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Tromp | eLexikon | Geschichte - Niederlande - Seeleute

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Trommsdorff - Trompete

Bild 15.863: Trommsdorff - Trompete
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Tromp1) Martin Harpertzoon, berühmter holländ. Admiral, geb. 1597 zu Briel, trat jung in den Seedienst, / 473
Tromp _2Mart. Harpertzoon, holländ. Seeheld, geb. 1597 zu Briel, kam in Begleitung seines Vaters, eines / 422

Seite 15.863

Tromp

895 Wörter, 5'665 Zeichen

Geschichte — Niederlande — Seeleute

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Titel
Elemente zu Tromp:

1) Martin Harpertzoon, berühmter holländ. Admiral

2) Cornelis, holländ. Seeheld, Sohn des vorigen

Tromp,

1) Martin Harpertzoon, berühmter holländ. Admiral, geb. 1597 zu Briel, trat jung in den Seedienst, ward 1624 zum Fregattenkapitän ernannt und 1637 zum Admiralleutnant und Befehlshaber eines Geschwaders von 11 Schiffen befördert, mit dem er 18. Febr. 1639 auf der Höhe von Gravelingen eine weit stärkere spanische Flotte schlug. Zum Admiral ernannt, schlug er 21. Okt. 1639 eine spanische Flotte vor den Dünen und eroberte 13 reichbeladene Gallionen. Nachdem er jedoch 1652 durch einen Sturm im Kanal [* 3] die Hälfte seiner Flotte verloren, mußte er das Oberkommando an de Ruyter abgeben, erhielt es aber noch in demselben Jahr zurück und schlug 10. Dez. die englische Flotte unter Blake bei den Dünen. 1653 bestand er im Verein mit de Ruyter einen dreitägigen Kampf (28. Febr. bis 2. März) gegen die überlegene englische Flotte und brachte die ihm zur Deckung anvertrauten Handelsschiffe glücklich in den Hafen. Ein neuer Angriff auf die englische Flotte 12. und 13. Juni mißlang. Nachdem Tromp seine Flotte wiederhergestellt hatte, segelte er mit de Ruyter an die Küste von Zeeland, zog hier noch 27 Schiffe [* 4] unter dem Admiral de With an sich und griff (8. Aug. 1653) bei Ter-Heyde die 120 Schiffe zählende englische Flotte an. Er durchbrach zwar die feindliche Linie, wurde aber vom Feind umzingelt, von seiner Flotte abgeschnitten und fiel 10. Aug. tapfer kämpfend, worauf die völlige Niederlage der Niederländer den zweitägigen Kampf endete. Er soll in 33 Seetreffen gesiegt haben. In der Kirche zu Delft ward ihm ein prächtiges Grabmal errichtet.

Schweden und Norwegen

Bild 14.700a: Schweden und Norwegen
* 8 Schweden.

2) Cornelis, holländ. Seeheld, Sohn des vorigen, geb. 9. Sept. 1629 zu Rotterdam, [* 5] befehligte schon in seinem 19. Jahr ein Schiff [* 6] gegen die afrikanischen Seeräuber und ward zwei Jahre später zum Konteradmiral befördert. Nach der unglücklichen Schlacht bei Solebay (13. Juni 1665) rettete er durch einen geschickten Rückzug die holländische Flotte und ward von de Witt, obgleich Anhänger der oranischen Partei, bis zu de Ruyters Rückkehr mit dem Oberbefehl betraut. In der viertägigen Schlacht bei den Dünen (vom 11.-14. Juni 1666) focht er mit Auszeichnung, ward aber dann, als er im August eine englische Flotte, die er geschlagen, zu hitzig verfolgte, von der Hauptflotte abgeschnitten und, weil er in dieser Lage dem Admiral de Ruyter nicht hatte zu Hilfe eilen können, abberufen. Im Kriege gegen die verbündeten Mächte England und Frankreich 1673 wieder zum Befehlshaber ernannt, bewährte er in den drei blutigen Schlachten [* 7] 7. und 14. Juni und 21. Aug. sein Talent und seinen Mut in glänzendster Weise und erwarb sich selbst auf gegnerischer Seite solche Achtung, daß ihn König Karl II. von England nach Abschluß des Friedens 1675 zum Baronet ernannte. Hierauf führte Tromp eine Flotte zur Unterstützung der Dänen gegen die Schweden [* 8] und ward nach de Ruyters Tod zum Oberbefehlshaber der Flotte der vereinigten niederländischen Provinzen befördert. Er starb 29. Mai 1691 in Amsterdam [* 9] und wurde zu Delft in dem Grabmal seines Vaters beigesetzt.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Tromp,



