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Uffizien | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Sun May 22 1498
Titel
Elemente zu Florenz:

Florenz Stadtplan Florenz Stadtplan

Die Stadt Florenz.

[Kirchen und Kapellen.]

[Profanbauten.]

[Bevölkerung, Verkehr etc.]

Geschichte.

Florenz

Thal

Bild 65.740: Thal
* 6 Thal.

[* 2] (ital. Firenze, lat. Florentia), ital. Provinz in der Landschaft Toscana, wird im N. von den Provinzen Modena, Bologna und Ravenna, im O. von Forli, Pesaro und Arezzo, im W. von Pisa [* 4] und Lucca, [* 5] im S. von Siena und Arezzo begrenzt und hat ein Areal von 5873 qkm (nach Strelbitskys Berechnung 5799 qkm = 105 QM.). Das Gebiet umfaßt das mittlere Thal [* 6] des Arno und dessen Nebenthäler (Val di Sieve, Val di Bisenzio, dell' Ombrone, del Pesa, dell' Elsa) und wird im N. von der Hauptkette des Zentralapennin durchzogen, die im Montoggioli 1268, im Sasso di Castro 1253 und im Monte Pollajo 1187 m Höhe erreicht. Im allgemeinen aber ist die Provinz eine höchst liebliche, fruchtbare und wasserreiche Landschaft, überall wohl angebaut (besonders in der Umgegend der Hauptstadt) und reich bevölkert. 1881 betrug die Bevölkerung [* 7] 790,776 Seelen. Die Getreideernte genügt dem Bedürfnis nicht, daher man zu Kastanien seine Zuflucht nimmt. Beträchtlich ist der Ertrag an Wein, Öl, Seide. [* 8] Auch die Schafzucht ist von großer Bedeutung. Die Provinz enthält mehrere Mineralquellen, wird von den aus der Hauptstadt auslaufenden Eisenbahnen sowie von einer großen Zahl guter Straßen durchzogen und zerfällt in vier Kreise: [* 9] Florenz, Pistoja, Rocca San Casciano und San Miniato.

Italien

Bild 9.53a: Italien
* 10 Italien.

Die Stadt Florenz.

(Hierzu der Stadtplan.)

Die gleichnamige Hauptstadt, bis 1859 Hauptstadt des Großherzogtums Toscana und 1865-71 provisorische Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Italien [* 10] (75 m ü. M., 43° 46' nördl. Br. und 11° 14' östl. L. v. Gr.), ist reizend im weiten, von Berghöhen umkränzten Thal des gelben, 120-160 m breiten, von Kais eingefaßten Arno (zum größern Teil an dessen Nordufer) gelegen, eine der herrlichsten und interessantesten Städte Italiens, [* 11] die den Beinamen la bella (»die Schöne«) führt u. wegen ihrer hohen geistigen Bedeutsamkeit, namentlich für die Kunst, auch das »italienische Athen« [* 12] genannt wird.

Die Stadt ist seit jüngster Zeit durch Niederreißung der alten Mauer, welche sie in einem Umkreis von 10 km umschloß, und Errichtung neuer Stadtviertel bedeutend vergrößert worden und bietet infolge ihrer reizenden Lage, weithin von Vorstädten, Landhäusern, Gärten, Schlössern und Kirchen umgeben, von allen Seiten her überreiche malerische Ansichten dar. Über der Masse der 12,000 Häuser ragen majestätische Kuppeln, schlanke, hohe und seltsam geformte Türme, altertümliche Mauerkronen imposant hervor. Die Hügel ringsum tragen freundliche, weiß schimmernde Ortschaften; dahinter erhebt sich das duftige hohe Gebirge. Die Straßen sind in dem alten Stadtteil meist eng und altertümlich winkelig,

[* 2] ^[Abb.: Wappen [* 13] von Florenz.]


Florenz Stadtplan

Bild 6.380a: Florenz Stadtplan
* 14 Seite 6.380a.


Florenz (Straßen, Plät

Bild 6.381: Florenz (Straßen, Plätze, Kirchen und Kapellen)
* 15 Seite 6.381.

