Vei | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
1 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Vei | Negerstamm, s. Mandingo. / 4 |
Vei
4 Wörter, 30 Zeichen
Vei,
Negerstamm, s. Mandingo.
Mandi - Mandry

* 2
Seite 61.546.Mandingo,
Wakore, Malinke, Soninke, Sarakole, Bambara, Susu, Vei, ein weitverbreiteter Negerstamm in Nordwestafrika. Nach eigener Sage soll er seinen Ursitz im Innern des Kontinents und später in Futa-Dschalon in Senegambien gehabt haben. Nach arab. Nachrichten hat sich ein Teil desselben schon im 12. Jahrh. dem Islam zugewandt. Vom 13. bis zur Mitte des 15. Jahrh. bildete er im nördl. Nigerbogen, mit wahrscheinlicher Ausdehnung [* 3] bis zum Flusse Gambia und ans Meer, das große Reich Melle (daher wohl auch die Bezeichnung Malinke).
Liberalia - Liberia

* 4
Liberia.Dieses Reich zerfiel, als die Tuareg sich Timbuktus bemächtigten und Songhay seine Selbständigkeit errang. Darauf drangen die Mandingo gegen Westen nach Senegambien und nach Süden bis in das Hochland und die Küstengegend von Liberia [* 4] vor. In Senegambien unterwarfen sie sich die Sarakole (Serrakolet) oder Soninke, die seit Jahrhunderten am obern Senegal ansässig gewesen sein sollen, und die Joloff in den Küstengegenden; im Laufe der Zeiten vermischten sie sich aber derart mit den Soninke, daß diese jetzt als eine Unterabteilung der Mandingo betrachtet werden.
Gegenwärtig bewohnen die als Mandingo die Landschaften Manding, Bure und Bambuk (zwischen dem obern Niger und dem Faleme) und das Hinterland von Liberia mit dem Hauptort Musardu, als Bambara Kaarta und Segu, als Sarakole und Soninke in zerstreuten Gruppen den obern Senegal von Bakel, Basulaba bis zum Niger, die Niederungen des Casamance und Gambia, als Susu die franz. Kolonie Rivières du Sud. Die Hautfarbe der Mandingo ist dunkelbraun, die der Soninke sogar ins Rötliche schillernd; die Gesichtsbildung entspricht einem gemilderten Negertypus. Sie waren vor dem Eindringen der Fulbe die eigentlichen Träger [* 5] der Kultur; sie sind geistig sehr regsam, besitzen einen Schatz von Märchen und Sagen und gehören zu den musikalischsten Negern von Westafrika. Die Mandingo sind größtenteils Muselmänner, ja eifrige Verbreiter des Islams; einzelne Stammteile, wie die Bewohner von Bambuk und die Bambara am Niger, halten fest an ihrem heidn. Glauben. –
Vgl. Steinthal, Die Mande-Neger-Sprachen (Berl. 1867).