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WILLISAU | eLexikon | _Schweiz_

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Willerzellboden - Will

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WILLISAU# Amt des Kantons Luzern. Dieses Amt liegt im NW. des Kantons. Es wird im N. vom Kant. Aargau, / 1156
WILLISAU _2# (Kt. Luzern, Amt. Willisau). 560 m. Gem. und Stadt, Hauptort des gleichnamigen Bezirkes, zwischen / 396

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WILLISAU

3 Seiten, 1'558 Wörter, 10'582 Zeichen

Geographie Schweiz: _Schweiz_

vergrössern: Amt Willisau. ^[Karte: 5° 40’ O; 47° 10’ N; 1:200000]. [Karten in der Umgebung].
Amt Willisau.

Willisau.

Amt des Kantons Luzern. Dieses Amt liegt im NW. des Kantons. Es wird im N. vom Kant. Aargau, im O. vom Amt Sursee, im S. vom Entlebucheramt und im W. vom Kant. Bern begrenzt. Der Bezirk Willisau liegt zum grössten Teil im schweizerischen Mittelland. Seine grösste Länge, vom Napf bis zum nördlichsten Punkt der Gemeinde Wikon, misst 31 km, seine grösste Breite, von St. Urban bis zur Ostgrenze der Gemeinde Buchs, 17 km. Die Oberfläche des Bezirks beträgt 34091 ha. Der wichtigste Fluss ist die Wigger, die aus der Vereinigung der Enziwigger (vom Napf her) und der Buchwigger entsteht, welche hinter Rohrmatt entspringt. An Nebenflüssen nimmt sie die Seewag, die Roth und die Ron, den Abfluss des Mauensees, auf; von links erhält sie die Luthern.



Willisau

Bild 46.669: Willisau
* 3 Seite 46.669.

Von Fischbach bis St. Urban bildet die Roth die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Luzern. Sie vereinigt sich mit der Langeten, und zusammen bilden sie die Murg. Das Gebiet von Roggliswil wird von der Pfaffnern durchflossen, die oberhalb Aarburg sich in die Aare ergiesst. Der Bezirk Willisau hat drei kleine Seen: den Soppensee, den Tutensee und den Egolzwilersee. Der höchste Punkt ist der Gipfel des Napf (1411 m), der tiefste bei St. Urban (444 m) da, wo die Roth den Kanton verlässt. Wo die

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Wigger in den Kt. Aargau eintritt, beträgt die Höhe 452 m. Das grösste und fruchtbarste Thal des Amtes ist das der Wigger, das sich bis zur Aargauer Grenze in einer Länge von 30 km hinzieht. In den obern Teilen enge, verbreitert es sich bei Ettiswil zu einer grossen Ebene. In seinem rechten Seitenthale, im Gebiet des ehemaligen Wauwilersees ist die grösste ebene Fläche des Kantons. Zwischen Altishofen, Nebikon und Dagmersellen, wie zwischen Langnau und Reiden dehnt sich das Thal nochmals zu ansehnlicher Breite aus.

Auch im Thale der Luthern treffen wir beträchtliche ebene Flächen, so bei Zell-Hüswil und Gettnau-Burgrain. Der hervorragendste orographische Punkt ist der Napf (1411 m), mit sehr schöner Aussicht. Von ihm aus laufen nach allen Richtungen mehr oder weniger hohe Bergzüge, zunächst das Nieder- und Hochenzi (1357 m). In der Richtung von Luthern-Ufhusen treffen wir Höhen von 850 m beim Luthernbad und von 778 m unweit Luthern. Gegen NO. setzt sich der Menzberg (1012 m) an, der mit dem Steinhuserberg (945 m) abschliesst. Der mittlere Zug durchschneidet die Gemeinde Hergiswil und endigt mit dem Willberg (736 m), n. von Willisau. Zwischen dem Hürn- und Ronthal zieht sich der Stempfelberg und Hasendeckel durch. Der Röthlerberg und die Hügel von Dagmersellen und Reiden scheiden das Wigger- und Hürnthal von dem der Suhr. Zwischen dem Wigger- und Roththale erheben sich der Aescher-, Ohmsthaler- und Bodenberg (756 m), im N. der Buchberg und der Bretschellenberg.

Das Willisauer Amt umfasst 30 Gemeinden: Alberswil, Altbüron, Altishofen, Buchs, Dagmersellen, Ebersecken, Egolzwil, Ettiswil, Fischbach, Grossdietwil, Gettnau, Hergiswil, Kottwil, Langnau, Luthern, Menznau, Nebikon, Ohmsthal, Pfaffnau, Reiden, Richenthal, Roggliswil, Schötz, Uffikon, Ufhusen, Wauwil, Wikon, Willisau-Land, Willisau-Stadt, Zell. Es zählt 3795 Häuser, 5653 Haushaltungen, 29531 kathol. Ew. deutscher Sprache, wovon 2935 Reformierte, 19 Kirchgemeinden (2 reformierte in Willisau und Dagmersellen). Die Bevölkerung hat seit einem halben Jahrhundert beständig abgenommen, wie folgende Zahlen beweisen: 1850: 34807 Ew.;

1860: 33184 Ew.;

1870: 32424 Ew.;

1880: 32278 Ew.;

1888: 30787 Ew.