Trompe - Trompetervöge

Bild 65.1015: Trompe - Trompetervögel
* 12 Seite 65.1015.

Mart. Harpertzoon, holländ. Seeheld, geb. 1597 zu Briel, kam in Begleitung seines Vaters, eines Seekapitäns, bereits in seinem achten Jahre auf die See und wohnte 1607 der Schlacht bei Gibraltar [* 10] bei. Später begleitete er den Admiral Peter Heijn. Als er 1639 Admiral von Holland wurde, schlug er bei den Dünen 21. Okt. die große span. Flotte vollständig; von den 67 span. Schiffen entkamen nur 18; Tromp verlor nur ein Schiff. Zu dem ersten engl. Seekriege (1652-54) gab Tromp mit die nächste Veranlassung, indem er, bevor der Krieg erklärt war, bei Dover [* 11] mit Blake in Kampf geriet. Er wurde der Übereilung beschuldigt und de Ruyter

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an seine Stelle berufen. Doch bald wurde ihm wieder der Oberbefehl übertragen, und 29. Nov. 1652 schlug er die engl. Flotte unter Blake wiederum nicht weit von Dover. 1653 schlugen Tromp und de Ruyter bei Portland 25. Febr. bis 2. März die große Schlacht gegen die überlegene engl. Flotte, die unentschieden blieb; doch brachte Tromp die meisten Handelsschiffe, die er zu decken hatte, nach Hause. Darauf griff Tromp im Juni die engl. Flotte bei Nieuport an, mußte aber mit Verlust weichen. Im August kämpfte er wiederum mit den Engländern bei den holländ. Küsten, ward aber in dem unentschiedenen Gefecht bei Ter Heyde, zwischen Scheveningen und der Maas, 7. Aug. 1653 von einer Flintenkugel tödlich in die Brust getroffen. Tromp soll im ganzen 33 Seetreffen gewonnen haben. Er wurde in der Kirche zu Delft beigesetzt und ein glänzendes Grabmal seinem Andenken errichtet.

Du Pont-Pulver - Dupuy

Bild 67.347: Du Pont-Pulver - Dupuy [unkorrigiert]
* 13 Dünkirchen.

Cornelis Tromp, Sohn des vorigen, geb. 9. Sept. 1629, wohnte im Anfange des zweiten engl. Seekrieges der Niederlage der holländ. Flotte bei Lowestoft bei (13. Juni 1665). Er wurde zum Lieutenant-Admiral ernannt und zeitlich bis zur Rückkehr des damals abwesenden de Ruyters an die Spitze der Flotte gestellt. Als sich de Ruyter über ihn bei den Staaten beklagte, weil er in dem Kampfe bei Dünkirchen [* 13] (Aug. 1666) von ihm nicht gehörig unterstützt war, entsetzten ihn die Staaten um so lieber seines Amtes, als er der oranischen Partei sehr ergeben war.

Bei dem Kriege aber gegen Frankreich und England 1672 und der Wiederherstellung der Oranier in die Statthalterschaft gelang es Wilhelm III., ihn mit de Ruyter auszusöhnen. Heldenmütig kämpfte er besonders bei Kijkduin 1673. Im J. 1675 wurde er von Karl II. von England zum Baronet ernannt. Hierauf unterstützte er 1676 mit einer niederländ. Flotte die Dänen gegen Schweden und wurde vom dän. Könige zum Grafen ernannt. Er starb als Oberbefehlshaber der niederländ. Flotte 29. Mai 1691 in Amsterdam und wurde in der Gruft seines Vaters beigesetzt.