Verden | eLexikon | Geschichte - Aeltere Territorialgeschichte
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Verdauungsbeschwerden

3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Verden | # (spr. fehrden), früher Bistum, dann ein jetzt zur preuß. Provinz Hannover gehöriges Herzogtum, / 197 |
Verden _2 | # (spr. fehrden), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Stade, an der Aller, 4 km vor deren Mündung / 159 |
Verden _3 | 1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Stade, hat 408,78 qkm und (1895) 26062 (13542 männl., 12520 weibl. / 261 |
Verden
617 Wörter, 4'565 Zeichen
Geschichte — Aeltere Territorialgeschichte
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Verden
Verdauungsbeschwerde -

* 2
Verden.[* 2] (spr. fehrden), früher Bistum, dann ein jetzt zur preuß. Provinz Hannover [* 3] gehöriges Herzogtum, das im wesentlichen außer der Stadt Verden die Ämter Verden und Rotenburg in den jetzigen Kreisen gleiches Namens umfaßt und von der Weser, Aller und Wümme bewässert wird. Die Gründung des Bistums wird Karl d. Gr. zugeschrieben; mit Sicherheit kann erst Haruth (808-830), der 829 auf einer Synode in Mainz [* 4] anwesend war, als Bischof von Verden gelten. Otto III. verlieh 983 dem Stift Markt-, Münz- und Zollrecht, und Heinrich IV. gewährte ihm 1106 die Immunität für alle seine Besitzungen.
Der Bischof war ursprünglich Suffragan von Hamburg, [* 5] später von Mainz. Die Reformation fand früh im Stift Eingang;
doch erhielt sich das Domkapitel in der Herrschaft, bis 1631 Bischof Franz Wilhelm mit der katholischen Geistlichkeit vertrieben wurde. 1644 wurde Verden von den Schweden [* 6] besetzt, 1648 säkularisiert und als Herzogtum an Schweden abgetreten;
Westfalen

* 7
Westfalen.1720 fiel es an Hannover, 1810 an das Königreich Westfalen; [* 7]
1813 kam es wieder unter hannöversche Herrschaft, 1866 mit Hannover an Preußen. [* 8]
Vgl. Kobbe, Geschichte und Landesbeschreibung der Herzogtümer Bremen [* 9] und Verden (Götting. 1825, 2 Bde.);
Pfannkuche, Ältere und neuere Geschichte des vormaligen Bistums Verden (Hamb. 1830-34, 2 Bde.);
Hodenberg, Verdener Geschichtsquellen (Celle [* 10] 1856-57).
Verden
[* 2] (spr. fehrden), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Stade, [* 11] an der Aller, 4 km vor deren Mündung in die Weser und an der Linie Wunstorf-Bremerhaven der Preußischen Staatsbahn, 23 m ü. M., hat 3 evang. Kirchen (darunter der 1290-1490 erbaute gotische Dom), einen kath. Betsaal, ein Gymnasium, ein evang. Schullehrerseminar, eine Präparandenanstalt, ein Landgericht, ein Hauptsteueramt, eine Handelskammer, Tabaks-, Zigarren- und Lichtefabrikation, Bierbrauerei, [* 12] Fischerei, [* 13] Schiffahrt, lebhaften Handel und (1885) mit der Garnison (zwei Abteil. Feldartillerie Nr. 26) 8594 Einw. Zum Landgerichtsbezirk Verden gehören die 21 Amtsgerichte zu Achim, Ahlden, Bassum, Blumenthal, Bruchhausen, Dorum, Geestemünde, Hagen, [* 14] Hoya, Lehe, Lesum, Lilienthal, Nienburg, [* 15] Osterholz, Rotenburg, Stolzenau, Sulingen, Syke, Uchte, Verden und Walsrode. Schon zur Zeit Karls d. Gr. wird der Ort (lat. Fereda, Ferda oder Warduum, Vardunum) genannt und ist besonders durch das Blutbad bekannt geworden, welches der fränkische König unter den gefangenen Sachsen [* 16] zur Strafe für ihren Aufruhr 782 anrichtete. Später gehörte die Stadt dem Bischof von Verden.
Vgl. Ortenberg, Aus Verdens Vergangenheit (Stade 1876). ¶
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Titel
Elemente zu Verden:[16.102] Verden (spr. fehrden)
Verden.
[* 2]
1) Kreis [* 17] im preuß. Reg.-Bez. Stade, hat 408,78 qkm und (1895) 26062 (13542 männl., 12520 weibl.) E., 1 Stadt und 54 Landgemeinden. –
Staatsbahnen und Priva

* 18
Staatsbahnen.2) Kreisstadt im Kreis an der schiffbaren Aller, 5 km von deren Mündung in die Weser, an der Linie Hannover-Bremen der Preuß. Staatsbahnen, [* 18] Sitz eines Landgerichts (Oberlandesgericht Celle) mit 21 Amtsgerichten (Achim, Ahlden, Bassum, Blumenthal, Bruchhausen, Dorum, Geestemünde, Hagen, Hoya, Lehe, Lesum, Lilienthal, Nienburg, Osterholz, Rotenburg in Hannover, Stolzenau, Sulingen, Syke, Uchte, Verden, Walsrode), eines Amtsgerichts, Hauptsteueramtes und einer Handelskammer, hat (1895) 9594 E., darunter 537 Katholiken und 97 Israeliten, in Garnison Stab [* 19] und 2. bis 4. Abteilung des 2. hannov.
Feldartillerieregiments Nr. 26, Postamt erster Klasse, Telegraph, [* 20] Fernsprecheinrichtung, Reste der ehemaligen Befestigung, schöne got. Domkirche, Andreas- und Johanniskirche, kath. Kirche (1894), Synagoge, königl. Domgymnasium, Lehrerseminar, Präparandenanstalt, höhere Mädchen-, Handelsschule, Krankenhaus, [* 21] Wasserleitung, [* 22] Kanalisation, Gasanstalt, Schlachthof, Sparkasse, Vorschußverein; landwirtschaftliche Maschinen-, Seifen-, Cigarren- und Tabakfabriken, Brauereien, Brennereien, Gerbereien, Dampfmühlen und Viehmärkte. –
Verden war früher ein Bistum, das Karl d. Gr. stiftete. Die Reformation wurde von Bischof Eberhard von Holle (1566–86) durchgeführt. Der Westfälische Friede säkularisierte das Bistum und überließ es als deutsches Reichslehn der Krone Schweden unter dem Titel eines Herzogtums. Von Schweden kam es 1719 an Hannover. Seit 1807 in franz. Gewalt, ward es 1810 zum Königreich Westfalen geschlagen, dann mit Frankreich vereinigt; 1814 kam es wieder an Hannover, 1866 an Preußen. –
Verdi - Verdienstorden

* 23
Seite 66.229.Vgl. Pfannkuche, ¶
mehr
Ältere Geschichte des vormaligen Bistums Verden (Verden 1830);
ders., Neuere Geschichte des vormaligen Bistums Verden (ebd. 1834);
von Hodenberg, Verdener Geschichtsquellen (2 Bde., Celle 1856‒57);
Ortenberg, Aus V.s Vergangenheit (Stade 1876).