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Zorndorf | eLexikon | Geschichte - Historische Orte, die unter Geographie nicht aufgef

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  • ️Fri Aug 25 1758

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Zöpfl - Zorndorf

Bild 16.967: Zöpfl - Zorndorf
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ZorndorfDorf im preuß. Regierungsbezirk Frankfurt, Kreis Königsberg i. N., hat eine evang. Kirche / 491

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Zorndorf

491 Wörter, 3'285 Zeichen

Geschichte — Historische Orte, die unter Geographie nicht aufgef

Zorndorf,

Dorf im preuß. Regierungsbezirk Frankfurt, [* 2] Kreis [* 3] Königsberg [* 4] i. N., hat eine evang. Kirche und (1885) 1138 Einw. Zorndorf ist geschichtlich denkwürdig durch den Sieg Friedrichs d. Gr. über die Russen 25. Aug. 1758. Die Russen unter General Fermor waren 1758 nach Besetzung Ostpreußens bis in die Neumark vorgedrungen und hatten die Belagerung von Küstrin [* 5] begonnen. Auf die Nachricht hiervon brach der König aus Schlesien [* 6] mit 14,000 Mann in Eilmärschen nach der Neumark auf, vereinigte sich am 21. bei Küstrin mit den 32,000 Mann des Generals v. Dohna und ging 23. Aug. bei Güstebiese über die Oder.



Zornschlange - Zoroast

Bild 16.968: Zornschlange - Zoroaster
* 9 Seite 16.968.

Auf die Kunde hiervon hob Fermor die Belagerung von Küstrin auf und erwartete mit seinen 50,000 Mann und zahlreicher irregulärer Reiterei bei dem Dorf Quartschen, im Rücken und in der rechten Flanke durch den morastigen Grund der Mietzel gedeckt, den Angriff der Preußen [* 7] von Norden [* 8] her. Friedrich umging 24. Aug. die russische Stellung und stellte sich am Morgen des 25. südlich von ihr bei Zorndorf auf, wodurch Fermor genötigt war, seine Fronte umzukehren. Friedrich richtete seinen Hauptangriff gegen den rechten Flügel der Russen, doch erfolgte derselbe nicht rasch und gleichmäßig

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genug und war daher erfolglos. Die russische Kavallerie stürmte aus der Mitte des sich öffnenden Karrees hervor und warf acht preußische Bataillone auf Zorndorf zurück, während auch die Infanterie des rechten russischen Flügels sich vorwärts bewegte, um die gewonnenen Erfolge zu sichern. Da stürzte sich Seydlitz mit seiner gesamten Kavallerie auf die russische, brachte sie zum Weichen und zerschmetterte auch die Infanterie des feindlichen rechten Flügels, die über die Mietzel floh, wohin ihr auch Fermor folgte.

Darauf ließ der König um 2 Uhr [* 10] nachmittags den bisher noch nicht in Thätigkeit gewesenen rechten Flügel gegen den ebenfalls noch unberührten linken Flügel der Russen vorrücken. Die russische Kavallerie, die sich wieder gesammelt hatte, stürzte sich auf die preußische Infanterie und brachte 13 Bataillone zum Weichen. Schon schien die Schlacht verloren, als Seydlitz zum zweitenmal an der Spitze von 61 Schwadronen (8000 Mann) rechtzeitig herbeieilte, sich in die entstandene Lücke warf und den Feind in die Moräste bei Quartschen zurückdrängte.

Geschütze I

Bild 7.215a: Geschütze I
* 11 Geschütze.

Auch das preußische Fußvolk ging wieder vor. Es entstand nun ein wildes Handgemenge mit Bajonett, Kolben und Säbel Mann gegen Mann, bis eine Seitenbewegung der Preußen, welche die Russen mit Umzingelung bedrohte, diese zum Rückzug bewog, welcher bald in verwirrte Flucht ausartete. Doch behauptete ein Teil der Russen eine gesicherte Stellung auf einer Anhöhe am Galgengrund, welche die Preußen nicht nehmen konnten. Auch diese waren erschöpft und in Unordnung geraten und mußten sich erst wieder sammeln, so daß die Schlacht nicht mit der Vernichtung der Russen endete. Erst 27. Aug. zogen sich diese zurück. Sie hatten in der zwölfstündigen Schlacht 18,000 Tote und Verwundete, 103 Geschütze, [* 11] 3000 Gefangene und einen Teil ihrer Kriegskasse, die Preußen 10,000 Mann an Toten und Verwundeten, 1500 Gefangene und 26 Geschütze verloren. Friedrich selbst schrieb den Sieg nicht sich, sondern dem rechtzeitigen Eingreifen Seydlitz' zu.

Vgl.   Schottmüller, Die Schlacht bei Zorndorf (Berl. 1858).