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Zinkgrau | eLexikon | Technologie, Gewerbe und Industrie - Farben

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Zinkgraus. Zinkoxyd. / 3
Zinkgrau _2s. Zinkweiß. / 3

Seite 16.919

Zinkgrau

6 Wörter, 47 Zeichen

Technologie, Gewerbe und Industrie — Farben

Zinkguß - Zinkoxyd

Bild 16.920: Zinkguß - Zinkoxyd
* 2 Seite 16.920.

Zinkoxyd

ZnO findet sich in der Natur als Rotzinkerz und mit Eisenoxyd verbunden als Franklinit, entsteht beim Erhitzen von Zink an der Luft und beim Erhitzen von kohlensaurem Zinkoxyd oder Zinkhydroxyd. Es tritt daher beim Schmelzen von Messing, an der Gicht von Eisenhochöfen, beim Verschmelzen zinkischer Blei- und Kupfererze (als Ofenbruch) und bei der Gewinnung des Zinks aus seinen Erzen auf. Zur Darstellung erhitzt man Zink in einem im Windofen schräg liegenden hessischen Tiegel so stark, daß es sich entzündet und verbrennt.

Schwefelmilch - Schwef

Bild 14.728: Schwefelmilch - Schwefelsäure
* 3 Schwefelsäure.

Das entstandene Oxyd (Zinkblumen, Flores Zinci, Lana philosophica) reinigt man durch Abschlämmen und nochmaliges Glühen. Auf nassem Weg bereitet man Zinkoxyd durch Lösen von Zink in verdünnter Schwefelsäure [* 3] (wobei das Metall zuletzt im Überschuß bleiben muß), Behandeln der Lösung mit Chlor, Fällen des Eisens und Mangans mit kohlensaurem Natron, Filtrieren, [* 4] Fällen des Zinks durch Eingießen der Lösung in überschüssige siedende Sodalösung, Auswaschen des kohlensauren Zinkoxyds, Trocknen und Erhitzen desselben im Glaskolben bis zur Austreibung der Kohlensäure. Zinkoxyd bildet ein farbloses oder schwach gelbliches, geruch- und geschmackloses Pulver, welches beim Erhitzen zitronengelb wird, vor dem Lötrohr [* 5] mit blendendem Licht [* 6] und nach dem Glühen auch noch einige Zeit im Dunkeln leuchtet. Es ist höchst feuerbeständig, schmilzt bei Weißglut, löst sich kaum in Wasser, leicht in Säuren, auch in Kali, Ammoniak und kohlensaurem Ammoniak, zieht an der Luft Kohlensäure an, wird durch Schwefelwasserstoff nicht geschwärzt und in hoher Temperatur durch Kohle und Wasserstoff reduziert.



Zinksalbe - Zinkvitrio

Bild 16.921: Zinksalbe - Zinkvitriol
* 8 Seite 16.921.

Man benutzt es mit Chlorzink zu Kitten und als Arzneimittel bei Epilepsie, Eklampsie, Neuralgien, äußerlich in Form von Zinksalbe (1 Teil Zinkoxyd, 9 Teile Rosensalbe [s. Salben]) als Verbandmittel. Im großen wird es behufs der Benutzung als weiße Farbe dargestellt und kommt als Zinkweiß in den Handel. Dies erhält man aus Zink, welches man in Thonretorten, Muffeln oder Tiegeln in Dampf [* 7] verwandelt, der beim Austreten aus den Gefäßen durch einen erhitzten Luftstrom oxydiert wird. Das gebildete Zinkoxyd fängt man in Kondensationsräumen auf. Man gewinnt das Zinkoxyd aber auch direkt aus gerösteten Erzen, indem man diese (im wesentlichen Zinkoxyd), mit Kohle gemengt, auf dem Rost eines Ofens, der zuerst mit Koks beschickt ist, zum Glühen bringt und dann unter den Rost, der durch Thüren von der Atmosphäre hermetisch abgeschlossen ist, einen Luftstrom führt. Sobald

mehr

das Erz reduziert wird und Zinkdämpfe entweichen, die alsbald wieder verbrennen, leitet man diese nach Kondensationskammern. Zuerst mischen sich dem Zinkoxyd noch Kohleteilchen bei, und man erhält sogen. Zinkgrau; dann aber folgt reines Zinkoxyd, welches in andre Kondensationsapparate geführt wird. Beim Austritt aus dem Ofen wird den Dämpfen noch Luft zugeführt, damit etwa vorhandene Zinkdämpfe nachträglich oxydiert werden. Man benutzt Zinkweiß als weiße Anstrichfarbe statt Bleiweiß, [* 9] vor welchem es mancherlei Vorzüge besitzt. Es deckt weniger gut, so daß, um gleichen Effekt zu erzielen, ein ein- bis zweimaliger Anstrich von Zinkoxyd mehr gegeben werden muß als von Bleiweiß; indes decken 2 Teile Zinkweiß, mit gut präpariertem Leinöl zusammengerieben, eine ebenso große Fläche wie 2,5 Teile Bleiweiß.

Thonwaren (Porzellanfa

Bild 15.663: Thonwaren (Porzellanfabrikation)
* 10 Thonwaren.

Die Darstellung von Zinkweiß ist weniger bedenklich für die Arbeiter, der Anstrich hält sich ebenso lange wie der Bleiweißanstrich und wird durch Schwefelwasserstoff nicht geschwärzt, wenn der Firnis nicht mit Bleiglätte bereitet wurde. Außerdem dient Zinkweiß zur Darstellung von Zinksalzen, zum Ornamentieren von Thonwaren [* 10] unter der Glasur, zu Kitten (mit Chlorzink), zur Darstellung von Glas, [* 11] künstlichem Meerschaum, hämmerbarem Gußeisen, Ätzbaryt und Schwefelbaryum, Sauerstoff, Rinmanns Grün und andern Farben, zum Polieren optischer Gläser etc. Das Zinkhydroxyd (Zinkoxydhydrat) ZnOH2O wird aus Zinksalzen durch Kalilauge gefällt, kristallisiert aus der Lösung von Zinkoxyd in Kalilauge in verschlossenen Gefäßen, ist farblos, unlöslich in Wasser, leicht löslich in den meisten Säuren, mit welchen es die Zinksalze bildet, aber auch löslich in den Hydroxyden der Alkali- und Erdalkalimetalle, denen gegenüber es die Rolle einer Säure spielt. Es absorbiert Kohlensäure und zerfällt beim Erhitzen leicht in Zinkoxyd und Wasser.

Paris

Bild 12.719a: Paris
* 13 Paris.

Ofenbruch war schon den Alten bekannt, und das neben demselben auftretende pulverförmige Zinkoxyd wurde als Pompholyx, wegen seiner Ähnlichkeit [* 12] mit Schneeflocken auch Nix alba genannt. Daraus entstand dann später der Name Nihilum album, weißes Nichts. 1783 zeigte Guyton de Morveau die Vorzüge des Zinkweiß vor dem Bleiweiß, und 1786 wurde es von Courtois im großen dargestellt. Erheblichere Bedeutung erlangte es aber erst seit 1844 durch Leclaire in Paris, [* 13] welcher es hinreichend billig darstellte. Große Verdienste um die Zinkweißindustrie erwarb sich die Gesellschaft Vieille Montagne, welche große Fabriken in Belgien, [* 14] Frankreich und Deutschland [* 15] anlegte und die Darstellung verbesserte.