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Zips | eLexikon | Geographie - Oesterreich-Ungarn - Am rechten Theißufer

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Zio - Zirkel

Bild 16.930: Zio - Zirkel
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Zips(ungar. Szepes), ungar. Komitat, am rechten Theißufer, grenzt im N. an Galizien, im O. an das / 212
Zips _2ungar. Szepes, Komitat in Ungarn (s. d. nebst Karte), grenzt im N. an Galizien, im O. an das / 216

Seite 16.930

Zips

428 Wörter, 2'964 Zeichen

Geographie — Oesterreich-Ungarn — Am rechten Theißufer

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Zips

Jundt - Jupiter

Bild 18.481: Jundt - Jupiter
* 2 Klima.

(ungar. Szepes), ungar. Komitat, am rechten Theißufer, grenzt im N. an Galizien, im O. an das Komitat Sáros, im S. an Abauj-Torna und Gömör, im W. an Liptau und Galizien und umfaßt 3605 qkm (65,4 QM.) mit (1881) 172,881 Einw. Der nordwestliche Teil ist durch die Hohe Tátra sehr gebirgig; im Innern breitet sich das Zipser, im S. das Liptauer Gebirge aus. Hauptflüsse sind der Poprád und Hernád mit der Göllnitz. Das Klima [* 2] ist rauh. Hauptprodukte sind: Gerste, [* 3] Hafer, [* 4] Hülsenfrüchte, Flachs, Hopfen, [* 5] Holz, [* 6] im S. auch Obst;

Hornvieh, Schafe, [* 7] Wild;

etwas Gold, [* 8] Kupfer, [* 9] Eisen, [* 10] Zinnober [* 11] etc. und viele Mineralquellen.

Die Einwohner, welche Acker- und Bergbau, [* 12] Viehzucht, [* 13] Leinweberei, Töpferei und Gerberei betreiben, sind teils Slowaken (Katholiken), teils Deutsche [* 14] (Protestanten) oder Ruthenen (Griechisch-Katholische), in den Städten auch Ungarn. [* 15] Kaiser Siegmund verpfändete die deutschen Ortschaften im Poprádthal, die sogen. 16 Zipser Städte, 1412 an Polen; sie bildeten eine Grafschaft und wurden von einem polnischen Statthalter verwaltet. Bei der ersten Teilung Polens fielen sie an den ungarischen König zurück und bildeten lange Zeit einen eignen Distrikt. Hauptort des Komitats, das von der Kaschau-Oderberger Bahn durchschnitten wird und seinen Namen vom Zipser Schloß bei Kirchdrauf (Szepes-Váralja) hat, ist Leutschau.

Vgl.   Krones, Geschichte des deutschen Volkstums im Karpathenland (Graz [* 16] 1879);

Weber, Zipser Geschichts- und Zeitbilder (Leutschau 1880).

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Zips,

ungar. Szepes, Komitat in Ungarn (s. d. nebst Karte), grenzt im N. an Galizien, im O. an das Komitat Sáros, im S. an Abanj-Torna und Gömör, im W. an das Komitat Liptau und an Galizien und hat mit den 16 ehemaligen Zipser Kronstädten, die bis 1876 einen selbständigen Distrikt bildeten, 3605 qkm und (1890) 163.291 meist röm.-kath. slowak. E. (44958 Deutsche, 17518 Ruthenen, 4999 Magyaren), darunter 29404 Evangelische, 21397 Griechisch-Katholische und 6095 Israeliten.

Getreide (Zusammensetz

Bild 7.264: Getreide (Zusammensetzung, Nahrungswert etc.)
* 17 Getreide.

Das Komitat ist sehr gebirgig und rauh, aber gut bewässert durch den Poprád, Hernád, Dunajec u. s. w. Es wird von der Hohen Tatra, der Zipser Magura und der Niedrigen (Kleinen) Tatra und ihren Fortsetzungen durchzogen und liefert Getreide, [* 17] Flachs, Hopfen und in den südl. Thälern auch Obst, Hornvieh, Schafe und Wild, darunter selbst Wölfe und Bären, ferner Kupfer, Eisen und andere Metalle. Haupterwerbszweige sind Ackerbau und Viehzucht, Bergbau, Verfertigung von Leinwand, Leder- und Töpferwaren.

Das Komitat umfaßt 13 Städte mit geordnetem Magistrat und 6 Stuhlbezirke und heißt nach dem Zipser Schloß (s. Kirchdrauf). Hauptstadt ist die Stadt mit geordnetem Magistrat Leutschau (s. d.). Die Sechzehn Zipser Kronstädte, von denen Igló (s. d.) die bedeutendste ist, wurden im 12. Jahrh. durch eingewanderte Sachsen [* 18] gegründet und von Kaiser Sigismund 1412 für 37000 Schock Prager Groschen an Polen verpfändet, nach dessen erster Teilung sie an Ungarn 1773 zurückkamen. ^[]