Tula | eLexikon | Geographie - Russisches Reich - Großrußland
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Tugendrose - Tula
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Tula | # Zentralgouvernement Großrußlands, grenzt im N. an das Gouvernement Moskau, im O. an Rjäsan / 590 |
Tula _2 | # Stadt im mexikan. Staat Hidalgo, 2080 m ü. M., am Rio de T. und an der Eisenbahn nach Mexiko, / 30 |
Tula _3 | 1) Gouvernement (russ. Tuljskaja gubernija) im mittlern Teil des europ. Rußlands (s. Karte: / 496 |
Tula
2 Seiten, 1'116 Wörter, 8'088 Zeichen
Geographie — Russisches Reich — Großrußland
Tula,
Zentralgouvernement Großrußlands, grenzt im N. an das Gouvernement Moskau, [* 2] im O. an Rjäsan und Tambow, im S. an Orel, im W. an Kaluga, umfaßt 30,959,2 qkm (562,25 QM.). Das Land ist im allgemeinen eben und flach, mit nur einigen Hügeln an den Ufern der Oka und Upa. Der Untergrund ist devonischer Formation, an der Oka lehmiger, gelber und grünlicher Mergel, gemischt mit unreinem, sandigem Kalkstein; in den Flußthälern im südlichen Teil des Gouvernements tritt Kalkstein der obern Schicht der devonischen Formation zu Tage, und an der Upa und dem Osetr sind ergiebige Steinbrüche.
Weide
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Weide.Der Boden ist von sehr geringer Fruchtbarkeit, doch findet sich in mehreren Kreisen fruchtbare Schwarzerde (Tschernosem). Das Areal setzt sich zusammen aus 73,4 Proz. Acker, 10,5 Wald, 10,7 Wiese und Weide, [* 3] 2,4 Proz. Unland. Von Flüssen sind erwähnenswert: die Oka (teilweise Grenzfluß gegen W. und N.), der Osetr, die Plawa, die Upa und der Don. Das Klima [* 4] ist mild und gesund. Die Einwohnerzahl beläuft sich auf (1885) 1,409,432 (45 pro Quadratkilometer), die fast nur Großrussen sind.
Tula - Tulipa
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Seite 15.900.Die Zahl der Eheschließungen war 1885: 11,043, der Geburten 73,017, der Sterbefälle 56,589. Hauptprodukte sind: Getreide, [* 5] Runkelrüben, Tabak, [* 6] Ölpflanzen, während Flachs und Hanf minder gute Ernten geben. Die Ernte [* 7] betrug 1887: 6 Mill. hl Roggen, 7-8 Mill. hl Hafer, [* 8] 3,6 Mill. hl Kartoffeln, andre Cerealien in bedeutend geringerer Menge. Die Viehzucht [* 9] wird im ganzen Gouvernement sehr schwach betrieben; seit neuester Zeit findet die Bienenzucht [* 10] starke Verbreitung. Der Viehstand bezifferte sich 1883 auf 203,495 Stück Rindvieh, 380,622 Pferde, [* 11] 780,935 grobwollige Schafe, [* 12] 94,096 Schweine. [* 13] Dagegen ist neben der Landwirtschaft die Fabrikthätigkeit sehr entwickelt. Sie geht (1884) in 558 gewerblichen Anstalten mit 11,790 Arbeitern vor sich und bringt für ¶
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28½ Mill. Rubel Waren hervor. Bemerkenswerte Industriezweige sind: Rübenzuckerfabrikation und Raffinerie (2,3 Mill. Rub.), Kupferverarbeitung (1½ Mill.), Branntweinbrennerei (1,2 Mill. Rub.), Gewehr- und Patronenfabrikation, Lederindustrie, Getreidemüllerei, Schlosserindustrie, Stärkefabrikation, Verfertigung musikalischer Instrumente (besonders Harmoniken), Ziegeleien. Trotzdem suchen jährlich sehr viele Bauern in andern Gouvernements Arbeit.
Der Handel vertreibt Getreide, Schweinsborsten, Runkelrüben, Eisen-, Stahl- und Bronzewaren und hat seinen Hauptsitz in der Stadt Tula und in Bjelew. Bildungszwecken dienen (1885) 728 Elementarschulen mit 39,270 Schülern, 12 mittlere Lehranstalten mit 2572 Schülern und 5 Fachschulen mit 672 Lernenden (darunter ein geistliches Seminar, eine Feldscher- und eine Hebammenschule). Im Tulaischen befinden sich einige alte Erdwälle (Gorodischtschi) und Kurgane, Zeugen der mit den Litauern und Tataren hier geführten Kämpfe. Tula zerfällt in zwölf Kreise: [* 15] Alexin, Bjelew, Bogorodizk, Epifan, Jefremow, Kaschira, Krapiwna, Nowosil, Odojew, Tschern, Tula und Wenew.
Rüstungen und Waffen
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Waffen.Die gleichnamige Hauptstadt, an der Upa, Knotenpunkt der Eisenbahnen Moskau-Kursk und Wjasma-Rjaschsk, eine der gewerbthätigsten Städte des russischen Reichs, hat 28 Kirchen (darunter die Himmelfahrtskirche und die Allerheiligenkirche), 2 Klöster, und unter den sonstigen öffentlichen Bauten ragen hervor das Exerzierhaus und die Gouvernementsgebäude. Die Zahl der Einwohner betrug 1885: 63,928. Die Bedeutung der Stadt beruht vornehmlich auf der großen kaiserlichen Gewehrfabrik, die 1712 von Peter I. gegründet wurde, jetzt über 7000 Arbeiter beschäftigt und jährlich 70,000 Gewehre, eine große Menge blanker Waffen [* 16] sowie treffliche andre Stahl- und Eisenwaren liefert.
Die tulaischen Waren aus Stahl und Eisen [* 17] (physikalische und mathematische Instrumente, Messer, [* 18] Scheren, [* 19] Zangen etc.), aus Weißkupfer und andern Kompositionen, vorzüglich dem sogen. Tulametall (s. Niello), wie Theemaschinen, Dosen und Galanteriewaren, sind berühmt. Ferner sind noch hervorzuheben die großen Gerbereien, Talgschmelzereien, Fabrikation von Seife, Kerzen, Siegellack etc. (im ganzen 133 Fabriken). Tula ist Bischofsitz, hat ein klassisches Gymnasium, eine Realschule, ein Militärgymnasium, ein Mädchengymnasium, ein geistliches Seminar und mehrere andre Lehranstalten, ein Armen-, Zucht-, Arbeits- und Findelhaus, ein Arsenal, ein Museum einheimischer Industrieprodukte, ein Theater. [* 20] Die Stadt wird zuerst im 12. Jahrh. erwähnt.
Tula,
Stadt im mexikan. Staat Hidalgo, 2080 m ü. M., am Rio de [* 21] Tula und an der Eisenbahn nach Mexiko, [* 22] angeblich die alte Hauptstadt der Tolteken, mit Baumwollfabrik und (1880) 5834 Einw.