Völmerstod | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Völmerstod,
s. Teutoburger Wald. ^[= Waldgebirge in Nordwestdeutschland, schließt sich in der Gegend seines höchsten Punktes, des ...]
Teutoburger
Teutona - Texas

* 6
Seite 15.614.Wald, Waldgebirge in Nordwestdeutschland, schließt sich in der Gegend seines höchsten Punktes, des Völmerstod (468 m), an die Egge [* 4] (s. d.) und erstreckt sich in einer Länge von 115 km bei der geringen Breite [* 5] von 2-5 km von SO. nach ¶
mehr
NW., durchzieht unter dem Namen Lippescher Wald den südwestlichen Teil des Fürstentums Lippe, [* 7] unter dem Namen Osning die Kreise [* 8] Bielefeld [* 9] und Halle [* 10] des preußischen Regierungsbezirks Minden, [* 11] ferner die Kreise Melle und Iburg des Regierungsbezirks Osnabrück [* 12] und den Kreis [* 13] Tecklenburg des Regierungsbezirks Münster [* 14] und endigt in geringer Höhe im Huxberg bei Bevergern an der Eisenbahnlinie Osnabrück-Rheine und an den großen Mooren der nordwestdeutschen Tiefebene.
Hermann (Karl Heinr.)
![Bild 59.75: Hermann (Karl Heinr.) - Hermannsdenkmal [unkorrigiert] Bild 59.75: Hermann (Karl Heinr.) - Hermannsdenkmal [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/59/59_0075.jpeg)
* 15
Hermannsdenkmal.Meist besteht das Gebirge aus einem einzigen Kamm, doch erscheinen auch mehrere Nebenzüge, besonders in dem mittlern Teil. Tiefe Einschnitte, vom Volk Dören (Thüren) genannt, unterbrechen den Hauptkamm an vielen Stellen, z. B. die Dörenschlucht in Lippe, die Thäler von Bielefeld, Halle, Borgholzhausen, Iburg, Tecklenburg etc. In solchen Thälern wird das Gebirge mehrfach von Eisenbahnen durchschnitten, so von den Linien Hannover-Hamm und Wanne-Bremen. Die wichtigsten Höhen sind außer dem Völmerstod (s. oben): der Barnacken (451 m), die Externsteine (s. d.), die Grotenburg (s. d.) mit dem Hermannsdenkmal [* 15] und der Hermannsberg (366 m) in Lippe, die Hünenburg (334 m) bei Bielefeld, der Knüllberg bei Borgholzhausen (311 m) und der Dörenberg bei Iburg (363 m). Das Gebirge ist meist mit schönen Laubwaldungen bedeckt und besteht vorzüglich aus den Gesteinen der Kreideformation, [* 16] denen nördlich und östlich auch die Gesteine [* 17] der Jura- (Schieferthon der Wälderformation bei Iburg) und Triasformation [* 18] (Muschelkalk in Lippe) vorgelagert sind. Auf der östlichen und nördlichen Seite des Gebirges breitet sich ein meist recht fruchtbares Hügelland aus, während die entgegengesetzte Seite von den Sand- und Sumpfstrichen der Senne, besonders im Quellgebiet der Lippe und Ems, [* 19] begleitet wird.
Vgl. Löbker, Wanderungen durch den Teutoburger (Münst. 1878);
Reisehandbücher von Thorbecke (6. Aufl., Detm. 1889) und Fricke (Bielef. 1884).
Der Name Teutoburger wird zuerst bei Tacitus genannt u. in die Nähe von Ems und Lippe verlegt; welches Gebirge aber Tacitus gemeint hat, und wo daher der Schauplatz der Schlacht im T., in welcher Arminius an der Spitze der Germanen 9.-11. Sept. im Jahr 9 n. Chr. die drei Legionen des Varus vernichtete, zu suchen ist, bildet eine viel umstrittene und noch heute nicht entschiedene Frage. Gewöhnlich wird als Ort des Kampfes der Teil des Osning angenommen, welcher von den beiden Pässen eingeschlossen ist, die von der Lippe bei Neuhaus und Lippspringe durch die Dörenschlucht und unter dem Falkenberg hin durch das Gebirge führen.
Mommsen (s. unten) verlegt ihn nach der Venne an der Huntequelle nördlich von Osnabrück.
Vgl. Clostermeier, Wo Hermann den Varus schlug (Lemgo 1822);
Giefers, De Alisone deque cladis Varianae loco (Kref. 1844);
Middendorf, Über die Gegend der Varusschlacht (Münst. 1868);
Dederich, Kritik der Quellenberichte über die Varianische Niederlage im T. (Paderb. 1868);
Esselen ^[richtig: Essellen (= Moritz Friedrich Essellen, 1796-1882)], Das römische Kastell Aliso und Ort der Niederlage des römischen Heers unter Q. Varus (Hamm [* 20] 1878);
Hülsenbeck, Die Gegend der Varusschlacht (Paderb. 1878);
Mommsen, Die Örtlichkeit der Varusschlacht (Berl. 1885);
Veltman, Funde von Römermünzen im freien Germanien [* 21] und die Örtlichkeit der Varusschlacht (Osnabr. 1886);
Neubourg, Die Örtlichkeit der Varusschlacht (Detm. 1887);
Höfer, Die Varusschlacht, ihr Verlauf und ihr Schauplatz (Leipz. 1888);
Knoke, Die Kriegszüge des Germanicus in Deutschland [* 22] (Berl. 1887, Nachtrag 1888).