Vilmar | eLexikon | Litteratur - Literarhistoriker - Deutsche
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Fri Nov 21 1800
Vilmar,
August Friedrich Christian, namhafter Theolog und Literarhistoriker, geb. 21. Nov. 1800 zu Solz in Kurhessen, studierte zu Marburg [* 3] Theologie, trat 1821 in den Kirchen und Schuldienst, 1831 in die kurhessische Ständeversammlung und ward, nachdem er sich vom Liberalismus abgewandt, kurz darauf Mitglied der obern Kirchen und Schulkommission und 1833 Direktor des Gymnasiums zu Marburg. Im März 1850 ward er mit dem Prädikat Konsistorialrat zum vortragenden Rat in das Ministerium des Innern berufen.
Mit dem Rücktritt des Ministeriums Hassenpflug fiel auch er 1855 und ward Professor der Theologie in Marburg, wo er 30. Juli 1868 starb. In seinen amtlichen Stellungen wie auch als Herausgeber der Wochenschrift »Der hessische Volksfreund« (1848-51) und der »Pastoral theologischen Blätter« (1861-66) hat in Kirche und Schule auf die Entwickelung einer streng hierarchischen Richtung hinzuwirken gesucht, einer Richtung, die auch in seinen »Schulreden« (Marb. 1846; 3. Aufl., Gütersl. 1886) und in »Die Theologie der Thatsachen und die Theologie der Rhetorik« (Marb. 1856; 4. Aufl., Gütersl. 1876) hervortritt.
Erfreulicher war sein Wirken auf dem Gebiet der deutschen Litteraturgeschichte, namentlich zeichnen sich die Vorlesungen über die »Geschichte der deutschen Nationallitteratur« (Marb. 1845; 23. Aufl., fortgesetzt von A. Stern, 1889) durch Lebendigkeit der Darstellung aus. Kleinere Arbeiten sind: »Anfangsgründe der deutschen Grammatik« (8. Aufl., neu bearbeitet von Kauffmann, 1888);
»Deutsche [* 4] Altertümer im Heliand« (das. 1845, 2. Aufl. 1862);
»Zur Litteratur Johann Fischarts« (das. 1846, 2. Aufl. 1865);
das »Deutsche Namenbüchlein« (5. Aufl., das. 1880);
»Handbüchlein für Freunde des deutschen Volksliedes« (3. Aufl., das. 1886);
»Idiotikon von Kurhessen« (das. 1868; Nachtrag von Pfister, 1886) und »Lebensbilder deutscher Dichter und Germanisten« (Frankf. 1869; 2. Aufl. von Koch, 1886).
Deutschland. Fluß- und
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Deutschlands.Die Schrift »Zur neuesten Kulturgeschichte Deutschlands« [* 5] (Frankf. 1858-67, 3 Tle.) stellt seine Wirksamkeit in den Revolutions- und Restaurationsjahren dar. Aus seinem Nachlaß wurden herausgegeben: »Theologische Moral« (Gütersl. 1871, 3 Bde.);
»Lehrbuch der Pastoraltheologie« (das. 1872);
»Kirche und Welt oder die Aufgaben des geistlichen Amtes« (das. 1872-73, 2 Bde.);
»Dogmatik« (das. 1874-75, 2 Bde.) und »Collegium biblicum. Praktische Erklärung der Heiligen Schrift« (das. 1880-86, 6 Bde.).
Seine Biographie schrieb Leimbach (Hannov. 1875).