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Weihbischof | eLexikon | Theologie - Kultus - Katholische Kirche

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Weihbischofs. Bischof. / 3
Weihbischof _2(Vicarius in pontificalibus, Suffraganeus), in der kath. Kirche der als Bischof In partibus / 66

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Weihbischof

69 Wörter, 511 Zeichen

Theologie — Kultus — Katholische Kirche

Bisch. - Bischof

Bild 2.977: Bisch. - Bischof
* 2 Seite 2.977.

Bischof

(v. griech. episkopos, »Aufseher«, altdeutsch Piscof, Bischolf), Titel der Kirchenobern, welche, im Besitz der höchsten Weihe, in den ihnen zugehörigen Sprengeln (Diözesen) die Kirchengewalt ausüben. Der Name ist biblischen Ursprungs und ward anfänglich ganz gleichbedeutend mit Presbyter von den Vorstehern der christlichen Gemeinden gebraucht. Als aber im Lauf des 2. Jahrh., einem praktischen Bedürfnis folgend, der Vorsitzende des Gemeindevorstandes sich als primus inter pares von den andern Ältesten unterschied und die eigentliche Gemeindeleitung in seiner Hand [* 4] konzentrierte, ging auf ihn auch der unterscheidende Name über. Die von Hatch (»The organisation of the early christian churches«, 2. Aufl. 1883) versuchte Herleitung des Episkopats aus dem Diakonat macht die sich allmählich herausbildende Überordnung des Bischofs über die Presbyter zum Rätsel.

Lehrbegriff - Lehrerin

Bild 61.37: Lehrbegriff - Lehrerinnen [unkorrigiert]
* 5 Lehre.

Bald sah man in dem Bischof den amtlichen Nachfolger der Apostel; er nahm daher auch besondere Ehren und Rechte, namentlich das der Ordination und Konfirmation, in Anspruch. Ursprünglich waren alle Bischöfe einander gleich, aber da die Landgemeinden von den Städten aus gegründet oder verwaltet wurden, so ergab sich von selbst eine Unterordnung der Landbischöfe unter den Stadtbischof, und durch das größere Ansehen der Bischöfe der Hauptstädte bildete sich wiederum ein Rangverhältnis aus, welches in den Titeln Patriarch, Metropolitan, Erzbischof und Papst seinen Ausdruck gefunden hat. (S. Hierarchie.) Das bischöfliche Amt umfaßt zunächst die Sorge für die Bewahrung und Verbreitung der Lehre [* 5] (potestas magisterii), also auch für die Erziehung des Klerus, wobei, wie bei seinen priesterlichen Funktionen, ihm das Domkapitel unterstützend zur Seite steht.

Die jura ordinis sind entweder communia, aus dem priesterlichen Ordo fließende und daher dem Bischof mit dem Presbyter gemeinsame, oder reservata, wie Firmelung, Priesterweihe, Bereitung des Chrisams, Konsekration der Kirchen und Altäre etc., welche ein Priester nicht vornehmen kann; daher steht dem Bischof als Gehilfe und Stellvertreter ein Weihbischof, Episcopus in partibus infidelium, d. h. ein Bischof zur Seite, der zwar die bischöfliche Weihe hat, dem aber nur fiktiv eine thatsächlich im Besitz der Ungläubigen befindliche Diözese zugewiesen ist.

Die jura jurisdictionis umfassen außer dem Binde- und Löseschlüssel (s. Schlüsselgewalt) die Disziplinargewalt, die geistliche Gerichtsbarkeit und die gesamte äußere Verwaltung. Die Gehilfen des Bischofs waren hier früher die Archidiakonen (s. Archidiakonus), jetzt steht ihm das Offizialat oder Generalvikariat (s. d.) zur Seite. Erzpriester und Dechanten sind Organe des bischöflichen Regiments in den einzelnen Teilen der Diözese. Die Wahl des Bischofs, die in den ältesten Zeiten von der Gemeinde ausging, wurde vielfach ein Recht der Fürsten, soll aber nach dem Tridentinum vom Kapitel vollzogen werden.

Die Beteiligung des Staats an derselben bestimmen die Konkordate (s. d.), die Zirkumskriptionsbullen und die einzelnen Landesgesetzgebungen. Häufig ist neuerdings als Wahlmodus zwischen der Kurie und den Regierungen der irische (so genannt, weil er 1806 bei der Besetzung der irischen Bischofstühle zum erstenmal vom Papst in Vorschlag gebracht wurde) vereinbart worden, wonach das Kapitel der Regierung eine Kandidatenliste vorlegt, aus der diese die minder genehmen Persönlichkeiten so weit streichen kann, daß eine zur Wahl ausreichende Anzahl übrigbleibt. (Vgl. Friedberg, [* 6] Der Staat und die Bischofswahlen, 1874.) Die Wahl bedarf der päpstlichen Bestätigung, welche dem Gewählten die Jurisdiktionsrechte erteilt.

