WALENSTADT | eLexikon | St Gallen - Sargans - Walenstadt
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
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Walenstadt
oder Wallenstadt (Kt. St. Gallen, Bez. Sargans). 431 m. Gem. und kleine Stadt am O.-Ende des Walensees und etwa 1 km von dessen Ufer entfernt, an der Mündung der kanalisierten Seez und am S.-Fuss der steil abfallenden Wände der Churfirsten. Station der Linie Zürich-Weesen-Sargans-Chur. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach dem Walenstadterberg. Die politische Gemeinde (eine der grössten des Kantons) umfasst vier Ortsgemeinden: Bärschis, Tscherlach, Walenstadt (mit Stadt Walenstadt, Fäsch, Lige, Lochezen, Stad, Upien und Zollacker) und Walenstadterberg (mit Dorf, Feld und Untersäss). Zusammen: 477 Häuser, 2994 Ew. (wovon 366 Reformierte);
Stadt: 235 Häuser, 1723 Ew. Kathol.
Pfarreien Walenstadt und Bärschis, reform. Pfarrei Walenstadt.
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Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Land-, Alp- und Forstwirtschaft, nebst Wein- und Obstbau. Daneben blühen auch Gewerbe und Industrie: Buntweberei, Stickerei, Kalk- und Zementfabrikation. Fremdenverkehr und Hotelwesen; beliebte Sommerfrische. Vor der Anlage der Eisenbahn längs dem Seeufer gab auch die Schiffahrt (Spedition von Kaufmannsgütern von Zürich und Glarus her) vielen Verdienst. Walenstadt ist eidg. Waffenplatz (Offiziersschiessschulen).
Eine Buchdruckerei mit Zeitung. Sekundarschule. Staatlich unterstütztes Krankenhaus. Zahlreiche gemeinnützige, wohltätige, politische und religiöse Vereine und Institutionen. Auf hohem und steil abfallendem Felshügel bei Bärschis steht die Kapelle St. Georg, deren Grundmauern noch aus der Römerzeit datieren (römisches Kastell) und die als eines der ältesten Baudenkmäler der Schweiz gilt. Sie ist vor einigen Jahren renoviert und jedermann zur Besichtigung zugänglich gemacht worden.
Von Bärschis aus ist die Besteigung des Alvier (2363 m) ohne besondre Schwierigkeiten auszuführen. Walenstadt liegt überhaupt im Herzen eines prächtigen Exkursionsgebietes und besitzt im Walenstadterberg ein berühmtes und viel besuchtes Ausflugsziel und Kurgebiet. Reste der an der Stelle des heutigen Walenstadt befindlichen Römersiedelung kommen bloss bei ziemlich tiefem Nachgraben zum Vorschein. Dass die Gegend schon vordem besiedelt gewesen, beweisen das Refugium auf den Reischiben und der Fund eines Bronzebeiles in einem Bach bei Bärschis. Urkundliche Namensformen: 966 Walahestada, 1000-1100 de ripa Walahastad, 1282 Walastat, 1351 Walenstat;
Walenstadterberg - Wal
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Seite 46.523.seit der Mitte des 15. Jahrhunderts auch mit Verdoppelung des Konsonanten Wallenstat, Wallen- ¶
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statt u. s. f. Der Name bedeutet «der Walen (d. h. Wälschen, hier Rätoromanen) Stad» und zeigt, dass hier ursprünglich Rätoromanen sassen. So heisst denn der Ort im romanischen Idiom heute noch Riva, d. h. «Ufer, Stad, Landungsplatz», der See Lac Rivaun, d. h. «See von Riva». Walenstadt hatte unter den Grafen von Montfort (seit der Mitte des 14. Jahrhunderts), unter Oesterreich und seit 1460 unter eidgenössischer Herrschaft immer bedeutende städtische Rechte und einen selbst gewählten Schultheiss und Rat.
Ums Jahr 1570 berichtet der Bündner Chronist Campell von dem Städtchen: «In unsern Tagen ist dasselbe ein lebhafter Stapelplatz für Waren und Reisende, die den See befahren oder bei Sturm auf ruhiges Wetter warten». Verheerende Schadenfeuer suchten das Städtchen 1799 und 1861 heim. Die Uferlandschaft war noch vor hundert Jahren infolge der misslichen Abflussverhältnisse versumpft und ungesund, bis dann das Linth-Escher-Werk auch hier die ersehnte Sanierung brachte und das Gelände in einen lachenden Garten von Obstbäumen, grünen Matten und fruchtbaren Feldern umwandelte. Als hervorragender Bürger von Walenstadt ist zu nennen der Landeshauptmann Bernold, der unter dem Pseudonym des «Barden von Riva» sich auch als Dichter bekannt machte.