^[Leere Seite]

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aber sehr reinlich, mit großen Steinplatten gepflastert. Neben den zahlreichen freundlichen, modernen Gebäuden gibt es noch finstere Denkmäler der blutigen Fehdezeit. Besonders charakteristisch sind die zwischen den gewöhnlichen italienischen Häusern sich erhebenden massiven und festungsartigen Paläste der Florentiner [* 16] Großen von schwerfälliger Architektur. Quadern, oft 5-6 m lang und 2 m dick, bilden die Massen dieser Gebäude, welche ohne alle weitere Verzierung sind und mit ihrer vom Alter schwarzen Farbe einen mächtigen Eindruck machen.

Türme von 32 und mehr Meter Höhe, welche einst auf diesen mit Zinnen versehenen Palästen standen, sind schon von den Medici zu Hunderten abgebrochen worden und gaben das Material zur Stadtmauer ab. Die Stadt ist in vier Quartiere: San Giovanni, Santa Croce, Santa Maria Novella und Santo [* 17] Spirito, abgeteilt;

Brücken II

Bild 3.491b: Brücken II
* 18 Brücken.

der größere nördliche Stadtteil ist mit dem südlichen durch vier schöne steinerne Brücken [* 18] und außerdem an beiden Endpunkten der Stadt durch Kettenbrücken über den Arno verbunden, längs dessen Ufern der prächtige, mit großartigen Gebäuden besetzte Lungarno führt, der mit den Brücken den Hauptspaziergang der Bewohner bildet.

Die erste Brücke [* 19] ist Ponte alle Grazie (1236 erbaut); dann folgt Ponte Vecchio (1345 erbaut), die belebteste, mit den Goldschmiedeläden und einem Verbindungsgang zwischen den Palästen Pitti und Uffizi; dann Ponte della Santa Trinitá, die schönste (1570 erbaut), und Ponte alla Caraja, die unterste. Florenz hat 8 Thore und 2 Citadellen, die kleinere (Belvedere) südlich am höchsten Punkte, die größere (Forte di San Giovanni Battista) am entgegengesetzten Nordende.

Unter den 23 größern Plätzen sind die bedeutendsten: die Piazza della Signoria (das eigentliche Forum [* 20] von Florenz), der Domplatz, die Piazza di Santa Croce (mit Statue Dantes), die Piazza dell' Annunziata (mit der Reiterstatue Ferdinands I. von Giovanni Bologna und zwei Brunnen), [* 21] der Mercato Vecchio, der Lebensmittelmarkt und älteste Platz der Stadt, und der Mercato Nuovo, einst das Zentrum des Seiden- und Goldwarenhandels; der modernste ist die Piazza dell' Indipendenza im neuern Stadtteil.

[Kirchen und Kapellen.]  

Inmitten des Domplatzes erhebt sich die prachtvolle Kirche Santa Maria del Fiore oder der Dom (1296 von Arnolfo di Cambio begonnen, aber erst nach 176 Jahren durch Brunellesco mit der berühmten Kuppel versehen), in Form eines lateinischen Kreuzes erbaut, 170 m lang, 114 m breit und von der imposanten, 107 m hohen achteckigen Kuppel gekrönt. Von außen sind die Wände mit einem Tafelwerk wechselnden dunkeln und hellen Marmors überzogen; die unvollendet gebliebene Fassade wurde erst 1875-84 nach dem Plan von de' Fabris mit Berücksichtigung des ursprünglichen Plans ausgeführt; die Portale sind mit Marmorbekleidung, Basreliefs und Mosaiken von Andrea Pisano, Ghirlandajo etc. ausgestattet.

Das in den kühnsten Verhältnissen angelegte Innere besteht aus dem dreischiffigen Langhaus und dem achteckigen Kuppelraum, an den sich drei große aus dem Achteck gebildete Räume als Querhaus und Chorschluß legen. Der schöne Fußboden ist in einfachen geometrischen Figuren aus Marmor gefertigt. Die Kirche enthält Meisterwerke der Skulptur von Ghiberti, Luca della Robbia, Michelangelo, Jac. Sansovino, Baccio Bandinelli u. a., Fresken und Glasmalereien.

Bildhauerkunst V

Bild 2.935e: Bildhauerkunst V
* 23 Bildhauerkunst V.