Mithut - Mitrowitz

Bild 11.688: Mithut - Mitrowitz
* 7 Mitra.

Die Konsekration oder Weihe wird durch mindestens drei Bischöfe oder einen und zwei Prälaten vollzogen. Dabei wird der neue Bischof zum Gehorsam gegen den Papst eidlich verpflichtet, ebenso leistet er dem Landesherrn einen Eid. Er empfängt dann die Insignien des Amtes: die Mitra [* 7] oder Bischofsmütze, den Krummstab, [* 8] den goldenen Ring und das Brustkreuz, und darf sich bei feierlichen Funktionen der Pontifikalkleidung bedienen. Ring und Stab [* 9] waren ursprünglich die Zeichen, deren sich Könige und Kaiser in Deutschland [* 10] bedienten, um die Bischöfe mit den Regalien zu belehnen. (s. Investitur.)

Im wesentlichen ist die Stellung der Bischöfe und Erzbischöfe in der griechischen Kirche dieselbe wie in der römischen; jedoch wird der Bischof nur aus dem Mönchsstand und zwar gewöhnlich aus den Archimandriten und Hegumenen, d. h. den Klosteräbten und Prioren, gewählt.

Dänemark

Bild 4.500a: Dänemark
* 12 Dänemark.

Von allen Kirchen der Reformation hat nur die anglikanische (s. d.) eine wirkliche bischöfliche Verfassung und besondere Vorrechte der bischöflichen Weihe beibehalten. Auch Schweden [* 11] hat seine Erzbischöfe und Bischöfe behalten und ihnen auf dem Reichstag eine eigne Standschaft und großen Einfluß eingeräumt; ein ähnliches Verhältnis findet in Dänemark [* 12] statt. In Preußen [* 13] traten die beiden Bischöfe von Samland und Pomesanien zur Reformation über und blieben dadurch im Besitz ihrer Bistümer.

Erst am Schluß des 16. Jahrh. gingen dieselben ein. Wieder eingeführt wurde die bischöfliche Würde 1735 in der Brüdergemeinde, doch nur für äußerliche Kirchenrechte, und der Bischof steht unter der Direktion der Ältestenkonferenz. Ein bloßer Titel wurde in Preußen, als Friedrich I. seinen beiden Hofpredigern diese Würde erteilte und Friedrich Wilhelm III. diesem Beispiel 1816 folgte zur »Anerkennung des Verdienstes im geistlichen Stande«. Damals wurden Bischöfe: Sack und Borowsky (1829 Erzbischof), später Eylert (1818), Ritschl (1827), Neander (1830), Dräseke (1831), Roß (1836). Aber nach ihrem Tod ist der Titel nicht wieder vergeben worden. Auch der Generalsuperintendent von Nassau hieß Bischof.

Bischof



Bischof - Bischoff

Bild 2.978: Bischof - Bischoff
* 16 Seite 2.978.

(Bischofwein), aus Rotwein mit Zucker [* 14] und einem Extrakt grüner bitterer Pomeranzen bereitetes Getränk. Man übergießt die dünn abgeschälte Schale von zwei kleinen grünen Pomeranzen mit einer halben Obertasse voll kalten Wassers, läßt sie mehrere Stunden ausziehen und gießt das Wasser in eine Flasche [* 15] Rotwein, den man mit Zucker nach Belieben versüßt. Mit rotem Burgunder bereiteter Bischof heißt auch Prälat, mit weißem Wein bereiteter Kardinal. Die Bischofessenz, von der man 1-2 Eßlöffel auf eine Flasche Wein rechnet, erhält

mehr

man durch 48stündiges Extrahieren von 60 g fein abgeschälten Pomeranzenschalen und 360 g rektifiziertem Weingeist oder feinem Franzbranntwein in einer verschlossenen Flasche. Mäßig genossen, ist der ein magenstärkendes Getränk, stärkerer Genuß desselben verursacht Kopfschmerzen. Das Getränk gelangte schon im Mittelalter aus Italien [* 17] und Frankreich nach Deutschland, doch scheint der gegenwärtige Name nicht vor dem 17. Jahrh. vorzukommen.

Titel
Elemente zu Bischof:

1) Karl Gustav, Geolog und Chemiker

2) Karl, Berg- und Hüttenmann

[2.977] Bischof (v. griech. episkopos

[2.977] Bischof (Bischofwein)

[2.980] Bischof-Teinitz (tschech. Horsuv-Tyn

Bischof,

Bonn

Bild 3.197: Bonn
* 21 Bonn.

