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Udine | eLexikon | Geographie - Italien - Landschaften und Provinzen

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Uckie - Udschidschi

Bild 15.968: Uckie - Udschidschi
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4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Udine# ital. Provinz in der Landschaft Venetien (s. Karte "Italien, nördliche Hälfte"), / 481
Udine _2# Giovanni da, ital. Maler, geb. 1487 zu Udine, war anfangs Schüler von Giorgione in Venedig, / 77
Udine _3# 1) Provinz im Königreich Italien, in der Landschaft Venetien, grenzt im N. und O. an Österreich / 645
Udine _4# Giovanni da, ital. Maler, geb. 1487 zu Udine, gest. 1564, war einer der geschmackvollsten Dekoration / 103

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Udine

2 Seiten, 1'306 Wörter, 8'968 Zeichen

Geographie — Italien — Landschaften und Provinzen

Udine,

ital. Provinz in der Landschaft Venetien (s. Karte »Italien, [* 2] nördliche Hälfte«),

Höhenschichten der Alp

Bild 1.394a: Höhenschichten der Alpen
* 5 Alpen.

grenzt nördlich und östlich an Österreich, [* 3] südlich an das Adriatische Meer und die Provinz Venedig, [* 4] westlich an die Provinzen Treviso und Belluno und hat einen Flächenraum von 6431 qkm (nach Strelbitsky 6619 qkm [120,21 QM.]) mit (1881) 501,745 Einw. Das Land wird im N. bogenförmig von den Karnischen Alpen (Paralba 2690 m hoch) durchzogen, welchen die Friauler Alpen [* 5] (Premaggiore 2471 m) und östlich die Julischen Alpen (Monte Canin 2582 m) vorgelagert sind, von welchen sich zahlreiche Hügelgruppen abzweigen, die sich schließlich zu der weiten und, soweit sie nicht vom Gerölle der Flüsse [* 6] überschüttet ist, fruchtbaren friaulischen Ebene herabsenken.

Bierbrauerei

Bild 2.912a: Bierbrauerei
* 11 Bierbrauerei.

Gegen die Küste zu geht die Ebene in lagunenartiges Land über. Die wichtigsten Flüsse sind: Tagliamento, Livenza und Stella. Das verschiedene Vegetationszonen umfassende Land erzeugt Weizen (1887: 243,300 hl), Mais (857,000 hl), Reis (10,878 hl), Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Kastanien, Hanf, Wein (64,500 hl), Seide [* 7] (1,5 Mill. kg Kokons); ferner Vieh (1881 zählte man 180,523 Rinder, [* 8] 81,444 Schafe [* 9] und 34,966 Ziegen) und Fische. [* 10] Die Einwohner suchen in großer Anzahl für einen Teil des Jahrs Beschäftigung außerhalb des Landes. Die Industrie der Provinz erstreckt sich auf Seiden- und Baumwollmanufaktur, Gerberei, Bierbrauerei, [* 11] Holzschneiderei, Töpferei, Papier- und Metallwarenfabrikation. Die Provinz zerfällt in 17 Distrikte. - Die Hauptstadt Udine, in weinreicher Gegend an einem vom Torre ausgehenden Kanal [* 12] und an der Eisenbahn Venedig-Cormons gelegen, von welcher hier die Linie nach Pontebba abzweigt, ist gut gebaut und hat stattliche Mauern und Türme.

Unter den Gebäuden sind bemerkenswert: die romanische Domkirche und mehrere andre Kirchen mit guten Gemälden, das Kastell (von 1517, einst Sitz des Patriarchen, jetzt Kaserne), der erzbischöfliche Palast (mit schöner, von Giovanni da Udine gemalter Decke [* 13] und Fresken von Tiepolo), der Palazzo pubblico (1457 erbaut, nach dem Brand von 1876 erneuert) und der Uhrturm (mit offener Säulenhalle), beide auf dem Viktor Emanuel-Platz, das Theater [* 14] und mehrere Privatpaläste.

Der Campo santo von Udine gehört zu den schönsten Friedhöfen Italiens. [* 15] Die Stadt hat ein technisches Institut, ein Lycealgymnasium, ein erzbischöfliches Gymnasium und Seminar, ein städtisches Museum und Bibliothek und (1881) 23,254 (als Gemeinde 32,020) Einw., welche Industrie in Seide, dann in Leder, Hüten, Metallwaren, Handschuhen etc. und Weinbau betreiben. ist Sitz des Präfekten, eines Erzbischofs, eines Zivil- und Korrektionstribunals, eines Hauptzollamts etc. In der Nähe liegt das Dorf Passariano mit dem Schloß des letzten Dogen von Venedig, welches Bonaparte während der Friedensverhandlungen von Campo Formio bewohnte. - Udine kommt unter diesem Namen erst im 10. Jahrh. vor. Im 13. Jahrh. wählte der Patriarch Bertold Udine zu seiner Residenz; 1445 kam die Stadt unter venezianische Herrschaft. Seit der Pest von 1515 und 1656 hat sie sich nicht wieder erholt. Udine fiel nach dem Aufstand in Venedig 1848 von Österreich ab, zwang 23. März die Besatzung zum Abzug, mußte sich aber schon 23. April nach mehrstündiger Beschießung Österreich wieder unterwerfen. 1866 ward es mit Venetien dem Königreich Italien einverleibt.

Udine,

Ornamente I (Altertum)

Bild 12.450a: Ornamente I (Altertum)
* 16 Ornamente.

Giovanni da, ital. Maler, geb. 1487 zu Udine, war anfangs Schüler von Giorgione in Venedig, führte daselbst mehrere dekorative Malereien aus und ging später zu Raffael, als dessen Gehilfe er die reizvollen Ornamente [* 16] (sogen. Grottesken) in den Loggien des Vatikans, in der Villa Farnesina u. a. ausführte.

Seit 1527 arbeitete er in Udine und Umgegend (unter anderm im Schloß Colloredo).

Auch fertigte er die Entwürfe zu den Glasfenstern in der Biblioteca Laurenziana zu Florenz. [* 17] Er starb 1564.