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WEGGIS | eLexikon | Luzern - Weggis

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
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Weggis mit Pilatus.

Weggis

(Kt. und Amt Luzern). 444 m. Gem. und Pfarrdorf in weiter Bucht am N.-Ufer des mittlern Vierwaldstättersees und am SW.-Fuss des Rigi, an der Seeuferstrasse Küssnacht-Vitznau-Gersau-Brunnen und 10 km ö. Luzern. Dampfschiffstationen Weggis und Hertenstein. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Bühl, Laugneri, Linden, Riedsort und Senteberg, Armenhaus, Geissbühl, Eichi, Hertenstein und Trottenhof: 203 Häuser, 1522 Ew. (wovon 66 Reformierte);

Dorf (in Oberdorf und Unterdorf zerfallend): 128 Häuser, 993 Ew. Das schmucke Dorf entsteigt terrassenförmig dem Vierwaldstättersee, hat ausgezeichnete Quellwasserversorgung, schattige Strassen, ausgedehnte Quai- und Parkanlagen mit südlichen Pflanzen und gewährt herrliche Ausblicke auf das Seegelände und die Urner- und Unterwaldneralpen. Es wird von einem Kranz von Villen umschlossen.

Die Pfarrkirche im Oberdorf wurde 1886-1888 erbaut. Das Unterdorf besitzt eine 1623 erbaute Kapelle. Ausserdem steht noch eine Kapelle beim Waisenhaus auf Eggisbühl, eine am Rigiweg und eine auf Rigikaltbad. Dank der reizenden Lage, der herrlichen Umgebung und dem milden Klima (Jahresmittel: 8,9° C.) ist Weggis ein vielbesuchter Kurort, der gegenwärtig (ohne Kaltbad) gegen 1400 Fremdenbetten besitzt und 1907 nicht weniger als 12590 Gäste zählte. Im selben Jahr stiegen an der Dampfschiffstation Weggis 254.228, an der Station Hertenstein 36200 Personen aus und ein.

Neben dem Fremdenverkehr wird in Weggis mit besonderer Sorgfalt der Gemüsebau betrieben. Weggis ist im Sommer wie im Winter der Gemüsegarten von Luzern. Das milde Klima lässt die seltensten Gemüsearten im Freien gedeihen, die Edelkastanie zu stattlichen Wäldern anwachsen und reift die Früchte der Feigen. Die Landbevölkerung treibt Viehzucht, Wiesen- und Obstbau, an den Abhängen des Rigi auch Alpwirtschaft. Endlich gibt es noch je eine mechanische Schlosserei und Schreinerei und eine Zigarrenfabrik. 998 gehörte Weggis zum Kloster Pfäfers (St. Gallen), kam dann unter Vogtschaft Oesterreichs und 1380 an Luzern, gegen welches es sich mehrmals erhob. 1477 war Weggis der Sammelplatz der Brüder vom tollen und törichten Leben. 1653 standen die Weggiser auf Seite der Regierung und erhielten nebst allerlei Vorrechten ein Banner als Zeichen der Treue. 1659 wurde das bis zu jener Zeit vielbesuchte Heilbad Lützelau durch einen Bergsturz verschüttet, und 1795 verheerte ein grosser Erdrutsch das Dorf Weggis, wobei 30 Häuser in den See gestossen wurden. Urkundliche Namensformen: 998 Quatagis, Wattavis, Quadagisia;

1359 Wetgis, Wäggis;

1475 Weggis. Vom Personennamen Watgis herzuleiten.

Vergl. Führer von Weggis und Umgebung; herausgegeben vom Kurverein. - Graf, C. Heimatskunde von Weggis.