1) Karl Gustav, Geolog und Chemiker, geb. 18. Jan. 1792 zu Wörd bei Nürnberg, [* 18] studierte seit 1810 in Erlangen [* 19] zuerst Mathematik und Astronomie, [* 20] dann Chemie und Physik, habilitierte sich daselbst, ward 1819 Professor der Chemie und Technologie in Bonn, [* 21] 1822 Professor der Chemie und starb 30. Nov. 1870 daselbst. Er schrieb: »Lehrbuch der Stöchiometrie« (Erlang. 1819);

»Die Entwickelung der Pflanzensubstanz« (mit Nees v. Esenbeck, das. 1819);

»Lehrbuch der reinen Chemie« (Bonn 1824, Bd. 1);

»Physikalisch-statistische Beschreibung des Fichtelgebirges« (mit Goldfuß, Nürnb. 1817, 2 Bde.).

Besonders aber lieferte er eine Reihe geologischer Arbeiten, worin er ganz neue Ansichten über die Bildung der Gebirgsmassen aufstellte. Hierher gehören: »Die vulkanischen Mineralquellen Deutschlands [* 22] und Frankreichs« (Bonn 1826) und »Die Mineralquellen zu Roisdorf« (das. 1825);

»Die Wärmelehre des Innern unsers Erdkörpers« (Leipz. 1837);

»Über die Gletscher und ihre Beziehungen zur Hebung [* 23] der Alpen« [* 24] (1843) und »Über die Entstehung der Quarz- und Erzgänge« (1844).

Saarburg - Saargemünd

Bild 64.121: Saarburg - Saargemünd [unkorrigiert]
* 27 Saarbrücken.

In den Jahren 1837-40 begann Bischof Untersuchungen über die in den Steinkohlenbergwerken sich entwickelnden brennbaren Gase [* 25] und über die Sicherheitslampen. Die Preisschrift »Des moyens de soustraire l'exploitation des mines de houille aux dangers d'explosion« (Brüssel [* 26] 1840) steht hiermit im Zusammenhang. Auch eine technische Thätigkeit entwickelte er, indem er auf die mächtigen Kohlensäureexhalationen in der Umgebung des Laacher Sees 1829 die Bleiweißfabrik bei Burgbrohl begründete, in der Steinkohlenformation bei Saarbrücken [* 27] ein ausgezeichnetes Material für feuerfeste Gefäße entdeckte und mehrere Jahre der Verbesserung metallurgischer Prozesse widmete.

Das Hauptwerk Bischofs ist aber sein »Lehrbuch der chemischen und physikalischen Geologie« [* 28] (Bonn 1847-54, 2 Bde.; 2. Aufl. 1863-66, 3 Bde.; Supplement 1871), worin zum erstenmal mit Konsequenz auf die chemischen und mechanischen Wirkungen bei Bildung der Gesteine [* 29] hingewiesen wird, und welches in der Folge den neuesten Umschwung in der Entwickelung der Geologie herbeiführte. Seine 1842 und 1843 in Bonn gehaltenen öffentlichen Vorlesungen erschienen 1843 gedruckt. Ebenso gab er »Populäre Briefe an eine gebildete Dame über die gesamten Gebiete der Naturwissenschaften« (Pforzh. u. Bonn 1848-49, 2 Bde.) heraus. Seine letzte Schrift war: »Die Gestalt der Erde und der Meeresfläche und die Erosion [* 30] des Meeresbodens« (Bonn 1867). Mit Schweigger besorgte Bischof die Redaktion des »Journals für Chemie und Physik« vom 21. Band [* 31] an.

Berlin

Bild 2.752a: Berlin
* 32 Berlin.

2) Karl, Berg- und Hüttenmann, geb. 4. Juni 1812 aus der Saline zu Dürrenberg, studierte 1829 und 1830 in Berlin [* 32] Chemie, Physik und Geologie, arbeitete dann auf den Hüttenwerken des Grafen von Einsiedel zu Lauchhammer und ging 1839 nochmals auf die Berliner [* 33] Universität. Mit besonderer Vorliebe technischen Arbeiten zugewandt, hatte er schon 1829 einen kleinen Dampfwagen hergestellt, welcher auf gewöhnlichen Wegen lief und wohl der erste seiner Art war, der sich auf deutschem Boden bewegte. 1839 erfand Bischof die Gasentwickelungsöfen, welche in weiterer Ausbildung bestimmt waren, eine vollständige Umgestaltung der Feuerungsanlagen [* 34] in vielen Industriezweigen herbeizuführen, und namentlich auf Hüttenwerken allgemeine Anwendung gefunden haben. Durch diese und mehrere metallurgische Arbeiten bekannt geworden, ward er 1843 als Hüttenmeister nach Mägdesprung berufen und später zum Bergrat ernannt. 1864 trat er in Ruhestand. Er schrieb: »Die indirekte Nutzung roher Brennmaterialien« (2. Aufl., Quedlinb. 1856);

»Die anorganische Formationsgruppe« (1864);

»Geschichte der Schöpfung« (Dessau [* 35] 1868);

»Die feuerfesten Thone« (Leipz. 1877).