Die Landwirtschaft ist die Hauptbeschäftigung der Bewohner; das Land eignet sich dafür auch vorzüglich. Auf den Höhen herrschen die grossen Bauerngüter vor, während in den Thälern der Boden schon mehr parzelliert ist und neben der Landwirtschaft auch Industrie betrieben wird. Es werden hauptsächlich Kartoffeln, Korn, Roggen und Hafer angebaut. Anderseits werden die Wiesen sorgfältig gepflegt und liefern schöne Einnahmen, wie auch die Viehzucht. Käsereien sind in Menge vorhanden.

Man zieht viel Jungvieh auf und in der Nachbarschaft von Willisau, in Hergiswil und Luthern besonders Zug- und Schlachtochsen. Auch die Schweinezucht spielt eine bedeutende Rolle; sie bildet für den Klein- wie für den Grossbauer eine wichtige Einnahmequelle. In neuester Zeit wurde auch ein Anfang mit der Pferdezucht gemacht und in Willisau eine Beschälstation eingerichtet. Im Napfgebiet treffen wir schöne Alpweiden, die mit Jungvieh und Pferden bestossen werden. Der Obstbauer hält eine sorgfältige Pflege; der Ueberschuss über den eigenen Bedarf wird zu guten Preisen abgesetzt. Um den abgegrabenen Wauwilersee wird Torf gestochen. Die Wälder liefern nicht nur genügend Holz für die Bedürfnisse der Bewohner, sondern es wird noch viel solches ins In- und Ausland verkauft.

Die Viehzählung ergab folgende Resultate:

1886 1896 1906
Rindvieh 24.219 27.478 30.986
Pferde 1036 1253 1986
Schweine 12.962 17.293 18.724
Schafe 2526 2090 956
Zie­gen 4428 3818 2460
Bie­nenstöcke 4018 5493 -

Der Handel mit Vieh und Bodenprodukten vollzieht sich nicht bloss auf den Märkten, sondern auch im privaten Handel von Haus zu Haus. Die Monatsmärkte in Willisau werden stark mit Schweinen befahren; die Märkte in Dagmersellen, Reiden und Ettiswil erfreuen sich grosser Viehauffuhr. Dagmersellen und Willisau haben Wochenmärkte für Kleinvieh, an denen meist eine bedeutende Zahl Kälber umgesetzt wird.

Die Industrie konzentriert sich im nördlichen Teil des Bezirkes: Baumwoll, -Spinnereien, -Webereien, -Färbereien, Ziegel- und Backsteinfabriken, Ketten- und Nagelfabrik, Glashütte, Seidenzwirnerei, grosse Getreidemühlen, Gerbereien, Sägewerke, Brauereien. Der Handel beschränkt sich zumeist auf die Ausfuhr von Käse, Butter und Obst. Viele fleissige Hände sind im Kleingewerbe und Handwerk tätig. Einige Kurorte verdienen wohl Erwähnung: Menznau, Luthernbad, Hüswil, Ohmsthal und Richenthal (System Kneipp).

Zwei Eisenbahnlinien und ein ziemlich verzweigtes Strassennetz durchziehen den Bezirk. Von Zofingen führt die Linie Olten-Luzern durch das Wiggerthal bis Nebikon, um dann gegen O. über Wauwil in der Richtung nach Sursee abzubiegen. Die Linie Langenthal-Wolhusen durchschneidet den südlichen Teil; sie tritt bei Hüswil in den Kanton Luzern und wendet sich über Zell, Willisau und Menznau nach Wolhusen. Durch den n. Teil des Bezirks zieht sich die sog. Baslerstrasse von Zofingen nach Dagmersellen das Wiggerthal hinauf, tritt hier in das Hürnthal ein und setzt sich über Uffikon nach Sursee fort. Bei Dagmersellen zweigt sich von ihr eine Strasse ab, die durch das Wiggerthal nach Willisau und von da über Menznau nach Wolhusen im Entlebuch führt. Das Wiggerthal wird von der Strasse Huttwil-Zell-Ettiswil-Sursee durchquert.

