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Villars | eLexikon | Geschichte - Frankreich - Krieger

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Villareal - Villavicio

Bild 16.208: Villareal - Villaviciosa
Seite 16.208.
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5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Villars(spr. wilār), 1) Montfaucon de, Abbé, franz. Schriftsteller, geb. 1635 bei Toulouse, ein Neffe / 495
VILLARS# (Kt. Genf, Rechtes Ufer, Gem. Le Petit Saconnex). 434 m. Gruppe von 4 Landhäusern; 1,4 km nw. / 37
VILLARS _2# oder VILLARS SUR OLLON (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Ollon). 1260 m. Gemeindeabteilung und Weiler / 158
VILLARS _3# (Kt. Waadt, Bez. Morges, Gem. Écublens). 420 m. Kleines Dorf an der Strasse Lausanne-Saint / 47
VILLARS _4# (SUR) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Ollon). 1280-1310 m. Oberer Abschnitt der Häusergruppen / 28

Seite 16.208

Villars

771 Wörter, 5'092 Zeichen

Geschichte — Frankreich — Krieger

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Titel
Elemente zu Villars:

1) Montfaucon de, Abbé, franz. Schriftsteller

2) Claude Louis Hector, Herzog von, franz. Marschall

Villars

Toulouse (Stadt)

Bild 65.930: Toulouse (Stadt)
* 2 Toulouse.

(spr. wilār), 1) Montfaucon de, Abbé, franz. Schriftsteller, geb. 1635 bei Toulouse, [* 2] ein Neffe des Altertumsforschers B. de Montfaucon (s. d.), widmete sich dem geistlichen Stand und predigte mit Auszeichnung, seit 1667 in Paris. [* 3] Ein witziger Kopf, dazu ein Meister des Stils, veröffentlichte er hier seine gegen die geheimen Wissenschaften und die Magie der Rosenkreuzer gerichteten »Entretiens du comte Gabalis« (1670 u. öfter),

die allgemeines Aufsehen erregten, aber für Villars auch das Verbot, fernerhin die Kanzel zu besteigen, zur Folge hatten. Als eine Fortsetzung des Buches erschienen lange Zeit nach des Verfassers Tod »Nouveaux entretiens sur les sciences secrètes« (1715), eine geistreiche Satire auf die Philosophie des Descartes. Villars wurde 1673 auf einer Reise nach Lyon [* 4] ermordet. Seine übrigen Schriften, meist kritisch-litterarischen Inhalts, sind belanglos und vergessen.

Bayern

Bild 2.532a: Bayern
* 5 Bayern.

2) Claude Louis Hector, Herzog von, franz. Marschall, geb. 8. Mai 1653 zu Moulins, ward jung Page Ludwigs XIV., wohnte 1672-79 den Feldzügen in den Niederlanden und am Rhein bei, zuletzt als Oberst eines Reiterregiments, und focht dann unter dem Kurfürsten von Bayern [* 5] in Ungarn [* 6] gegen die Türken. Nach Frankreich zurückgekehrt, ward er Maréchal de Camp; 1692 befehligte er im Gefecht von Pforzheim, [* 7] 1693 in Flandern in Abwesenheit des Marschalls Boufflers, dann in Deutschland. [* 8]

Nach dem Ryswyker Frieden (1697) ging er als Gesandter nach Wien. [* 9] 1701 erhielt er anfangs ein Kommando in Italien, [* 10] dann in Deutschland. Hier gewann er 14. Okt. 1702 gegen den Prinzen Ludwig von Baden [* 11] die Schlacht von Friedlingen, infolge deren er die Marschallswürde erhielt. 1703 siegte er mit dem Kurfürsten von Bayern bei Höchstädt, [* 12] geriet jedoch mit dem Kurfürsten in Zwiespalt, weshalb er abberufen und zur Dämpfung des Aufwandes in den Cevennen verwendet wurde, wo er durch Klugheit und Milde 1704 den Abschluß eines Friedens zu stande brachte.

Landak - Landbanken

Bild 10.443: Landak - Landbanken
* 13 Landau.

Nach den furchtbaren Niederlagen der französischen Armee 1704-1708 mit dem Oberbefehl in den Niederlanden betraut, verlor er zwar 1709 die Schlacht bei Malplaquet, siegte aber 1712 bei Denain. 1713 befehligte er im Elsaß und in Deutschland und zwang Landau [* 13] und Freiburg [* 14] zur Übergabe, worauf er mit dem Prinzen Eugen den Rastatter Frieden verhandelte. Unter der Regentschaft wurde er 1715 zum Präsidenten des Kriegsrats und 1718 zum Regierungsmitglied und Staatsminister ernannt, nahm aber an den Verhandlungen wenig Anteil. Bereits 80 Jahre alt, erhielt er 1733 den Oberbefehl in Italien, mit der Würde eines Generalmarschalls. Villars traf 11. Nov. im Lager [* 15] von Pizzighettone ein und nahm diesen Platz zwölf Tage nach Eröffnung der Laufgräben. Er starb 17. Juni 1734 auf der Rückreise in Turin. [* 16] Seine Memoiren wurden von Vogüé herausgegeben (Par. 1884-87, 2 Bde.). Sein Leben beschrieben Anquetil (Par. 1784, 4 Bde.), Giraud (das. 1881) und der Marquis de Vogüé (das. 1888, 2 Bde.). - Sein Bruder Armand, Graf von Villars, machte sich im spanischen Erbfolgekrieg 1707 durch die Eroberung von Menorca bekannt; starb 20. Aug. 1712. Des Marschalls Sohn Honoré Armand, Herzog von Villars, Prinz von Martigues, geb. 4. Dez. 1702, war Brigadier, Mitglied der Akademie und Gönner Voltaires und starb im Mai 1770 ohne männliche Nachkommen.

Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902

Villars

(Kt. Genf, Rechtes Ufer, Gem. Le Petit Saconnex).

434 m. Gruppe von 4 Landhäusern;



Villars - Villars Mend

Bild 46.407: Villars - Villars Mendraz
* 17 Seite 46.407.

1,4 km nw. Genf und 700 m nö. der Station Châtelaine der elektrischen Bahn Genf-Vernier. 25 reform. Ew. Kirchgemeinde Le Petit Saconnex.


Villars

oder Villars sur Ollon (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Ollon).

1260 m. Gemeindeabteilung und Weiler mit zerstreut gelegenen Häusern, 12 km nö. Bex und 1,5 km sö. Chesières.

Station der elektrischen Bahn Bex-Chesières.

Postbureau, Telegraph, Telephon;

Postwagen nach Ollon.

Zusammen mit Reuvroz und Sur Villars: 36 Häuser, 189 reform. Ew.;

Weiler: 17 Häuser, 92 Ew. Kirchgemeinde Huémoz.

Viehzucht und Waldwirtschaft.

Sommer- und Winterkurort mit grossen Hotels und Anlagen zum Schlittschuhsport.

Prachtvolle Aussicht, namentlich auf die Kette von den Diablerets über den Grand Muveran zur Dent de Morcles, auf die Dents du Midi und die Kette des Mont Blanc;

von Eug. Rambert anlässlich des Zentralfestes des Schweizer Alpenklub vom 12.-14. September 1885 glänzend geschildert.

Der Boden der Terrasse von Villars besteht aus Moränenschutt, der durch tiefe Töbel, seitlichen Verzweigungen des Thales der Gryonne, stark angeschnitten erscheint.

Die dem Hang des Chamossaire angelehnte Terrasse von Villars wird durch das Tobel der Petite Gryonne von der Terrasse von Chesières getrennt.