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Tridi - Trieb

Bild 15.835: Tridi - Trieb
Seite 15.835.
Überblick der Artikel
4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Trieb# junger, noch nicht ein Jahr alter Ast. / 8
Trieb _2# das sinnliche bleibende Begehren, bei welchem der Grund der Dauer in der Beschaffenheit des / 250
Trieb _3# Nebenfluß der Elster, s. Vogtländische Schweiz. / 7
Trieb _4im allgemeinen jede beharrlich wirkende Kraft, die eine bestimmte Reihe von Bewegungen hervorbring / 184

Seite 15.835

Trieb

449 Wörter, 3'392 Zeichen

Trieb,

junger, noch nicht ein Jahr alter Ast.

Trieb,



Trieb - Trient

Bild 15.836: Trieb - Trient
* 2 Seite 15.836.

das sinnliche bleibende Begehren, bei welchem der Grund der Dauer in der Beschaffenheit des leiblichen Organismus gelegen ist. Die unaufhörliche Zersetzung und Ausscheidung der kleinsten Bestandteile des Leibes erzeugt ebenso viele

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unangenehme Gefühle des Mangels, die als Begehrungsreize wirken und mit dem periodischen Wechsel des organischen Lebens in stets gleicher Weise wiederkehren. Derselbe währt daher so lange, als das letztere selbst währt, und ist darum so unwiderstehlich, weil die Hinwegräumung seiner Ursache außer unsrer Macht liegt. Das Begehren nach Schlaf (Schlafbedürfnis), wenn die Organe erschöpft sind, nach Nahrung (Nahrungstrieb), wenn es an Stoffersatz, nach Bewegung (Bewegungstrieb), wenn es infolge dauernder Bewegungslosigkeit dem Leib an Umsatz fehlt, kehrt trotz der Befriedigung in bestimmter Zeit wieder, weil der Prozeß des physischen Lebens die Reize, welche zu Begehrungen werden, immer von neuem erzeugt.

Nichts erfordert zu seiner Besiegung größere Kraft [* 3] als dasjenige Begehren, welches durch Triebe unterstützt wird, und mancher derselben läßt sich nur durch Zerstörung der Ursachen im Organismus (Fortpflanzungstrieb) oder des letztern selbst (Selbsterhaltungstrieb) unterdrücken. Der Trieb gibt dem Begehrungsleben eine bestimmte Gestalt, indem alles dasjenige, was durch ihn unterstützt wird, infolge der unaufhörlichen Reize leichter und öfter als andres Begehren zur Befriedigung gelangt und daher von selbst zur Disposition, Neigung, Hang, Sucht und Leidenschaft sich steigert, wenn nicht künstliche Hilfen (praktische Grundsätze, Charakter) den natürlichen des Leibes zum Widerstand entgegengesetzt werden. Gesellt sich zu dem seiner Natur nach blinden (bewußtlosen) Trieb die gleichfalls bewußtlose Kenntnis der zur Befriedigung desselben tauglichen Mittel, so geht der Trieb in Instinkt über.