VILLARS SUR GLÂNE | eLexikon | Freiburg - Saane - Villars sur Glâne
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Villars
sur Glâne, deutsch Wiler (Kt. Freiburg, Bez. Saane). 658 m. Gem. und Pfarrdorf am linken Ufer der Glâne, an der Strasse Freiburg-Romont und 4 km sw. Freiburg. Haltestelle der Linie Bern-Freiburg-Lausanne. Postablage. Gemeinde, mit Les Auges, Bertigny, Bethléem, Cormanon, L'Essert, Grangette, Moncor, Pérolles, Pré Neuf, Planafaye, Quartier de la Glâne, Sainte Apolline und Vignettaz: 100 Häuser, 856 kathol. Ew.; Dorf: 22 Häuser, 181 Ew. Wiesen- und Ackerbau, Viehzucht. In Sainte Apolline eine Teigwarenfabrik. Brüche auf marine Molasse und Muschelsandstein (mit Tapes helveticus und Oxyrina Desori).
Zwei Schiessplätze, deren einer der Stadtschützengesellschaft Freiburg gehört. Die Gemeinde liegt auf einem welligen, waldreichen und aussichtsreichen Plateau über der hier ziemlich tief eingeschnittenen Glâne. Sie grenzt unmittelbar an die Stadtgemeinde Freiburg, deren neue Quartiere vielfach auf Boden von Villars übergreifen. Die Höhe des Guintzet, an dem die städtischen Trinkwasserreservoire gelegen sind, gewährt einen Ueberblick über die ganze Stadt Freiburg und eine weite Fernsicht vom Weissenstein bis zum Mont Tendre einerseits und vom Mont Blanc bis zur Jungfrau andrerseits.
Die die Gemeinde im S. begrenzende Glâne wird hier von zwei Brücken überschritten: von der 1852-1858 erstellten doppelbogigen, 50 m hohen, eleganten Glânebrücke und von der einbogigen Tuffsteinbrücke von Sainte Appoline in der Thalsohle, die sehr alten Ursprungs ist und für den ganzen Verkehr auf der Strasse Vevey-Bern bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts genügt hat. Die Ortsnamen Villars (villare), Bertigny (fundus Brittiniacus) und Cormanon (Curtis Mannonis) deuten auf den gallo-römischen und burgundischen Ursprung der Siedelungen hin, die sich später zur Gemeinde Villars sur Glâne zusammenschlossen.
Diese erscheint als Villar lo terriou (Villars le Terroir) urkundlich seit 1156 und bildete eine schon vor der Gründung von Freiburg bestehende Pfarrei, die alles Gebiet der heutigen Stadt links der Saane umfasste. Die Errichtung der städtischen Pfarrei St. Niklaus zu Ende des 12. Jahrhunderts bildete dann den ersten Beginn der Zerstückelung des ursprünglichen Gebietes von Villars zu gunsten der Stadt Freiburg. Ein Rittergeschlecht derer von Villars erscheint urkundlich vom 12. bis ins 15. Jahrhundert.
Villars sur Marly - Vi
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Seite 46.409.Die Pfarrkirche führte den Titel eines «Priorates» und ward von einem Pfarrer versehen, dessen Ordenszugehörigkeit aus den Urkunden nicht ersichtlich ist. Die kleinere Glocke trägt eine Inschrift in altertümlichen gotischen Majuskeln und soll die älteste Glocke des ganzen Kantons sein. Die im 12. Jahrhundert erloschenen Herren von Glâne zahlten der Kirche zu Villars einen Tribut, und das vom letzten dieser Herren gestiftete Kloster Hauterive lag der verwickelten Eigentumsverhältnisse wegen mit ihr oft in Prozess. Die Kollatur stand im 14. Jahrhundert der Johanniterkomthurei in Freiburg und später dem dortigen Augustinerkloster zu. 1583 fand eine zweite Gebietsabtrennung statt, die die Gemeindegrenze von Villars bis zu den Aussenwällen von ¶
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Freiburg zurückverlegte. 1872 löste man die städtischen Aussenquartiere von Villars ab, um sie der Gemeinde Freiburg anzugliedern. Eine neue Zone mit Pérolles und Vignettaz ward der Gemeinde Villars 1906 entrissen. Das starke Anwachsen der Bevölkerung hat aber den Verlust wieder mehr als ausgeglichen, sodass die Gemeinde (ohne Pérolles und Vignettaz) heute 115 Häuser und 881 Ew. zählt.