Tracheen | eLexikon | Zoologie - Allgemeines
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Traben - Tracheen
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Tracheen | (griech.), Luftröhren, die Atmungsorgane der Tracheentiere, d. h. der Insekten, Spinnen etc. / 425 |
Tracheen _2 | (grch.), die Atmungswerkzeuge der Insekten, Tausendfüßer und eines Teils der Spinnentiere. / 197 |
Tracheen
622 Wörter, 4'422 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Tracheen
Tracheentiere - Trachy
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* 3
Tracheen.[* 3] (griech.), Luftröhren, die Atmungsorgane der Tracheentiere, d. h. der Insekten, [* 4] Spinnen [* 5] etc. (s. unten). Die Tracheen (Fig. 1 u. 2) sind dünne Röhren, [* 6] deren Wandungen aus Zellen und einer von diesen abgeschiedenen Schicht eines hornartigen Stoffes (Chitin, s. d.) bestehen. Letztere ist in den feinsten Zweigen der Tracheen glatt, in den gröbern aber mit spiralig angeordneten Verdickungen versehen und hält so die Tracheen stets offen. Die Tracheen beginnen in der Haut [* 7] mit einer Öffnung, dem Stigma oder Luftloch, hinter dem sich gewöhnlich ein besonderer Verschlußapparat befindet, und verzweigen sich dann in einer bei den einzelnen Tieren verschiedenen Art im Innern des Körpers. Die allerfeinsten, auch bei starken Vergrößerungen nur schwierig sichtbaren Zweige umspinnen alle Organe und dringen in sie hinein, so daß die Atemluft überall hingeleitet wird. Die Luftlöcher wechseln sehr an Zahl, Größe und Form, doch befindet sich bei den Insekten wenigstens in der Regel an fast jedem ¶
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Leibesring ein Paar. Manche Arten Insekten pumpen sich, bevor sie fliegen, den Körper voll Luft (das »Zählen« des Maikäfers) und haben darum an ihren Tracheen noch bis zu mehreren Hundert kleiner Ballons (Tracheenblasen). Übrigens fehlen in einzelnen Fällen, namentlich an Larven von Wasserjungfern [* 9] etc., die Stigmen vollständig, so daß das Tracheensystem zu einem geschlossenen im Gegensatz zum offenen, d. h. mit Stigmen versehenen, wird. Die Atmung geschieht in diesem Fall gewöhnlich so, daß ein Teil der Tracheen in besonders dünnen Hautstellen, die über die Körperoberfläche oder am Darm [* 10] blattartig hervorragen, angebracht ist; diese wirken, da die betreffenden Tiere in Wasser oder feuchter Luft leben, wie Kiemen (sogen. Tracheenkiemen).
Bei den Spinnen sind die Tracheen in eigentümlicher Weise angeordnet, indem die dicht nebeneinander entspringenden zahlreichen Zweige eines Astes wie die Blätter eines Buches abgeplattet zusammenliegen (sogen. Tracheenlungen oder Fächertracheen). Als Tracheentiere (Tracheata) bezeichnet man die mit Tracheen versehenen Arthropoden oder Gliederfüßler (s. d.). Es sind dies die Insekten, Tausendfüße, Spinnen und Urtracheaten (Protracheata). Letztere wurden früher wegen ihrer Gestalt zu den Würmern gerechnet, bis man in neuester Zeit an ihnen die Tracheen auffand. Augenscheinlich vermitteln sie den Übergang zwischen den schon lange als Tracheaten bekannten Insekten etc. und den Ringelwürmern und sind daher für den Zoologen sehr interessante Tiere. Zu ihnen gehört nur die Gattung Peripatus, deren Arten in den Tropen an feuchten Orten leben. Wegen der übrigen Tracheentiere s. die einzelnen Artikel über die genannten Gruppen. - In der Pflanzenanatomie bezeichnet man mit dem Namen Tracheen die Gefäße (s. d., S. 1005).
[* 3] ^[Abb.: Fig. 1. Larve einer Eintagsfliege mit 7 Paar Tracheenkiemen (Tk). - Fig. 2. Tracheensystem der Larve von Agrion (Wasserjungfer). Tst Seitliche Tracheenlängsstämme, D Darm, Tk. Tracheenkiemen.]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Toxalbumine - Tracheen
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Seite 65.937.Tracheen
Tracheiden - Trachon
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Seite 65.938.[* 3] (grch.), die Atmungswerkzeuge der Insekten, Tausendfüßer und eines Teils der Spinnentiere. [* 12] Sie bestehen in bloßen Luftkanälen, die zu mehrern auf beiden Seiten des Leibes oder am hintern Körperende in zwei Röhren ihren Anfang nehmen, meist nach außen in verschließbare Luftlöcher (stigmata) ausmünden, nach innen aber die Luft durch mannigfache Verzweigung in alle Teile des Körpers führen und häufig, besonders bei gut fliegenden Insekten, auf ihrem Wege zu Luftsäcken (Tracheenblasen) sich erweitern. Vor dem Fliegen [* 13] werden die Tracheen häufig erst mit Luft gefüllt (das sog. Zählen der Maikäfer beruht hierauf). Bei andern Formen (z. B. den wasserbewohnenden Larven der Eintagsfliegen, Köcherjungfern) finden sich keine derartigen Luftlöcher, die Tracheen beginnen vielmehr mit feinen Verzweigungen in blatt- oder fadenförmigen ¶
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seitlichen oder endständigen Anhängen des Hinterleibes, sammeln sich in einem jeden zu einem Stämmchen, das in den Körper tritt und hier in einen jederseits vorhandenen Längsstamm mündet. Diese Art der Tracheen bezeichnet man als Kiementracheen. Die größern Tracheenstämme werden durch elastische Spiralfasern gestützt und offen gehalten. Innen sind sie mit einer Chitinhaut ausgekleidet, die bei einer etwaigen Häutung mit der chitinösen Körperhaut, mit der sie unmittelbar zusammenhängt, abgeworfen wird. Sehr kleine Insekten haben keine Tracheen, atmen vielmehr durch die ganze Körperoberfläche.