peter-hug.ch

Tunker | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Tunis (Stadt) - Tunker

Bild 65.1055: Tunis (Stadt) - Tunker
Seite 65.1055.
Überblick der Artikel
1 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Tunker(von tunken, tauchen, untertauchen; engl. Dunkarts oder Dunkers; holländ. Dompelers), eine / 196

Seite 65.1055

Tunker

196 Wörter, 1'406 Zeichen

Tunker



Tunkzündhölzchen - Tun

Bild 65.1056: Tunkzündhölzchen - Tunnel
* 2 Seite 65.1056.

(von tunken, tauchen, untertauchen; engl. Dunkarts oder Dunkers; holländ. Dompelers),

mehr

eine aus den Provinzen Rheinland und Westfalen [* 3] stammende, im ersten Viertel des 18. Jahrh. entstandene Gemeinschaft prot. Christen, die die Taufe stets durch dreimaliges Untertauchen Erwachsener verrichten und Kindertaufe, Eid, Kriegsdienst sowie Besoldung der Prediger verwerfen. Viele Tunkerfamilien wanderten zwischen 1719 und 1729 nach Amerika [* 4] aus, wo sie sich zuerst in Pennsylvanien niederließen und hier noch jetzt sowie in Maryland, Virginien, Ohio, Indiana, Illinois und Iowa Gemeinden haben. Man schätzt die Zahl ihrer Kirchen auf 250, ihrer Geistlichen auf 200 und ihrer Mitglieder auf 100000. In Lehre, [* 5] Verfassung, Gottesdienst und Sitten stimmen sie am meisten mit den Mennoniten (s. Taufgesinnte) überein. Ihr litterar. Organ ist seit 1851 der «Gospel Visitor»,

^[Kärtchen: Tunis [* 6] (Situationsplan).]

welcher monatlich in Dayton in Ohio erscheint. Die Siebentägner-Tunker sind mit den eigentlichen in Taufe und Abneigung gegen Gewalt eins, huldigen aber der Mystik und dem Klosterleben. Ihr Stifter ist Konrad Beissel, der 1720 nach Amerika auswanderte und namentlich zu Ephrata in Pennsylvanien wirkte. Jetzt giebt es nur noch einige Siebentägner zu Snowhill und Antietam. -

Vgl.   Goebel, Geschichte des christl. Lebens in der rheinisch-westfälischen evang. Kirche (3 Bde., Kobl. 1819-60).