausbeute einen dunkelbraunen Thran von widerlich scharfem Geruch und Geschmack, nachdem eine etwas bessere Sorte vorher freiwillig abgeflossen ist.

Der braune Thran wird durch Schütteln mit Ätzkali oder Metallsalzlösungen, Lohbrühe oder Chlorkalk [* 6] gereinigt und zum Teil auch gebleicht. Heller Thran harzt stärker auf dem Leder als dunkler, bei höherer Temperatur durch Ausbraten gewonnener und erhält die guten Eigenschaften des letztern, wenn man ihn auf 290° erhitzt. Der gewöhnliche Walfischthran, zunächst vom Grönlandswal (Balaena Mysticetus) gewonnen, ist meist als weißer im Handel, obwohl davon auch eine gelbe und braune Sorte existiert.

Norddeutscher Lloyd -

Bild 62.415: Norddeutscher Lloyd - Nordenberg [unkorrigiert]
* 7 Norden.

Der Thran vom Pottfisch oder Kachelot (Catodon macrocephalus) ist hell orangegelb, in dünnen Schichten lichtgelb, durchsichtig klar, vom spez. Gew. 0,884, setzt bei 8° nadelförmige Fettkristalle ab. Er dringt leicht in das Leder ein, schlägt aber gern durch. Delphinthran, hauptsächlich aus dem Speck des Grindwals (Globiceps macrocephalus), im Norden [* 7] Europas in großen Mengen erzeugt, ist leichtflüssig, zitronengelb, von sehr starkem Geruch, scheidet bei 3° Fettkristalle ab und erstarrt erst bei niedriger Temperatur. Er eignet sich bestens für die Sämischgerberei.

Der Döglingthran, aus dem Zwergwal (Balaenoptera rostrata) gewonnen, ist farblos bis braun, riecht sehr intensiv, gehört zu den schlechten Thransorten und wird meist mit andern Thranen gemischt. Die Robbenthrane, zu denen der beliebte Dreikronenthran gehört, werden aus dem Speck der Ohrenrobben (Otaria), Seehunde (Phoca) und Walrosse (Trichechus) auf verschiedenen Meeren gewonnen. Diese Thrane sind viel geschätzter als die Walfischthrane. Da sie spezifisch schwerer sind, liefern sie im Leder bessere Gewichtsergebnisse, wegen ihrer Dickflüssigkeit schlagen sie nicht leicht durch und mischen sich auch gleichmäßiger mit dem Talg zu einer gleichförmigen Schmiere.

Dazu kommt, daß die Walthrane mit der Zeit an der Luft zu einer starren Masse eintrocknen, wobei das Leder steif, hart und brüchig wird. Durch den Sämischprozeß wird der Walfischthran in ein braunes, dickes Öl (Moellon, Dégras) umgewandelt, welches nicht mehr an der Luft trocknet und als vorzügliches Lederschmiermittel bekannt ist. Die Umwandlung, welche der Walfischthran hier erfahren hat, muß auch auf andre Weise herbeigeführt werden können, wenigstens kommt als Baläneïn ein im Handel vor, welcher viele wertvolle Eigenschaften des Dégras besitzt und dem Leder helle Farbe und große Milde verleiht.

Fernsprecher (zu beson

Bild 18.287: Fernsprecher (zu besondern Zwecken, Bautechnisches)
* 8 Fische.

Für die Sämischgerberei sind die Walfischthrane vorzuziehen, weil sie vermöge ihrer Dünnflüssigkeit leichter als die Seehundsthrane in die Blöße eindringen. Von den Fischthranen ist der Thran vom Stockfisch oder Dorsch (Gadus Morrhua) am wichtigsten. Er wird aus der Leber dieser beiden Fische, [* 8] aber auch aus der Leber andrer Schellfische gewonnen, der helle und braunblanke durch Behandeln der Leber mit Dampf, der dickflüssigere, dunklere durch Ausbraten der gedämpften Lebern über freiem Feuer.

Der Dampfthran bildet beim Lagern einen bedeutenden Bodensatz und braucht lange Zeit zum Abklären. Für die Benutzung als Lederschmiere ist das Auskochen ebenso notwendig wie beim Wal- und Robbenthran. Heringsthran kommt weiß, blond und braun vor, ist sehr dickflüssig, vom spez. Gew. 0,927, riecht und schmeckt intensiv nach Seefischen. Der Gerberthran dieser Sorte ist bräunlich orangegelb, bleibt bei 0° noch flüssig und setzt nur nach einiger Zeit festes Fett ab. Beim Lagern wird er bald ranzig und ziemlich sauer, was übrigens seiner guten Verwendbarkeit als Schmiermittel nur wenig schadet.

Quelle

Bild 13.510: Quelle
* 9 Quelle.

Rochenthran, aus den Lebern von Trygon Pastinaca, Raja Giorna und Raja clavata, dem Dorschthran ähnlich, wird in italienischen und südfranzösischen Gerbereien benutzt. Eine ergiebige Quelle [* 9] ist durch den Haifischfang erschlossen; manche Leber soll 800 kg Thran liefern. Über die Eigenschaften desselben als Lederschmiermittel ist noch nichts bekannt. An der Ostküste Nordamerikas liefert die Meerbricke (Petromyzon maximus) einen Thran, der weniger als Dorschthran geschätzt wird. Die Leber des Thunfisches (Thynnus vulgaris) wird jetzt ebenfalls auf Thran versotten. Guter Thunfischthran ist gelbbraun, dickflüssig, vom spez. Gew. 0,9275, riecht mild nach Sardinen, erstarrt erst unter 0° und stellt sich den besten bisher im Handel vorkommenden Thranen zur Seite.