Hier wurden Konzile 1055, 1104 und 1439 abgehalten. Rechts an der Vorderseite des Doms erhebt sich der 84 m hohe, schlanke, viereckige Glockenturm (Campanile) von Giotto, ein überaus zierliches Bauwerk, das, 1334 bis 1357 erbaut, ebenfalls mit verschiedenartigem Marmor bekleidet sowie mit Reliefs und Statuen geschmückt ist und von der Plattform aus eine herrliche Aussicht gewährt. Dem Dom gegenüber steht das Battisterio oder die Taufkapelle, ein sehr alter, achteckiger Kuppelbau (er war bis 1128 Kathedrale von Florenz), mit Bronzearbeiten von Donatello und Andrea Sansovino und Mosaiken aus dem 13. Jahrh. geziert. Berühmt sind die drei Bronzethüren (eine von Andrea Pisano, zwei von Lorenzo Ghiberti, s. Tafel »Bildhauerkunst [* 22] V«, [* 23] Fig. 11).

Auch von den übrigen großen Kirchen, deren man im ganzen 87 zählt, gehören viele zu den vorzüglichsten Italiens; so die ehemalige Dominikanerkirche Santa Maria Novella (1278-1360 erbaut) mit der von Alberti 1450-70 fortgesetzten Fassade und fein ornamentiertem Portal, weitem, leichtem Innenraum mit wertvollen Gemälden (Madonna von Cimabue, 1270). Fresken von Orcagna (1350), Filippino Lippi und Domenico Ghirlandajo, Kruzifix von Brunellesco und der im anstoßenden Klosterhof gelegenen Cappella degli Spagnuoli, ehedem Kapitelsaal des Klosters, 1566 den Spaniern eingeräumt; ferner die Kirche Santa Croce am gleichnamigen Platz (1294 von Arnolfo di Cambio erbaut), ursprünglich Klosterkirche, später Panthéon ausgezeichneter Florentiner, mit den Grabmälern von Michelangelo, Galilei, Machiavelli, Leon.

Entwickelungsgeschicht

Bild 5.682: Entwickelungsgeschichte
* 24 Entwickelungsgeschichte.

Bruni, Alfieri, Cherubini, Marzuppini u. a., einem Ehrendenkmal Dantes schöner Kapelle von Brunellesco (Cappella dei Pazzi), Marmorkanzel von Benedetto da Maiano, Fresken von Giotto, Taddeo Gaddi u. a.; die Kirche dell' Annunziata, schon 1300 geweiht, mit zierlicher 1601 erbauter Vorhalle, einem 1453 erbauten Vorhof mit berühmten Fresken (insbesondere von Andrea del Sarto) und Kreuzgang mit herrlichem Freskobild von demselben Meister (Madonna del Sacco); die Kirche San Marco, 1436 erbaut, 1580 von Giov. Bologna im Innern restauriert, und das anstoßende ehemalige Kloster, jetzt Museo Fiorentino di San Marco, in welchem seinerzeit Fra Giov. Angelico da Fiesole, Fra Girolamo Savonarola und Fra Bartolommeo della Porta als Mönche lebten, mit den herrlichen religiösen Fresken des Fiesole und Bibliothek; die Kirche Santa Maria del Carmine mit der beim Brand von 1771 verschont gebliebenen Cappella Brancacci, welche die für die Entwickelungsgeschichte [* 24] der italienischen Malerei bedeutenden Fresken von Masaccio und Filippino Lippi enthält; die Kirche di Santo Spirito, nach Brunellescos Entwurf gebaut, eine dreischiffige lichte Säulenbasilika von reicher perspektivischer Wirkung, um welche sich ringsum ein Kranz von nischenartigen Kapellen herumzieht, mit niedriger Kuppel, schöner Sakristei, Glockenturm, Gemälden von Filippino Lippi u. a. und Skulpturen von Andrea Sansovino; die Kirche San Lorenzo, um 1425 von Brunellesco ausgeführt, eine flach gedeckte Säulenbasilika mit gewölbten Seitenschiffen und einer kleinen Kuppel, zwei Kanzeln mit Bronzereliefs von Donatello, alter Sakristei mit Stuckdekoration von demselben und einer berühmten Bibliothek (Laurentiana, 1524-71 nach Michelangelos Entwurf ausgeführt), in der sich ca. 7000 Handschriften, darunter der älteste Vergil (aus dem 5. Jahrh.), befinden. Zu dieser Kirche gehören zwei Kapellen: die Cappella dei Depositi oder neue Sakristei, welche im Auftrag Leos X. von Michelangelo erbaut wurde und die Grabmäler des



Florenz (Paläste)

