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Zunge | eLexikon | Zoologie - Fische - Weichflossenstrahler (Anacanthini)

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Zunftrolle - Zunge

Bild 66.1039: Zunftrolle - Zunge
Seite 66.1039.
Überblick der Artikel
4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Zunge# (Lingua, Glossa), beim Menschen das längliche Organ, welches, auf dem Boden der Mundhöhle / 968
Zunge _2# in der Wasserbaukunst, s. Buhne. / 6
Zunge _3# (Seezunge), Fisch, s. Schollen. / 5
Zunge _4# (Lingua, Glossa), das flache, vorn spitze, hinten breite Muskelorgan, das frei beweglich auf / 926

Seite 66.1039

Zunge

3 Seiten, 1'905 Wörter, 14'034 Zeichen

Zoologie — Fische — Weichflossenstrahler (Anacanthini)

Zunge

(Lingua, Glossa), das flache, vorn spitze, hinten breite Muskelorgan, das frei beweglich auf dem Boden der Mundhöhle [* 2] liegt (s. Tafel: Mund- und Nasenhöhle des Menschen, beim Artikel Mund), wird von drei Muskelpaaren [* 1] (Fig. 2) gebildet, die an benachbarten Knochen [* 3] befestigt sind. Das eine Paar, der Kinnzungenmuskel (musculi genioglossis), entspringt von der Innenseite des Kinns, erstreckt sich ein Stück nach hinten und schlägt sich nach oben und vorn; dasselbe bewirkt das Hervorstrecken der Zunge. Das andere Paar, der Zungenbein-Zungenmuskel (musculi hyoglossis), entspringt vom Zungenbein und vermag die Zunge nach hinten zu ziehen.

Muskeln des Menschen

Bild 11.936a: Muskeln des Menschen
* 4 Muskeln.

Das dritte Paar, das seitlich von der Mundhöhle, vom Griffelfortsatz des Schläfenbeins seinen Ursprung nimmt, sind die Griffelzungenmuskeln (musculi styloglossis); es hebt die Zunge in die Höhe. Außerdem enthält die Zunge noch eigene, nicht an Knochen sitzende Muskeln, [* 4] die sich vielfach mit den genannten durchkreuzen und die Gestalt der Zunge verändern, sie wölben, rinnenförmig ausbuchten, zuspitzen u. s. w. Die gesamte Muskelmasse der Zunge steckt in einem von Schleimhaut gebildeten Überzug, welcher unten durch ein schmales Bändchen, das Zungenbändchen (frenulum linguae), an dem Boden der Mundhöhle befestigt ist und ihre Beweglichkeit bis zu einem gewissen Grade beschränkt.

Ist das Zungenbändchen zu kurz oder reicht es zu weit nach vorn, so ist es nötig,um der Zunge die erforderliche Beweglichkeit zu erteilen,dasselbe einzuschneiden (Lösen der Zunge). Das hintere Ende der Zunge heißt die Zungenwurzel (radix linguae), das vordere Ende die Spitze (apex), die nach oben gekehrte Fläche der Rücken (dorsum). Auf letzterm hat die Schleimhaut der Zunge zahlreiche,teils kurze kegelförmige, teils längere zugespitzte oder fadenförmige Wärzchen, die sog. Zungen- oder Geschmackswärzchen (papillae linguae s. gustus), neben zahlreichen Schleimdrüsen. Die Zungenspitze vermittelt zugleich mit dem Gaumen die Geschmacksempfindungen; doch nehmen nur die Seitenränder der Zunge solche wahr. (s. Geschmack.)

Vermöge ihrer großen Beweglichkeit befördert die Zunge die Speisen beim Kauen unter die Zähne, [* 5] hilft den Bissen formen und ihn in den Schlund befördern. Je nach ihrer Gestaltung erteilt sie der Mundhöhle eine sehr wechselnde Form und beteiligt sich auf diese Weise bei der Lautbildung. Bei blödsinnigen Kindern ist die Zunge gewöhnlich dick, träge und unbeholfen; bei halbseitiger Lähmung (infolge von