Wladimir | eLexikon | Geographie - Russisches Reich - Großrußland
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Wjernoje - Wladimir
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Wladimir | # 1) russ. Gouvernement, von den Gouvernements Jaroslaw, Kostroma, Nishnij Nowgorod, Rjäsan, / 803 |
Wladimir _2 | # der Große oder der Apostelgleiche, Großfürst von Rußland, war der Sohn Swjatoslaws und wurde / 157 |
Wladimir
2 Seiten, 960 Wörter, 6'973 Zeichen
Geographie — Russisches Reich — Großrußland
Titel
Elemente zu Wladimir:1) russ. Gouvernement, von den Gouvernements Jaroslaw, Kostroma
2) W.-Wolynsk, Kreisstadt im russ. Gouvernement Wolhynien
[16.710] Wladimir der Große oder der Apostelgleiche
[16.710] Wladimir Alexandrowitsch Großfürst von Rußland
[16.710] Wladimir-Orden russ. Zivilverdienstorden
Wladimir,
1) russ. Gouvernement, von den Gouvernements Jaroslaw, Kostroma, Nishnij Nowgorod, Rjäsan, Moskau [* 2] und Twer umschlossen, umfaßt 48,743 qkm (nach Strelbitsky 48,855,7 qkm = 887,27 QM.). Das Land, eine hügelige Ebene, hat in verschiedenen Teilen je thonigen, sandigen, kieseligen und lehmigen Boden. Die Steinarten, die unter tiefem Alluvialboden liegen, gehören vier verschiedenen Formationen an, von denen Kalkstein der Bergkalkformation die älteste der Bildung nach ist;
Giovinazzo - Gips
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* 3
Gips.im östlichen Teil des Gouvernements sind Sandstein und Gips [* 3] der permischen Formation verbreitet;
von der Grenze des Twerschen Gouvernements gehen zur Oka Schichten dunkeln Thons der Juraformation [* 4] mit den charakteristischen Versteinerungen (Ammoniten [* 5] und Belemniten); [* 6]
im südlichen Teil finden sich Kalksteinschichten der Kreideformation. [* 7]
Die hauptsächlichsten Flüsse [* 8] sind: die Oka, die auf eine Länge von 132 km im S. des Gouvernements fließt, die Kljäsma und die Tesa. Es gibt viele kleine Seen (darunter als bedeutendster der Pleschejewo, in den sich der Trubesh) ergießt, und aus dem der große Nerl, ein Zufluß der Wolga, austritt);
auch Moräste sind in Menge im ganzen Gouvernement anzutreffen.
Hafenbefestigung - Haf
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Hafer.Das streng kontinentale Klima [* 9] ist im allgemeinen gesund (mittlere Jahrestemperatur +3,25° C.). Vom Areal entfallen 36,4 Proz. auf Acker, 35 auf Wald, 20,6 auf Wiese und Weide, [* 10] 8 Proz. auf Unland. Die Bevölkerung [* 11] betrug 1885: 1,376,042 Seelen, 28 pro QKilometer (fast nur Großrussen und griechisch-russischer Konfession). Die Zahl der Eheschließungen war 1885: 11,538, der Gebornen 70,504, der Gestorbenen 63,798. Die Produkte des Pflanzenreichs sind: Buchweizen, Hafer, [* 12] Roggen, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Flachs, Meerrettich, Zwiebeln, Kirschen und Holz [* 13] (die Ernte [* 14] lieferte 1887: 4,7 Mill. hl Roggen, 4 Mill. hl Hafer, 1,4 Mill. hl Kartoffeln, andres Getreide [* 15] in kleinerer Menge);
die des Tierreichs: Pferde, [* 16] Schafe, [* 17] Schweine, [* 18] Rindvieh, Fische. [* 19]
Wladimir - Wladislaw
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Seite 16.710.Der Viehbestand bezifferte sich 1883 auf 322,976 Stück Rindvieh, 229,490 Pferde, 330,047 grobwollige Schafe, 17,625 Schweine. Das Mineralreich liefert Sandstein, weißen Thon, Gips, Torf, etwas Sumpfeisen und Marmor. Wichtige Erwerbsquellen sind: Ackerbau (doch nur in guten Jahren den Bedarf an Getreide deckend), Viehzucht und [* 20] Waldkultur. Die Industrie ist bedeutend entwickelt und wird sowohl in Fabriken als hausindustriell betrieben. Ihre Hauptsitze sind in Iwanowo, Schuja, Wosnessensk, Alexandrow, Danilowo, Teikowo, Gus und Werchneushensk etc. Die Zahl der Fabriken wird 1884 auf 426 mit 102,893 Arbeitern und einem Produktionswert von 88,827,000 Rubel angegeben. Hervorragend sind: Baumwollspinnerei (34 Mill. Rub.), Baumwollweberei (19), Färberei und ¶
mehr
Druckerei (16,2), Flachsspinnerei (4), Leinweberei (3,7), Glasindustrie (1,9), Kupferindustrie (1,2 Mill. Rub.). Die Mannigfaltigkeit der Hausindustrien ist groß und erstreckt sich auf Baumwollweberei, Seidenspulerei, Spielwarenindustrie, Handschuhstrickerei, Schuhwarenindustrie, Wollweberei, Schreinerei, Filzstiefelfabrikation, Böttcherei, Kürschnerei u. a. m. Besonders die Verfertigung von Heiligenbildern ist seit alter Zeit in dieser Gegend mit Vorliebe betrieben worden; auch viele Holzschneider, Vergolder, Ziselierer gibt es, welche die Einfassung der Bilder und Kirchenaltäre (Ikonostase) verfertigen.
