Unzelmann | eLexikon | Bildende Künste - Holzschneidekunst - Deutsche
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Sun Jul 01 1753
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Unzelmann - Unzuchtsve

3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Unzelmann | 1) namhafte Schauspielerfamilie. Karl Wilhelm Ferdinand, geb. 1. Juli 1753 zu Braunschweig, / 421 |
Unzelmann _2 | # Friedr. Ludw., Holzschneider, Sohn des folgenden, geb. 1797 in Braunschweig, machte seine Studien / 137 |
Unzelmann _3 | # Karl Wilh. Ferd., Komiker, geb. 1. Juli 1753 zu Braunschweig, trat 1771 bei der Schauspielergesellsc / 220 |
Unzelmann
778 Wörter, 5'288 Zeichen
Bildende Künste — Holzschneidekunst — Deutsche
Titel
Elemente zu Unzelmann:1) namhafte Schauspielerfamilie. Karl Wilhelm Ferdinand
2) Friedrich Ludwig, Holzschneider, Bruder von Karl Wolfgang U.
Unzelmann,
Mainz (Stadt: hervorra

* 6
Mainz.1) namhafte Schauspielerfamilie. Karl Wilhelm Ferdinand, geb. 1. Juli 1753 zu Braunschweig, [* 2] wirkte an verschiedenen Theatern Deutschlands [* 3] als ausgezeichneter Komiker, seit 1788 in Berlin, [* 4] wo er von 1814 bis 1823 Regisseur des Schau und Lustspiels war, dann pensioniert 21. April 1832 starb. Seine besten Rollen [* 5] waren: der Wachtmeister in »Minna von Barnhelm«, Vansen im »Egmont«, der Bürgermeister in den »Deutschen Kleinstädtern«, Martin in »Fanchon«. Seine Gemahlin war die nachmalige berühmte Bethmann (s. d. 2). Sein Sohn Karl Wolfgang, geb. 6. Dez. 1786 zu Mainz, [* 6] wurde von Goethe der Bühne zugeführt, die er 1802 in Weimar [* 7] zuerst betrat, und übertraf bald seinen Vater an Gewandtheit und Vielseitigkeit. Er wirkte mit größter Auszeichnung in der Posse wie im Lustspiel und war seiner Zeit der beste Bonvivant der deutschen Bühne. 1821 verließ Unzelmann Weimar und nahm in Dresden, [* 8] 1823 in Wien, [* 9] 1824 in Berlin, dann in rascher Folge bei verschiedenen andern Bühnen Engagement.
Seine ungeregelte Lebensweise führte ihn endlich zum Selbstmord. Er ertränkte sich 21. März 1843 im Tiergarten bei Berlin. Bertha, Nichte des vorigen, geb. 19. Dez. 1822 zu Berlin, betrat 1842 als Luise (»Kabale und Liebe«) die Bühne in Stettin, [* 10] war von 1842 bis 1843 beim Königsstädter Theater in [* 11] Berlin, dann in Neustrelitz, [* 12] Bremen [* 13] und Leipzig [* 14] angestellt und folgte 1847 einem Ruf an das Hoftheater nach Berlin, wo sie sich mit dem Heldenspieler Joseph Wagner aus Wien verheiratete. Beide wurden 1850 beim Burgtheater in Wien lebenslänglich angestellt. Sie starb daselbst 7. März 1858, nachdem sie, von unheilvoller Krankheit befallen, schon seit 1854 der Bühne fern gewesen war. Von hoher Bildung, war sie ausgezeichnet in der Auffassung und Darstellung weicher, gefühlvoller Charaktere u. gehörte zu den berühmtesten Darstellerinnen des Gretchen.
Blutbewegung (chemisch

* 15
Blüte.2) Friedrich Ludwig, Holzschneider, Bruder von Karl Wolfgang Unzelmann, geb. 1797 zu Berlin, machte seine Studien an der Akademie und bildete sich unter der Leitung von Gubitz aus. Sein Bestreben, die Holzschneidekunst aus dem Verfall zu neuer Blüte [* 15] zu erheben, fand Unterstützung durch A. Menzel, mit welchem Unzelmann um 1835 in Verbindung trat. Unter Menzels Einfluß bildete er den Faksimileschnitt aus und gelangte darin zu einer vollkommenen Meisterschaft. Nach Menzel schnitt er unter anderm den Tod des Franz von Sickingen, das Blatt [* 16] zum Jubiläum der Erfindung der Buchdruckerkunst (Gutenberg und Schöffer), einen Teil der Illustrationen zur Geschichte Friedrichs d. Gr. von Kugler und zur Prachtausgabe der Werke Friedrichs d. Gr. (neue Ausg., Berl. 1886) und das Porträt Shakespeares, sein Hauptwerk (1851). Er wurde 1843 Mitglied der Berliner [* 17] Kunstakademie und 1845 Professor der Holzschneidekunst an derselben. Er starb auf einer Reise 29. Aug. 1854 in Wien.