Viehhof | eLexikon
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Viehhandel - Viehhof
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Viehhof | eine mit Stallungen, Heu- und Strohböden, Markthallen und Geschäftsgebäuden versehene Anlage, / 536 |
Viehhof
536 Wörter, 4'013 Zeichen
Viehhof,
eine mit Stallungen, Heu- und Strohböden, Markthallen [* 2] und Geschäftsgebäuden versehene Anlage, in welcher der Handelsverkehr mit Rindvieh, Schafen und Schweinen vermittelt wird. Vorzugsweise dienen die Viehhöfe dem Handel mit Schlachtvieh. Seitdem für die großen Städte der Schlachtzwang eingeführt ist, sind dieselben an manchen Orten mit den Schlachthöfen und Schlachthallen vereinigt. Im übrigen bringen Viehhöfe nur für solche Städte Vorteil, nach welchen aus weiten Gegenden die Viehtransporte per Eisenbahn gelangen.
Viehoff - Viehseuchen
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Seite 16.189.Die größten Anlagen dieser Art besitzen London, [* 3] Paris, [* 4] Berlin, [* 5] Hamburg, [* 6] Wien [* 7] und Budapest. [* 8] Indes findet auch auf den Viehhöfen zu Breslau, [* 9] Dresden, [* 10] München, [* 11] Magdeburg, [* 12] Hannover, [* 13] Köln, [* 14] Mainz, [* 15] Dortmund [* 16] etc. ein bedeutender Handelsverkehr statt. Zur Einrichtung eines Viehhofs gehört ein hoch gelegenes gepflastertes Feld, welches durch Wasserspülungen leicht zu reinigen ist. Da der Verkauf der Tiere fast ausschließlich durch Händler oder Handelsfirmen bewirkt wird, so bildet den Mittelpunkt der Anlage in der Regel ein Geschäftshaus mit den erforderlichen Kontorräumen (Viehhofsbörse). In geringer Entfernung von demselben befinden sich die bedachten Markthallen für Großvieh (Ochsen, Stiere, Kühe und Färsen) sowie für Kälber, Schafe [* 17] und Schweine. [* 18] Auf dem Berliner [* 19] Viehhof haben in den Markthallen für Rinder [* 20] 3800 Stück Rindvieh Platz und in den Markthallen für Hämmel 30,000 Schafe. Von den Hallen getrennt liegen die Stallungen für Groß- und ¶
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Kleinvieh. Der Berliner Viehhof besitzt zwölf Rinderställe für 3780 Stück Rindvieh; vier Hämmelställe für 9000 Schafe; eine Schweinehalle, zugleich Stall, für 9000 Schweine und eine Kälberhalle, zugleich Stall, für 2000 Kälber. Die Viehhöfe müssen mit der Eisenbahn in direkter Verbindung stehen und bequeme Vorrichtungen zum Aus- und Einladen des Viehs besitzen. Auf allen größern Viehhöfen findet wöchentlich an einem bestimmten Tag ein Hauptmarkt statt, während an einem zweiten Tag ein kleiner Markt zum Verkauf der vom Hauptmarkt übriggebliebenen Tiere abgehalten wird.
Die Verwaltung der Viehhöfe liegt in den Händen der städtischen Behörden, welche für die Unterbringung der Tiere in den Stallungen eine bestimmte Gebühr erheben und auch die erforderlichen Futtermittel zu tarifmäßigen Preisen in eigner Regie berechnen. Durch die auf den Viehhöfen unvermeidliche Berührung fremder Tiere wird die Verbreitung von Viehseuchen, namentlich der Maul- und Klauenseuche und des Schweinerotlaufs, im Inland außerordentlich begünstigt.
Die deshalb erforderliche strenge Beaufsichtigung der Märkte besorgen die staatlich angestellten Tierärzte. Zum Zweck der Untersuchung müssen die Tiere vor dem Markt in den Stallungen gefüttert und getränkt werden. Auf den größern Viehhöfen wird in der Regel von der Landespolizeibehörde auch vorgeschrieben, daß Rindvieh nicht zugeführt werden darf ohne amtliches Ursprungszeugnis, aus welchem hervorgehen muß, daß die betreffenden Tiere während der letzten vier Wochen in einem seuchenfreien Ort gestanden haben.
Depotgesetz - Desinfek
![Bild 67.299: Depotgesetz - Desinfektion [unkorrigiert] Bild 67.299: Depotgesetz - Desinfektion [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/67/67_0299.jpeg)
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Desinfektion.Kann dieser Nachweis nicht geliefert werden, oder erweisen sich die Tiere nicht frei von Seuchenverdacht, so sind dieselben entweder einige Zeit im Observationsstall unterzubringen, oder im Polizeischlachthaus sofort zu schlachten und tierärztlich zu besichtigen. Zum Viehhof gehört ferner eine Desinfektionsanstalt, in welcher die Eisenbahnwagen den gesetzlichen Vorschriften gemäß gereinigt werden. Die nach jedem Viehtransport erforderliche Desinfektion [* 22] wird mit 70° heißer Lauge von 500 Teilen Soda auf 100,000 Teile Wasser bewirkt. Der Kehricht wird mit Kalkmilch versetzt. Auf dem Berliner Viehhof wurden 1885-86 zum Verkauf gestellt: 155,671 Rinder (Großvieh), 57,375 Schweine, 20,671 Kälber und 689,068 Hämmel, insgesamt 922,785 Tiere.
Vgl. »Die Anstalten der Stadt Berlin für die öffentliche Gesundheitspflege« (Berl. 1886);
Hennicke, Bericht über Schlachthäuser und Viehmärkte (das. 1889).