Bild 6.382: Florenz (Paläste)
* 25 Seite 6.382.
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Giuliano und Lorenzo de' Medici, geschmückt mit den allegorischen Gestalten des Tags und der Nacht, des Morgens und des Abends, berühmten Werken von Michelangelo, sowie dessen unvollendete Madonna mit dem Kind enthält; dann die Cappella dei Principi oder alte Sakristei, 1604 angelegt, mit kostbarem Marmor und Florentiner Mosaik bekleidet und mehrere Grabmäler der Mediceer enthaltend. Nennenswert sind noch die Kirchen Or San Michele, 1837-59, mit Statuen von Donatello, Lorenzo Ghiberti, Andrea Verrocchio u. a. in den Nischen der Außenseite, im Innern mit dem prachtvollen Tabernakel von Andrea Orcagna;

Badia, mit Skulpturen von Mino da Fiesole und ausgezeichnetem Altarbild von Filippino Lippi;

Santa Maria Maddalena dei Pazzi, mit Kapitelsaal, enthaltend ein schönes Freskobild von Pietro Perugino;

Santi Apostoli, mit schönem Tabernakel von Luca della Robbia;

Santa Trinità, gotische Kirche von 1250, mit Fresken von Dom. Ghirlandajo, und die Kirche Ognissanti.

[Profanbauten.]  

Auf der Piazza della Signoria erhebt sich der Palazzo Vecchio oder della Signoria, ein ernster, kastellartiger Palast, 1298 von Arnolfo di Cambio als Residenz der Signoria begonnen und mehrmals erweitert, mit einem schlanken, 94 m hohen Zinnenturm, welcher seit 1354 die Stadtuhr trägt. Der schöne achteckige Säulenhof wurde von Michelozzo 1434 erneuert und enthält einen (von Vasari gezeichneten, von Tadda 1557 skulptierten) Brunnen mit Schale, dessen Spitze ein Knabe mit Delphin von Andrea Verrocchio ziert.

Halle

Bild 8.22a: Halle
* 26 Halle.

Unter den Sälen des Palastes verdient besonders der Saal del Consiglio Erwähnung, der 1495 auf Vorschlag Savonarolas für den einzusetzenden Rat der Tausend erbaut, später durch G. Vasari umgestaltet und mit Malereien geschmückt ward. Vor dem Palast befindet sich die Gruppe des Herkules und Cacus von Baccio Bandinelli. Auf demselben Platz steht die Loggia dei Lanzi, eine offene, aus Rundbogen gebildete Halle [* 26] von schönen Verhältnissen, seit 1376 nach dem Plan des Andrea Orcagna erbaut; sie erhielt ihren Namen als Standort der deutschen Wache der Landsknechte, [* 27] diente aber dann als Festhalle der Signoria.

Die Halle enthält ausgezeichnete Skulpturwerke: die Bronzestatue des Perseus [* 28] mit dem Haupte der Medusa von Benvenuto Cellini;

den Raub der Sabinerinnen (Marmorgruppe) von Giov. Bologna;

die antike Gruppe des Aias und Achilleus;

die Bronzegruppe der Judith und des Holofernes von Donatello etc. Auf der Piazza della Signoria stehen der Neptunsbrunnen von Bart.

Ammanati (1565) und die bronzene Reiterstatue Cosimos I. von Giov. Bologna (1594). Auf diesem Platz wurde 22. Mai 1498 Savonarola verbrannt.

In unmittelbarer Nähe, zwischen dem Palazzo Vecchio und dem Arno, liegt der Palazzo degli Uffizi, ein 1560 von Vasari für die Verwaltungsbehörden aufgeführtes Gebäude von drei Geschossen, mit offener Erdgeschoßhalle, welche seit 1846 mit Marmorstatuen berühmter Toscaner geschmückt ist. Das Gebäude enthält das reichhaltige und wertvolle Staatsarchiv, die berühmte Magliabecchianische Bibliothek, welche in neuerer Zeit mit der königlichen Bibliothek des Palazzo Pitti (der sogen. palatinischen) zur Nationalbibliothek vereinigt wurde, die nun gegen 200,000 Bände (darunter wertvolle Inkunabeln) und 10,000 Manuskripte zählt, ferner die berühmte Gemälde und Skulpturengalerie der Uffizien, welche den Mediceern und den Großherzögen ihren Reichtum verdankt.

