Umbra | eLexikon | Mineralogie und Geologie - Physiographie - Metallolithe
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Umber - Umgeld
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7 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Umbra | # (lat.), Schatten. / 3 |
Umbra _2 | # Mineral von sehr wechselnder Zusammensetzung, im wesentlichen amorphes, undurchsichtiges, wasserhalt / 84 |
Umbra _3 | nur dem Klange nach verdeutscht in Umbraun, ist eine Erdfarbe von verschiedner Schattierung, / 358 |
Umbra _4 | # (lat.), der Schatten. / 4 |
Umbra _5 | # eine leber- bis kastanienbraune, sehr feinerdige und milde Mineralsubstanz von der Insel Cypern, / 93 |
Umbra _6 | # s. Hundsfisch. / 3 |
Umbra _7 | # Kern der Sonnenflecken (s. d.). / 5 |
Umbra
550 Wörter, 3'772 Zeichen
Mineralogie und Geologie — Physiographie — Metallolithe
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Umbra
Umbra,
Cypern
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* 3
Cypern.Mineral von sehr wechselnder Zusammensetzung, im wesentlichen amorphes, undurchsichtiges, wasserhaltiges Eisensilikat mit viel Mangan und wenig Aluminium, dient als braune Öl- und Wasserfarbe in der Wachstuchfabrikation, als Vergoldergrund, zum Braunbeizen des Holzes, zu Firnissen etc. Die beste Umbra (türkische Umbra) stammt von der Insel Cypern, [* 3] doch kommen an vielen Orten sehr ähnliche und gleich verwendbare Substanzen vor. Die kölnische Umbra (Kölner [* 4] oder Kasseler, Kesselbraun) ist erdige Braunkohle, liefert durch Lösen in Kalilauge und Fällen mit Säure den braunen Karmin. Cyprische s. Bolus.
Umbra,
nur dem Klange nach verdeutscht in Umbraun, ist eine Erdfarbe von verschiedner Schattierung, wie auch verschiednen Ursprungs. Die eigentliche oder echte Ware ist ein thoniger, durch Verwitterung mulmiger Brauneisenstein von leber- bis kastanienbrauner Farbe, der neben dem Eisenoxyd immer auch braunes Manganoxyd enthält. Die beste Sorte wird auf der Insel Cypern gefunden und als cyprische oder türkische U. am teuersten verkauft. Sie sieht graulichbraun aus und gibt, in verschiednen Graden mit Weiß versetzt, eine Menge schöner Nüancen. Wenn sie gebrannt wird, nimmt sie eine rotbraune Farbe an. Ähnliche, aber minder gute Ware wird u. a. auf den Eisensteingruben um Saalfeld, Könitz und Cammsdorf gefunden, ebenso in verschiednen Gegenden Englands und auf Sizilien. Die von letzterem Fundorte ist ein kastanienbrauner Eisenocker mit muscheligem Bruch. -
Andrer Art ist die kölnische U., Kölner Braun, Kesselbraun etc., die gar nicht rein mineralischen Ursprungs, sondern eine erdige, schön dunkelkaffeebraune Braunkohle ist, die sehr häufig als wohlfeiles Surrogat statt jener gebraucht wird. Sie unterscheidet sich von der andern durch ein viel geringeres spezifisches Gewicht, riecht beim Erhitzen torfartig und kann natürlich nicht geglüht werden, da sie dabei zu Asche verbrennen würde. Sie kommt in den Handel entweder bloß gemahlen und geschlemmt, oder außerdem noch in Stücke geformt. Sie findet sich häufig in der Umgegend von Köln, im Bergischen und Jülich'schen, in Thüringen etc.
Alle Umbrasorten müssen vor dem Gebrauche gepulvert und durch Schlemmen von sandigen Teilen befreit werden, wenn sie es noch nicht sind. Man verwendet dieselben sehr häufig zu Anstrichen aller Art, sowohl als Öl- wie Wasserfarbe, zu dunkeln Firnissen, besonders häufig in der Wachstuchfabrikation, zum Braunfärben von Holz, zu Vergoldergrund und die kölnische auch zur Darstellung feinerer brauner Farben. Zu diesem Zweck wird sie in Ätzlauge gelöst und der Farbkörper durch eine Säure als feiner Schlamm wieder ausgefällt. Dies gibt den sog. braunen Karmin. Häufig ist die im Kleinverkehr käufliche U. nichts Anderes als Bolus. In Leipziger Preiskuranten findet sich die Ware folgendermaßen angesetzt: U. hell und dunkel pro Ztr. 4½ Mk., gebrannt, rot 6 und 7½ Mk., cyprische 13½ Mk. -
Trockne oder in Wasser aufgelöste U. ist zollfrei. Mit Öl oder Firnis eingeriebene Nr. 5 a des Tarifs im Anh.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Umbra
(lat.), der Schatten.
Umbra,
Umbra - Umlageverfahre
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* 5
Seite 66.60.eine leber- bis kastanienbraune, sehr feinerdige und milde Mineralsubstanz von der Insel Cypern, die stark an der Zunge klebt, sich etwas rauh ¶
mehr
und mager anfühlt und im Wasser sehr lebhafte Entwicklung von Luftblasen zeigt;
nach der chem. Zusammensetzung ist sie wesentlich ein mit Eisen- und Manganhydroxyd vermengter Thon;
man benutzt sie sowohl im rohen als im gebrannten Zustande als Farbe in der Wasser- und Ölmalerei und als Vergoldergrund zum Braunbeizen des Holzes;
was jedoch unter dem Namen kölnische Erde oder kölnische in den Handel kommt, ist eine aus Braunkohle bereitete Farbe.
Umbra,
s. Hundsfisch. ^[= eine aus zwei kleinen Arten bestehende, den Hechten nahe verwandte Gattung von sehr ...]
Umbra,
Kern der Sonnenflecken (s. d.). ^[= die dunkeln, meist in Gruppen auftretenden größern und kleinern Flecken, die man mit einem ...]