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Tocqueville | eLexikon | Geschichte - Historik und Historiker - Franzosen

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Tockieren - Tod

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Tocqueville(spr. tockwil), Charles Alexis Henri Maurice Cérel de, franz. Publizist, geb. 29. Juli 1805 / 219
Tocqueville _2(spr. tock'wil), Alexis Clérel de, franz. Publizist und Staatsmann, geb. 29. Juli 1805 zu Verneuil / 282

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Tocqueville

501 Wörter, 3'390 Zeichen

Geschichte — Historik und Historiker — Franzosen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Tocqueville

(spr. tockwil), Charles Alexis Henri Maurice Cérel de, franz. Publizist, geb. 29. Juli 1805 zu Verneuil (Seine-et-Oise), studierte die Rechte, ward 1826 zum Instruktionsrichter und 1830 zum Hilfsrichter ernannt und 1831 nach den Vereinigten Staaten [* 2] von Nordamerika [* 3] gesandt, um das dortige Gefängniswesen kennen zu lernen. Als Früchte dieser Reise erschienen: »Système pénitentiaire aux États-Unis et de son application en France« (Par. 1832, 2 Bde.; 3. Aufl. 1845) und später das gedankenreiche, epochemachende Werk »De la démocratie en Amérique« (das. 1835, 2 Bde.; 15. Aufl. 1868), für welches er den Montyonpreis erhielt, 1836 Mitglied der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften und 1841 der Académie française ward.

Nachdem er seit 1839 in der Deputiertenkammer auf seiten der dynastischen Opposition und nach der Februarrevolution von 1848 in der Konstituante und Legislative gewirkt, trat er 2. Juni 1849 als Minister des Auswärtigen ins Kabinett, zog sich aber nach dem Staatsstreich 1851 vom öffentlichen Leben zurück und starb 16. April 1859 in Cannes. Er schrieb noch: »Histoire philosophique du règne de Louis XV« (Par. 1846, 2 Bde.) mit der Fortsetzung: »Coup d'œil sur le règne de Louis XVI« (2. Aufl. 1850);

»L'ancien régime et la révolution« (das. 1856, 7. Aufl. 1866; deutsch, Leipz. 1857 u. 1867).

Gesammelt erschienen seine Werke in 9 Bänden (Par. 1860-65).

Vgl.   Jaques, A. de Tocqueville (Wien [* 4] 1876).

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Tocqueville



Tocussa - Tod

Bild 65.880: Tocussa - Tod
* 6 Seite 65.880.

(spr. tock'wil), Alexis Clérel de, franz. Publizist und Staatsmann, geb. 29. Juli 1805 zu Verneuil (Seine-et-Oise), wurde nach Beendigung seiner jurist. Studien 1826 zum Instruktionsrichter in Versailles [* 5] ernannt und 1831 von der Regierung beauftragt, das Strafsystem in den

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Vereinigten Staaten von Amerika [* 7] zu studieren. Tocqueville brachte von da sein Hauptwerk zurück: «La démocratie en Amérique» (2 Bde., Par. 1835 u. d.),

das man Montesquieus «Espit des lois» an die Seite gestellt hat. Das Buch erhielt 1836 den Preis Montyon von der Akademie, deren Mitglied Tocqueville 1841 wurde. 1839 wurde Tocqueville Deputierter und gehörte bis 1848 zur gemäßigten Opposition. Nach der Februarrevolution in die Konstituierende Nationalversammlung abgeordnet, bekämpfte er den Socialismus und stimmte mit der monarchischen Rechten. Als Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung übernahm er 1849 das Portefeuille des Auswärtigen, trat aber aus dem Ministerium, als Ludwig Napoleon in der Botschaft vom 31. Okt. sein eigenes Regierungssystem schärfer betonte.

Als einfacher Volksrepräsentant opponierte er seitdem gegen die persönliche Politik des Präsidenten der Republik und erwies sich als einen der letzten Verteidiger des parlamentarischen Regiments. Beim Staatsstreich wurde er 2. Dez. 1851 verhaftet, aber bald wieder in Freiheit gesetzt, zog sich dann ins Privatleben zurück und starb 16. April 1859 zu Cannes. Außer dem genannten Hauptwerk T.s sind noch zu nennen seine «Histoire philosophique du règne de Louis XV» (2 Bde., Par. 1846; 2. Aufl. 1847, deutsch von Boscowitz, Lpz. 1857),

sein «Coup d'œil sur le règne de Louis XVI» (1850) und «L'ancien régime et la révolution» (1856). Von diesem Buch sind die spätern Taineschen Arbeiten stark beeinflußt. Seine «Œvres complétes» erschienen in 9 Bänden (Par. 1860-66). -

Vgl.   Jaques, Alexis de Tocqueville (Wien 1876);

Tocqueville, Souvenirs de Alexis de Tocqueville (Par. 1893).