peter-hug.ch

Treitschke | eLexikon | Geschichte - Historik und Historiker - Deutsche

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Mon Sep 15 1834

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Treiber - Treitschke

Bild 65.971: Treiber - Treitschke
Seite 65.971.
Überblick der Artikel
3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
TreitschkeHeinrich Gotthard von, namhafter Geschichtschreiber und Publizist, geb. 15. Sept. 1834 zu Dresden, / 264
Treitschke _2# Friedr., Entomolog, s. Tr. / 5
Treitschke _3# Heinr. von, Geschichtschreiber und Publizist, geb. 15. Sept. 1834 zu Dresden, Sohn des sächs. / 464

Seite 65.971

Treitschke

733 Wörter, 5'080 Zeichen

Geschichte — Historik und Historiker — Deutsche

Treitschke,

Heinr. von, Geschichtschreiber und Publizist, geb. 15. Sept. 1834 zu Dresden, [* 2] Sohn des sächs. Generalleutnants von Treitschke (gest. 1867), widmete sich zu Bonn, [* 3] Leipzig, [* 4] Tübingen [* 5] und Heidelberg [* 6] staatswissenschaftlichen und histor. Studien. Nach seiner Promotion lebte er in Göttingen [* 7] und siedelte 1857 nach Leipzig über, wo er sich Ende 1858 mit der Schrift «Die Gesellschaftswissenschaft» (Lpz. 1859) an der Universität habilitierte. Die Erfolge, die er hier mit seinen histor.

Freiburg (in der Schwe

Bild 6.639: Freiburg (in der Schweiz)
* 8 Freiburg.

Vorlesungen erzielte, veranlaßten ihn, seine Studien ganz dem geschichtlichen Fache zuzuwenden. Im Herbst 1863 folgte er einem Rufe als außerord. Professor nach Freiburg [* 8] i. Br., legte aber im Juni 1866 aus polit. Gründen dieses Amt nieder und ging nach Berlin, [* 9] wo er die Redaktion der «Preuß. Jahrbücher» übernahm, von deren Leitung er 1889 zurücktrat. Im Herbst 1866 erhielt er eine ordentliche Professur der Geschichte an der Universität Kiel, [* 10] 1867 in Heidelberg, wurde Ostern 1874 an die Universität in Berlin berufen und nach Rankes Tod zum Historiographen des preuß. Staates ernannt. Im Okt. 1895 wurde an Stelle Sybels in die Berliner [* 11] Akademie der Wissenschaften gewählt und übernahm die Redaktion der «Histor. Zeitschrift». Er starb 28. April 1896 in Berlin.



Treizsaurwein von Eren

Bild 65.972: Treizsaurwein von Erentreiz - Trenck (Franz, Freiherr von der)
* 13 Seite 65.972.

Von 1871 bis 1888 war Treitschke als Abgeordneter des Wahlkreises Kreuznach-Simmern Mitglied des Reichstags, schloß sich hier an die nationalliberale Partei an und zeigte sich in allen großen polit. Fragen als einen der entschiedensten Kämpfer für Befestigung der deutschen Einheit und für Herstellung einer starken Reichsgewalt. Sowohl seine Reden als seine Schriften zeichnen sich durch Lebendigkeit und Frische, durch klares und offenes Erfassen des Ziels, durch vollständige Beherrschung des ganzen histor. Apparates, durch glänzende Darstellung, aber auch durch scharfe Hervorkehrung seiner Parteiansicht aus. Außer seinen zahlreichen Abhandlungen, besonders in den «Preuß. Jahrbüchern», sind von T.s Schriften hervorzuheben: die tagespolit. Abhandlungen, die in dem Buche «Zehn Jahre deutscher Kämpfe 1865-74» (3. Aufl., Berl. 1897) und in «Deutsche [* 12] Kämpfe, Neue Folge» (Lpz. 1896) gesammelt sind; die «Histor. und

mehr

polit. Aufsätze» (Bd. 1-3, 5. Aufl., Lpz. 1880; Bd. 4, ebd. 1897),

«Der Socialismus und seine Gönner» (Berl. 1875),

eine Streitschrift gegen die sog. Kathedersocialisten, «Der Socialismus und der Meuchelmord» (ebd. 1878),

«Ein Wort über unser Judentum» (ebd. 1880),

«Zwei Kaiser. 15. Juni 1888» (ebd. 1888),

«Die Zukunft des deutschen Gymnasiums» (Lpz. 1890),

und sein Hauptwerk: «Deutsche Geschichte im 19. Jahrh.» (Bd. 1 in 6. Aufl., ebd. 1897; Bd. 2 in 4. Aufl., 1893; Bd. 3 in 4. Aufl., 1896; Bd. 4 in 3. Aufl., 1890; Bd. 5 in 3. Aufl., 1895),

deren erster Band [* 14] 1879 erschien. Treitschke hat auch ein Heft «Vaterländische Gedichte» (Gött. 1856; 2. Aufl. 1859) und eine Gedichtsammlung u. d. T. «Studien» (Lpz. 1857) veröffentlicht. Eine Sammlung seiner Reichstagsreden von 1871 bis 1884 gab Mittelstädt (ebd. 1896),

seine Vorlesungen über «Politik» Cornicelius (Bd. 1, ebd. 1897) heraus. -

Vgl.   Schiemann, Heinrich von T.s Lehr- und Wanderjahre 1834-66 (Münch. 1896).