VERSOIX | eLexikon | Genf - Rechtes Ufer - Versoix
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Versan (Tête) - Versoi
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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VERSOIX | # (Kt. Genf, Rechtes Ufer). 380 m. Gem. und kleine Stadt am Genfersee und links der Mündung der / 746 |
VERSOIX _2 | # (CANAL DE) (Kt. Genf, Rechtes Ufer). 413-377 m. Vom Flüsschen Versoix nach links abzweigender / 87 |
VERSOIX _3 | # oder VERSOIE (LA) (Kt. Waadt und Genf). 606-390 m. 21,9 km langes Flüsschen, das sich von rechts / 362 |
VERSOIX
3 Seiten, 1'197 Wörter, 7'925 Zeichen
Geographie Schweiz: Genf — Rechtes Ufer — Versoix
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Versoix
(Kt. Genf, Rechtes Ufer). 380 m. Gem. und kleine Stadt am Genfersee und links der Mündung der Versoix; 7,5 km n. Genf. Station der Linie Lausanne-Genf und Endstation der elektrischen Strassenbahn Genf-Versoix; Dampfschiffstation. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Ecogia, Richelien, Saint Loup und Sauvernier: 252 Häuser, 1531 Ew. (wovon 751 Reformierte und 764 Katholiken);
Stadt: 220 Häuser, 1334 Ew. (Im Jahr 1908 zählte Versoix 270 Häuser und 1653 Ew.).
Reformierte, römisch-katholische und christkatholische Pfarrei. Zwei katholische Kirchen; aus 1858 stammende reform. Pfarrkirche. Konfiseriefabrik; Papierfabrik; Schokoladenfabrik. Uhrsteinschleiferei. Dreherwerkstätte. Mehrere Hotels und Gastwirtschaften. Zwei grosse Kunstmühlen. Seebadanstalt. Der Schriftsteller Louis Simond (1767-1831) war während mehrerer Jahre Bürgermeister von Versoix. Zwischen Versoix la Ville und der Dampfschifflände hat man einen grossen Pfahlbau aus der Bronzezeit aufgefunden, in dem neben einem Steinbeil auch eiserne Messer und Beile zutage gefördert worden sind.
Zur Römerzeit bestand an der Stelle des heutigen Versoix eine wichtige Niederlassung, wie die (1850 aufgedeckten) Reste einer Wasserleitung und mehrerer römischer Villen dartun. Von der zu nicht genau bestimmbarer Zeit auf einer Anhöhe über dem See erstellten festen Burg hat man einige Mauerreste und daneben Waffen, Scherben von Töpferwaren und einige Kunstgegenstände gefunden. Dass der Flecken im Mittelalter nicht ganz unbedeutend war, zeigt eine Angabe aus dem Jahr 1351, wonach man hier 13 Bäcker, 18 Gastwirte und 4 Gerber zählte.
Das ursprünglich zur Herrschaft Faucigny gehörende Schloss ward durch Agnes von Faucigny, die Witwe des Grafen Peter von Savoyen, dem Simon von Joinville, Herrn von Gex, vermacht. Um das Ende des 13. Jahrhunderts kam es durch Eroberung an den Bischof von Genf. 1302 wurde der Flecken Versoix durch eine grosse Feuersbrunst zerstört. Nachdem der Ort an Savoyen zurückgefallen und 1536 von den Genfern neuerdings genommen und geplündert worden war, bestimmte man im Vertrag von Lausanne 1564 zwischen Bern und dem Herzog von Savoyen die Rückgabe des Pays de Gex samt Versoix an diesen letztern, unter der Bedingung freilich, dass der reformierte Glauben nicht angetastet werden dürfe.
Herzog Karl Emmanuel von Savoyen machte Versoix 1589 zum befestigten Platz und erstellte daselbst die Feste Saint Maurice, deren Oberbefehl er dem Baron von La Sarraz übertrug. Die Genfer, für die dieser feste Platz eine ständige Gefahr bedeutete, stellten noch im selben Jahr eine Truppe von 800 Mann unter dem Hauptmann Lurtigny auf, welch letzterer in der Nacht vom 7./8. November die Feste mit Sturm nahm und einen Teil des Fleckens in Flammen aufgehen liess. 1601 wurde Versoix von Frankreich annektiert. Unter Ludwig XV. wollte dann der Minister Choiseul Versoix zu einem Kon-
Versoix (Canal de) - V
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Seite 46.373.
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kurrenten Genfs ausgestalten, der den Namen Choiseul la Ville oder Versoix-Choiseul tragen sollte. Seit 1774 liess der Generalbauinspektor Querret an der heute Versoix la Ville genannten Stelle nach speziellem Bauplan einen Hafen und einen Kanal graben, eine Brücke errichten und Strassenzüge erstellen. Trotz aller versprochenen Vorrechte kamen aber die erhofften Ansiedler nicht, so dass Choiseul la Ville auf dem Papier blieb und Voltaire an Madame de Choiseul folgende Verse schreiben konnte:
Envoyez-nous des Amphions, |
Sans quoi nos peines sont perdues. |
A Versoix, nous avons des rues, |
Mais nous n'avons pas de maisons. |
Und ein Reisender jener Zeit sagte zu dem ihn führenden Bewohner von Versoix, er sehe wohl das Dorf, nicht aber die Stadt. «Die befindet sich dort, wo keine Häuser stehen», antwortete ihm sein Cicerone. 1793 wurden Versoix la Ville und Versoix le Bourg unter dem Namen Versoix la Raison vereinigt, die Pfarrkirche in einen «Temple de la Raison» (Tempel der Vernunft) umgewandelt und die Glocken eingeschmolzen. Das Konventsmitglied Jean Baptiste Claude Dupuy, der in Ausführung des Gesetzes betr. die Königsmörder 1816 aus Frankreich verbannt wurde, liess sich in Versoix nieder, wo er am 16. März 1824 im Alter von 65 Jahren starb. Durch den Turiner Vertrag von 1816 wurde Versoix dem Kanton Genf zugesprochen, mit diesem jedoch erst ein Jahr nach den übrigen Gemeinden vereinigt, weil der König von Frankreich unter dem Vorwand, «im Genfersee baden zu wollen, ohne Frankreich zu verlassen», Schwierigkeiten gemacht hatte.
