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Zwischenbescheid - Zwi

Bild 16.1021: Zwischenbescheid - Zwischenspiele
Seite 16.1021.
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Zwischenspieleeine Gattung kleiner dramatischer Spiele, die zwischen die Akte der Dramen eingelegt wurden. / 361

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Zwischenspiele

361 Wörter, 2'510 Zeichen

Litteratur — Poetik — Dramatik

Zwischenspiele,



Zwischenstreit - Zwölf

Bild 16.1022: Zwischenstreit - Zwölf Tafeln
* 3 Seite 16.1022.

eine Gattung kleiner dramatischer Spiele, die zwischen die Akte der Dramen eingelegt wurden. Sie dienten dem Darsteller sowohl als dem Zuschauer zu Ruhepunkten, ohne die künstlerische Illusion des letztern zu unterbrechen oder ihn durch die Leere einer bloßen Pause zu ermüden. Schon die Griechen kannten musikalische Zwischenspiele; bei den Römern traten die Mimen und Pantomimen hinzu. Das Drama der Neuern aber erhielt die Zwischenspiele aus vierfacher Quelle, [* 2] indem es sie teils aus dem volkstümlichen Possenspiel, teils aus dem Volkslied, aus den Entremets (s. Entremes) und aus den Chören des wieder auflebenden antiken Dramas entwickelte. Aus jenen Possenspielen gingen die Späße der extemporierenden Clowns und Hanswürste hervor, welche noch heute in den Kunstreiterbuden fortleben,

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sowie die Jetts, Jiggs und Rüpelspiele. Sie traten wohl auch mit dem Volkslied in Verbindung, wovon sich bei Shakespeare noch Reste zeigen. In Italien [* 4] wurde das letztere (frottola) und die aus ihm hervorgegangenen Madrigale und Kanzonen wohl selbst zwischen die Akte gelegt. Aus ihnen entwickelten sich scherzhafte Zwischenspiele, denen zunächst die Streitspiele der Trouvères als Vorbilder gedient haben mögen, später aber auch noch das Singballett und das Intermezzo (s. d.), welche sich rasch über die andern Länder verbreiteten.

Paris

Bild 12.719a: Paris
* 5 Paris.

Dagegen dürften aus den Entremets die Entremeses und Sainétes der spanischen Bühne, die Interludes der Engländer und die Tableaus der Niederländer entstanden sein. Von allen diesen Formen ist das Intermezzo die wichtigste, da sich aus ihm die Opera buffa und, unter dem Einfluß des Vaudevilles, überhaupt die ganze moderne komische Oper entwickelte. Mit der Ausbildung der Orchestermusik gewann aber auch diese allmählich Raum in den Zwischenakten. Schon 1630 war sie in Paris an [* 5] die Stelle der Zwischenspiele getreten; Davenant führte sie etwas später auf der englischen Bühne ein. 1767 machte in Paris Beaumarchais in seiner »Eugénie« den letzten Versuch, das Zwischenspiel wieder einzuführen; er scheiterte an dem Widerwillen der Schauspieler. In Deutschland [* 6] erhielt es sich am längsten, um endlich doch von der Instrumentalmusik völlig verdrängt zu werden, welche die Zwecke desselben auch am besten erfüllt. - Beim Choralspiel heißen Zwischenspiele (Interludien) die kurzen Sätze oder Akkordfolgen, durch welche von einer Verszeile des Chorals zu dem Ton und Akkord der nächstfolgenden übergeleitet wird. Treffliche Beispiele geben Töpfers »Choralbuch« und Rincks »Choralbearbeitungen«.