Zululand | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Fri Feb 08 1884
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Zukunft - Zululand
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Zululand | (Sululand), Gebiet in Südostafrika, begrenzt von der britischen Kolonie Natal, von der es durch / 981 |
Zululand _2 | engl. Kronkolonie mit einem Flächeninhalt von 27970 qkm und (1895) 166367 E., darunter 1200 / 445 |
Zululand
2 Seiten, 1'426 Wörter, 9'908 Zeichen
Zululand,
engl. Kronkolonie mit einem Flächeninhalt von 27970 qkm
und (1895) 166367 E., darunter 1200 Europäer, liegt an der Südostküste
Afrikas, nordöstlich von
Natal, östlich von der
Südafrikanischen Republik und südlich von der
Delagoabai. Bis auf einen schmalen Küstensaum ist das Land von
Gebirgen und
Hügelreihen durchzogen, wohl bewässert und bewaldet. Die wichtigsten
Flüsse
[* 3] sind der
Tugela (Grenzfluß
gegen
Natal), Umlatusi, Mkusi und Umvolosi. (S. Karte:
Kapkolonien.) Wertvolle
Wälder existieren in den Ukandhla-, Ugutu-,
Udwandwe- und Eshawedistrikten, die durch strenge Forstgesetze geschützt werden.
Löwe (Tier)
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* 4
Löwen.Das Land ist fruchtbar und äußerst gesund mit Ausnahme der Küstendistrikte, wo im Sommer Fieber herrschen. Die Eingeborenen bauen Mais, Kaffernkorn, Bohnen, Kürbisse und Bataten und haben große Viehherden. Löwen [* 4] sind selten geworden, ebenso Elefanten und Büffel, Flußpferde und Rhinocerosse. Leoparden und Hyänen sind ziemlich zahlreich, und in den Lagunen wimmelt es von Krokodilen. Die Jagdgesetze haben in den letzten drei Jahren sehr zur Vermehrung der Antilopenherden beigetragen.
Schafe [* 5] und Ziegen, Rindvieh und Pferde [* 6] gedeihen in den obern Distrikten vortrefflich. Die Küste eignet sich zur Kaffee-, Thee-, Baumwoll- und Zuckerkultur. Die mineralischen Bodenschätze sind noch sehr wenig erforscht. Die einheimische Bevölkerung [* 7] besteht ausschließlich aus Zulukaffern. Die Einnahmen betrugen 1895: 51746, die Ausgaben 66172 Pfd. St. Geschichte. Zu Ende der siebziger Jahre des 19. Jahrh. bildeten die Zulu unter Ketschwayo (s.d. und Zulu) eine außerordentlich drohende Gefahr für die benachbarten brit. Kolonien Natal und das eben annektierte Transvaal.
Nach Gefangennahme des Königs (1879) teilten die Engländer das Zululand. Unter 13 Häuptlinge; infolge der durch die gegenseitigen Befehdungen dieser Kleinfürsten hervorgerufenen Unsicherheit sah sich England jedoch bewogen, 1883 Ketschwayo als König zurückzuführen. England hatte aber 1879 den südl. Landstrich, zwischen dem Tugela und Umlatusi, als Eingeborenenreserve konstituiert und unter einen brit. Residenten gestellt. Außerdem überließ man später ein kleines Gebiet im Nordosten einem der 13 Kleinfürsten, und so verblieb schließlich für Ketschwajo nur der mittlere Teil seines ehemaligen Königreichs.
Bald nach seiner Wiedereinsetzung kam es abermals zu offenen Feindseligkeiten, infolge deren Ketschwayo im Sept. 1883 vertrieben wurde. Er starb 8. Febr. 1884, worauf sein Sohn Dinizulu von einer großen Partei der Zulus, den sog. Usutus, als Oberhaupt anerkannt wurde. Mit Hilfe der Boers, denen er einen Landstrich am Blood-River überließ und unter deren Protektorat er sich stellte, behauptete sich Dinizulu. Die Boers aber gründeten im Z. die Neue Republik mit der Hauptstadt Bryheid und breiteten sich dann weiter bis zum Umlatusi und zur St. Luciabai aus. Ansprüche, die Deutschland [* 8] auf diesen Ort erhob, wurden 1885 durch einen Vergleich zu Gunsten Englands beseitigt, und Verhandlungen mit den Boers führten 22. Okt. 1886 zu einem Vertrage, wonach England die Neue Republik anerkannte, unter Beschränkung ihrer bisherigen Territorialansprüche auf den westl. Teil von ganz Zululand. Außerdem mußten die ¶