peter-hug.ch

Tropfen | eLexikon | Physik - Mechanik

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Tropengürtel - Tropfen

Bild 65.1017: Tropengürtel - Tropfenbildung
Seite 65.1017.
Überblick der Artikel
3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Tropfenfür sich bestehende Flüssigkeitsmenge mit abgerundeter Oberfläche. T., auf welche außer / 143
Tropfen _2Die kleinen Ansätze unter den Triglyphen des Gebälkes. / 9
Tropfen _3die kleinen kugeligen, durch die Schwere etwas verlängerten Massen, die alle Flüssigkeiten / 280

Seite 65.1017

Tropfen

432 Wörter, 3'074 Zeichen

Physik — Mechanik

Tropfen,

die kleinen kugeligen, durch die Schwere etwas verlängerten Massen, die alle Flüssigkeiten bilden, sobald man sie der freien Wirkung ihrer eigenen Kohäsion überläßt, namentlich also beim Fallen. [* 3] Da die Beschaffenheit und Größe der Fläche, an der sich die Tropfen bilden, von Einfluß ist, so beobachtet man die Tropfenbildung am besten, wenn man die Flüssigkeiten von einem Glasstabe ablaufen oder aus sog. Tropfgläschen auslaufen läßt. Die Tropfen sind um so größer, je specifisch leichter die Flüssigkeit und je größer ihre Kohäsion ist.

Glas (Öfen für Holzfeu

Bild 7.385: Glas (Öfen für Holzfeuerung)
* 4 Glas.

Bringt man daher Flüssigkeiten auf gleiche Temperatur, so kann die Größe der Tropfen als Maß der Kohäsion bei dieser Temperatur dienen. Bei höherer Temperatur nimmt die Kohäsion ab. Ein Wassertropfen bildet keine Kugel mehr, wenn er auf einer Unterlage ruht; auf reiner Glasplatte zerfließt er. Ein genügend kleiner Quecksilbertropfen bildet auf Glas [* 4] fast eine Kugel, zerfließt aber auf Gold, [* 5] Silber, Zinn u. s. w., da er mit diesen Metallen Amalgam bildet. Durch Staub wird die Neigung der Flüssigkeit zur Tropfenbildung erhöht.

Bei Abkühlung von mit Dampf [* 6] gesättigter Luft wird der Niederschlag des Dampfes in Tropfenform (die Nebelbildung) durch Staubgehalt der Luft begünstigt. Ebenso bilden sich auf einer mit Lycopodiumstaub bestreuten Glasplatte rollende Wassertropfen, während Wasser auf einer reinen Glasplatte zerfließt. Die flüssigen Körper, welche die Eigenschaft haben, Tropfen zu bilden (Tropfbarkeit), heißen tropfbare Flüssigkeiten. Nach Gay-Lussac ist das Gewicht der Tropfen verschiedener Flüssigkeiten, die von einer Röhre mit einem bestimmten Durchmesser herabfallen, nicht den Dichtigkeiten dieser Flüssigkeiten proportional. So wogen bei 15° C. 100 Wassertropfen 8,9875 g, dagegen 100 Tropfen Alkohol (Dichtigkeit 0,8543) nur 3,0375 g. Neuere Versuche über Tropfenbildung rühren von Quincke u. a. her. Die freie Tropfenbildung geschmolzener Metalllegierungen findet technische Anwendung in der Fabrikation des Flintenschrots. (S. Schrot.)