Sie nimmt zwei Vestibüle, zwei 150 m lange Korridore, einen kürzern Querkorridor und 24 Säle ein. Die Korridore enthalten Bildnisse berühmter Männer, eine große Zahl antiker Skulpturen, darunter Büsten römischer Kaiser u. a., Sarkophage, Reliefs, die berühmten Statuen der Niobegruppe, den Kopf des sterbenden Alexander, die Mediceische Marmorvase, etruskische Skulpturwerke, Bronzen, Inschriften, ferner Skulpturen der Renaissancezeit, so von Luca della Robbia (Marmorreliefs), Donatello (desgl. und Statuen), Michelangelo (Bacchus, Apollo, Adonis, Brutus, Madonna), Jac.

Mariotte-Gay-Lussacsch

Bild 18.614: Mariotte-Gay-Lussacsches Gesetz - Maritime wissensch. Expeditionen
* 29 Merkur.

Sansovino (Bacchus), Giov. Bologna (Merkur) [* 29] u. a., endlich wie die 24 Säle Gemälde aller Schulen. Von den einzelnen hier vertretenen Meistern der italienischen Schulen und ihren Werken seien erwähnt: Fiesole (Tabernakelbild der Madonna mit musizierenden Engeln), P. Uccello (Reiterkampf), Sandro Botticelli (Venus, Verleumdung des Apelles u. a.), Piero degli Franceschi (Herzogspaar Montefeltre), Leonardo da Vinci (Anbetung der Könige), Soddoma (heil. Sebastian), Fra Bartolommeo (die Schutzheiligen von Florenz), Mariotto Albertinelli (Heimsuchung), Giorgione (Moses, Salomo), Tizian (Flora u. a.). Auch die niederländischen, deutschen und französischen Maler sind in der Sammlung gut vertreten.

Ein kleiner, achteckiger Saal, die Tribuna, enthält eine Auswahl vortrefflicher antiker Skulpturen (die Mediceische Venus von Kleomenes, Apollino, den Schleifer, die Ringer, den Satyr) [* 30] und Gemälde ersten Ranges, als: Andrea Mantegna (Triptychon: Anbetung der Könige, Darstellung im Tempel [* 31] und Auferstehung), Pietro Perugino (Madonna), Michelangelo (heilige Familie), Sebastiano del Piombo (Fornarina), Andrea del Sarto (Madonna), Raffael (Madonna mit dem Stieglitz, Johannes in der Wüste), Correggio (Ruhe auf der Flucht, Madonna das Jesuskind anbetend), Tizian (zwei Darstellungen der Venus auf dem Ruhelager), Albrecht Dürer (Anbetung der Könige), van Dyck (Karl V.). Zwei Säle enthalten eine Sammlung von (400) Künstlerbildnissen, meist Selbstporträte. Außerdem befinden sich in der Galerie der Uffizien eine Sammlung von Arbeiten in Pietra dura, Bergkristall und Lapislazuli (über 400, sämtlich aus der Mediceerzeit), eine Sammlung antiker Kameen [* 32] und geschnittener Steine, eine solche von Holzschnitten und Kupferstichen, dann von Handzeichnungen (ca. 33,000 Stück).

Auf dem linken Arno-Ufer liegt der herrliche Palast Pitti. Derselbe wurde 1440 nach Zeichnungen von Brunellesco für den reichen Luca Pitti erbaut, später von der Familie Medici gekauft und war seit 1549 Residenz der Großherzöge von Toscana (jetzt königliches Schloß). Der Palast hat den einfachen, ernsten Burgcharakter und ist im Rustikastil aufgeführt, er bildet ein Muster für den florentinischen Palaststil, das an majestätischer Wirkung nicht wieder erreicht worden ist.

Die Fassade des Mittelbaues ist 200 m lang und 37 m hoch; insgesamt deckt er eine Fläche von 32,000 qm. Im linken Flügel befindet sich die berühmte Gemäldesammlung (Galleria Pitti), welche in 15 Sälen ca. 500 Gemälde umfaßt. Sie enthält unter andern Meisterwerken aller Kunstschulen von Pietro Perugino eine Kreuzabnahme und Madonna das Jesuskind anbetend;

von Sebastiano del Piombo die Marter der heil. Agatha;

von Fra Bartolommeo Madonna mit der Verlobung der heil. Katharina, den auferstandenen Christus mit den Evangelisten und einen St. Markus;

von Andrea del Sarto mehrere Bilder;

von Raffael Madonna del Granduca, Madonna del Baldachino, Madonna della

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