Das Willisauer Amt wird in 4 Gerichtsbezirke eingeteilt: Altishofen, Reiden mit Pfaffnau, Willisau und Zell. Der Hauptort ist Willisau. Das Willisauer Amt hat sich aus der alten Grafschaft gleichen Namens, unter Ausschluss der Vogteien Knutwil und Büron, gebildet. Die Vogtei Willisau umfasste folgende 12 Teile: 1. Die Stadt Willisau. 2. Luthern. 3. Ufhusen und Hüswil, wo die Edeln von Büttikon um die Mitte des 14. Jahrhunderts ein Schloss, den Kirchensatz und Twing und Bann besassen. 4. Zell. Auch hier hatte am Anfang des 15. Jahrhunderts die Familie von Büttikon Kirchensatz und Widem, Twing und Bann. Nachdem es durch verschiedene Hände gegangen war, wurde Zell im Jahre 1412 durch Kauf von der Stadt Luzern erworben. 5. Die Herrschaft Kastelen. 6. Richenthal und der Hof zu Langnau. 7. Die Vogtei Dagmersellen, umfassend die Dörfer Dagmersellen, Egolzwil und Wauwil. 8. Uffikon. 9. Die Herrschaft Wiggen. 10. Die Herrschaft Altishofen. 11. Reiden. 12. St. Urban.

Im Amt bestehen 85 Primarschulen und 9 Sekundarschulen. Willisau besitzt eine gut besuchte, vierklassige Bezirksschule.

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Wappen von Willisau.

Willisau

(Kt. Luzern, Amt. Willisau). 560 m. Gem. und Stadt, Hauptort des gleichnamigen Bezirkes, zwischen der Enziwigger und der Buchwigger, östl. vom Willberg (736 m). Station der Linie Langenthal-Wolhusen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Willisau-Nebikon, Willisau-Sursee, Willisau-Ettiswil-Grosswangen-Nottwil, Willisau-Hergiswil. Die Stadtgemeinde, welche ganz von der Landgemeinde umschlossen ist, zählt 185 Häuser und 1594 Ew., wovon 1475 Kathol.

Katholische Pfarrei und reformierte Kapelle. An öffentlichen Gebäuden sind zu nennen: Das die Stadt im S. überragende Schloss, das 1690-1695 restauriert wurde und heute die Gemeindeverwaltung, die Primar- und Mittelschulen beherbergt;

die Pfarrkirche mit einem Turm in spätrömischem Stile, im SW. der Stadt, erbaut in den Jahren 1804 bis 1824;

die Blutkapelle ausserhalb des obern Stadttores, der Sage nach an der Stelle errichtet, wo Blutstropfen auf den Spieltisch fielen, als einer von drei Spielern, Ulrich Schröter, sein Schwert gegen den Himmel zückte;

das Stadthaus, mitten in der südl. Häuserreihe der Hauptstrasse;

das obere Tor mit seinem alten Turm.

Die Stadt hat nur ganz wenig Industrie;

die Bewohner leben vorzugsweise von Handwerk und Kleingewerbe;

immerhin hat es 2 Mühlen, 2 Sägewerke und eine Seidenzwirnerei. In sanitarischer Hinsicht ist die Stadt wohl versehen;

eine Hochdruckleitung liefert vorzügliches.



Willisau Land - Wimmis

Bild 46.670: Willisau Land - Wimmis
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Quellwasser. Gut unterhaltene Strassen verbinden Willisau

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Willisau von Norden.

mit der Umgegend. Der Ursprung von Willisau reicht in sehr alte Zeit zurück; seine Gründung fällt wohl in die Alemannenzeit. Im Jahre 1100 gehörte es dem Grafen von Lenzburg, wechselte aber seinen Besitzer sehr oft. Gegen das Ende des 13. Jahrhunderts entwickelte es sich wahrscheinlich zur Stadt. Die grössten Besitzungen in Willisau besassen die Freiherren von Hasenburch; von diesen gingen sie an den Grafen Johann von Aarberg, Herrn von Valangin (1365) über und 1407 durch Kauf an Luzern. Willisau hat manches Ungemach erfahren. 1375 durch die Gugler verwüstet, wurde es den 8. Juli 1386, am Vorabend der Schlacht bei Sempach, wieder von den Oesterreichern verbrannt.

Das Feuer zerstörte es ebenfalls zum grössten Teil am 21. August 1471 und am 7. Nov. 1704. Willisau ist ein hübsches Städtchen, das 4 Primarschulen und eine Bezirksschule besitzt. Schon 1275 hatte es eine Schule. Von 1808 bis 1810 war das kantonale Lehrerseminar im Schlosse untergebracht. Von 1833 bis 1836 leitete F. Fröbel zu Willisau eine Schule nach der Methode, die nach ihm benannt wird. Die Gemeinde hat ausgedehnte Besitzungen an Feldern und Wäldern; diese letzteren haben eine Fläche von 461 ha. Im Jahre 1155: Willisowe, 1224: Willisouw, d. h. Wiese des Willi oder Wilhelm.