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Volcanalia - Volhynien

Bild 66.385: Volcanalia - Volhynien
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Volhyniens. Wolhynien. / 3
Volhynien _2oder Wolhynien. 1) V., russ. Wolyń (Volyń), poln. Wolyń oder Wołhyń, Landschaft im Gebiet / 454

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Volhynien

457 Wörter, 3'131 Zeichen

Volhynĭen

oder Wolhynien.



Volière - Völkerpsycho

Bild 66.386: Volière - Völkerpsychologie
* 7 Seite 66.386.

1) Volhynien, russ. Wolyń (Volyń), poln. Wolyń oder Wołhyń, Landschaft im Gebiet des obern Pripet und zu beiden Seiten des Westlichen Bug (später gewöhnlich nur rechts an demselben), benannt nach einer ehemaligen Stadt Wolynj oder Welynj am Westlichen Bug. Volhynien war schon in den ältesten Zeiten von slaw. Stämmen bewohnt und bildete seit dem 12. Jahrh. das russ. Fürstentum Volhynien, das sich nach O. und N. erweiterte. Später bildete es, im wesentlichen in die ursprünglichen Grenzen [* 3] zurückgeführt, die poln. Woiwodschaft Volhynien, aus der nach der zweiten und dritten Teilung Polens unter Ausschluß einiger Gebiete, die an Österreich [* 4] (Galizien) kamen, und unter Hinzufügung der westl. Teile der Wojwodschaft Kiew [* 5] das heutige russ. Gouvernement Volhynien entstand. – 2) Gouvernement (russ. Volyńskaja gubernija) in Westrußland, [* 6] grenzt im N. an die Gouvernements Grodno und Minsk, im O. an Kiew, im S. an Podolien, im SW. an Galizien, im W. an die russ.-poln. Gouvernements Lublin und Sjedlez und hat 71852,7 qkm mit (1897) 2.999.346 E., d. i. 41,7 auf 1 qkm. Der südl. Teil ist hügelig und zum Teil sogar felsig; es gelangen hierher einzelne Ausläufer der Karpaten und gleichzeitig tritt das südruss. Granitgebiet zu Tage. Der nördl. Teil, zum Poljessje gehörig, ist voll Sümpfe und Torfmoore. Im ganzen ist das Land nicht unfruchtbar, in den südl. Gegenden selbst ergiebig. Das Ackerland umfaßt 37,4 Proz. des Areals, unter Wald stehen im nördl. Teil 37,1 Proz. An

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Mineralien [* 8] finden sich Granit, lithogr. Steine, Mühlsteine, [* 9] Kreide, [* 10] Porzellanerde, Eisen, [* 11] stellenweise Steinkohlen, Graphit und Bernstein. [* 12] Die Flüsse [* 13] Turija, Styr, Goryn u. s. w. gehen zum Pripet und Westlichen Bug, der die Grenze gegen Polen bildet; zum Dnjepr unmittelbar geht der Teterew. Das Klima ist gemäßigt. Die Niederschläge betragen 500, im Süden 600 mm. Die Bevölkerung besteht aus Kleinrussen, Juden (13 Proz.), Großrussen, poln., deutschen und czech.

Mühlen

Bild 11.848a: Mühlen
* 22 Mühlen.

Kolonisten. Ein großer Teil des Adels und ein Teil der Städtebewohner sind Polen. Betrieben wird Acker-, Obstbau, Vieh- und Bienenzucht [* 14] (135000 Bienenstöcke). Geerntet wurden 1889-92 durchschnittlich an Roggen 2,4 Mill. Tschetwert, an Weizen 0,8, an Hafer [* 15] 2 Mill., an Gerste [* 16] 0,8 Mill. Tschetwert, an Zuckerrüben (1890) 1,9 Mill. Berkowez, an Tabak [* 17] 61400 Pud. An Vieh wurden gezählt 758.000 Pferde, [* 18] 808.000 Rinder, [* 19] 1 Mill. Schafe, [* 20] 650.000 Schweine [* 21] u. a. An größern Fabriken gab es (1892) 1474 mit 12,21 Mill. Rubel Produktion, darunter besonders Holzschneidewerke, Porzellan- und Maschinenfabriken, ferner Branntweinbrennereien, Zuckerfabriken und außerdem noch zahlreiche Mühlen. [* 22] Bedeutend ist der Handel mit Getreide [* 23] und Holz. [* 24] Die Eisenbahnen haben eine Länge von 789 km, wovon 71 km Privatpersonen gehören. Es giebt 9 Mittelschulen für Knaben, 3 für Mädchen, 3 Special-, 1703 niedere und Elementarschulen. Das Gouvernement, 1797 gebildet, zerfällt in 12 Kreise: [* 25] Dubno, Kowel, Kremenez, Luzk, Nowograd Wolynskij, Owrutsch, Ostrog, Rowno, Saslawl, Shitomir, Starokonstantinow und Wladimir. Die Hauptstadt ist Shitomir (s. d.).