Bibliographie. Fontaine-Borgel. Recherches historiques sur Versoix. Genève 1863. - Fontaine-Borgel. De l'Instruction publique à Versoix. Genève 1868. - Fontaine-Borgel. La station, soit bourgade lacustre de Versoix (im Bulletin de l'institut national genevois. 1870). - Fontaine-Borgel. Notice sur les Châteaux de Versoix, Fort de Saint Maurice et Saint Loup (im Bulletin de l'Institut national genevois. 1872). - Fontaine-Borgel. Versoix la Ville, Versoix la Raison, Versoix le Bourg (im Bull. de l'Inst. nat. genevois. 1876). - Fontaine-Borgel. Relation histor. sur les cultes à Versoix (im Bull. de l'Inst. nat. genevois. 1877).
Versoix
(Canal de) (Kt. Genf, Rechtes Ufer).
413-377 m. Vom Flüsschen Versoix nach links abzweigender Kanal.
Beginnt 50 m unterhalb des Weilers La Bâtie, hat eine Breite von 2 m und ist 4 km lang. Er versieht die öffentlichen Brunnen von Versoix mit Trinkwasser und vereinigt sich 500 m nw. Versoix la Ville mit dem Nant de Braille.
Der Kanal ist unter der französischen Herrschaft auf Befehl des Ministers Choiseul gegraben worden (1768-1782).
Er gehört heute dem Staat Genf, der aber seine Nutzniessung der Gemeinde Versoix überlässt.
Titel
Elemente zu VERSOIX:1) Noch auf französischem Boden von links der Canal de Crans
[46.372] VERSOIX (Kt. Genf
[46.373] VERSOIX (CANAL DE) (Kt. Genf
[46.373] VERSOIX LA VILLE (Kt. Genf
Versoix
oder Versoie (La) (Kt. Waadt und Genf). 606-390 m. 21,9 km langes Flüsschen, das sich von rechts mit dem Genfersee vereinigt. Entspringt auf französischem Gebiet am SW.-Fuss der Dôle bei den Hütten von La Toupe (Département de l'Ain), durchfliesst Divonne und erhält hier die kalten Quellen, die diesen Ort zu einem Heilbad machen, um nun bei Bogis nach 5,1 km langem Lauf das Schweizer Gebiet zu erreichen. Sie bildet nun auf eine Strecke von 10,5 km zunächst die Landesgrenze zwischen beiden Staaten (Grenze Waadt-Frankreich auf 7,1 km und Grenze Genf-Frankreich auf 3,4 km) und tritt dann ganz auf Genferboden über, um am S.-Ende des Städtchens Versoix zu münden.
Auf ihrem schweizerischen Lauf erhält die Versoix von links den Creuson und von rechts die Bäche von Crève Cœur und von Pissevache. Während sie im Oberlauf sich langsam durch Wiesen und Sumpfland windet, fliesst sie auf Genfer Gebiet zunächst durch Eichengehölz und nachher in einem breiten Tobel, das allerdings nicht tief eingeschnitten ist. Von der Versoix zweigen eine Reihe von Kanälen ab: 1) Noch auf französischem Boden von links der Canal de Crans (471 m), der sich ostwärts wendet und nach 4,5 km langem Lauf unterhalb des Dorfes Crans in den Genfersee mündet. Er sendet nach rechts den 2,7 km langen Canal du Moulin aus, der das Dorf Céligny durchfliesst und dann in den See mündet.
2) Ebenfalls auf französischem Boden und gleichfalls von links der Grenier oder Greny, der nach 2 km langem Lauf den Brassus (3,1 km lang) durch die Enklave von Céligny zum Genfersee sendet und sich selbst südwärts wendet, um sich nach 4,5 km langem Lauf beim Dorf Commugny (415 m) mit der in Coppet mündenden Doye zu vereinigen.
3) Beim Weiler La Bâtie (413 m) von links der 4 km lange Canal de Versoix, der zunächst dem Hauptflüsschen parallel zieht, dann aber scharf nach N. abbiegt und sich in 399 m Höhe mit dem Nant de Braille, 600 m oberhalb dessen Mündung in den Genfersee, vereinigt. Verschiedene industrielle Betriebe (Mühlen, Papierfabrik in Versoix etc.) bedienen sich in Sauvernier, La Bâtie, Richelien und Versoix der Wasserkraft des Flüsschens, das auf Schweizer Gebiet von 9 Brücken (Eisenbahnbrücke Lausanne-Genf) überschritten wird.