Der Handel ist sehr bedeutend (wichtig die Jahrmärkte zu Schuja, Murom und Kowrow). Zur Ausfuhr kommen Manufakturwaren, Heiligenbilder, Strümpfe, Handschuhe, Glas, [* 22] Holz- und Metallgegenstände, Flachs und Leinwand; zur Einfuhr Getreide und Rohmaterialien für die Fabriken. An Unterrichtsanstalten hat Wladimir (1885) 649 Elementarschulen mit 34,883 Schülern, 17 Mittelschulen mit 3055 Schülern und 3 Fachschulen mit 834 Schülern. Das Gouvernement ist in 13 Kreise [* 23] eingeteilt: Alexandrow, Gorochowez, Jurgew, Kowrow, Melenki, Murom, Perejaszlawl-Saleski, Pokrow, Schuja, Sudogda, Susdal, Wjasniki und Wladimir. - Das Land, welches das jetzige Gouvernement Wladimir bildet, hieß früher Susdal. 1170 wählte der Fürst Andrei Bogoljubski von Susdal die Stadt Wladimir zu seiner Residenz und nahm den Titel eines »Großfürsten von an. Von nun an war Wladimir das Hauptland in ganz Rußland.
Jaroslaw II. (1238-47) sah sich genötigt, 1242 das Land von dem Mongolenchan Batu als Lehen anzunehmen. Nach dem Tode des Großfürsten Andreas (1304) stritten der Fürst Michael von Twer und der Fürst Georg von Moskau um den Besitz des Großfürstentums; endlich siegte Georg 1319 und wurde nun auch vom Mongolenchan als Großfürst bestätigt. 1328 kam durch Johann von Moskau, den der Chan zum Großfürsten ernannte, der Sitz der Großfürsten nach Moskau.
Vgl. Stellmacher, Beitrag zur Darstellung der Hausindustrie in Rußland (Riga [* 24] 1886). -
Die gleichnamige Hauptstadt, an der Kljäsma und an der Moskau-Nishnij Nowgoroder Bahn, hat 28 Kirchen (darunter die Kathedrale zu Mariä Himmelfahrt mit Gräbern der Großfürsten von Wladimir und die Kathedrale des heil. Dmitrij im Kreml), einen uralten, teilweise zerfallenen Kreml, zu welchem man bei großen Feierlichkeiten durch die sogen. goldene Pforte (1158 von Andrei Bogoljubski erbaut) ging, schöne Gouvernementsgebäude, ein Priesterseminar, ein klassisches Gymnasium, ein Mädchengymnasium, einige Fabriken und (1885) 18,305 Einw. Wladimir war einst die Residenz der Großfürsten von Wladimir und gegenwärtig Sitz des Erzbischofs von Wladimir und Susdal.
2) Wladimir-Wolynsk, Kreisstadt im russ. Gouvernement Wolhynien, hat eine griechisch-russische und eine kath. Kirche, ein schönes Mönchskloster (seit 1755), eine Synagoge, unbedeutenden Handel und (1885) 8752 Einw. Wladimir bestand schon im 9. Jahrh. unter dem Namen Ladomir, war dann die Hauptstadt eines selbständigen Fürstentums, wurde 1320 vom litauischen Fürsten Gedimin erobert, jedoch 1349 vom polnischen König Kasimir d. Gr. mit allen dazu gehörigen Ländern an Polen gebracht und kam 1795 unter russische Oberhoheit.
Wladīmir
Konstantinopel
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Konstantinopel.der Große oder der Apostelgleiche, Großfürst von Rußland, war der Sohn Swjatoslaws und wurde 980 nach dem Tod seines Bruders Oleg und der Ermordung des andern Bruders, Jaropolk, Herr des ganzen russischen Reichs, das er durch Unterwerfung verschiedener benachbarter Völker so vergrößerte, daß es bereits unter ihm vom Dnjepr bis zum Ladogasee und bis an die Düna reichte. Auch im Innern des Reichs traf er manche gute Einrichtungen. Den Beinamen des Apostelgleichen erwarb er sich dadurch, daß er bei Gelegenheit seiner Vermählung mit der griechischen Prinzessin Anna 988 mit einem großen Teil seines Volkes zur christlichen Kirche übertrat und dann Priester aus Konstantinopel [* 25] zur Ausbreitung des Christentums kommen ließ. Die Teilung des Reichs unter seine zwölf Söhne, die er bei seinem Tod 1015 vornahm, schwächte das Reich und führte später seinen gänzlichen Verfall herbei. Wladimir zu Ehren ward der Wladimir-Orden gestiftet u. 1853 zu seinem Andenken in Kiew [* 26] an dem hohen Dnjeprufer ein imposantes Denkmal errichtet.