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Russland-Aktuell - Revolte bei den Rebellen in Donezk

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Rebellenführer Andrej Purgin wurde in Donezk von der Konkurrenz entmachtet (Foto: TV)
Rebellenführer Andrej Purgin wurde in Donezk von der Konkurrenz entmachtet (Foto: TV)

Montag, 07.09.2015

Moskau/Kiew. Ärger in der Volksrepublik: Andrej Purgin, einer der einflussreichsten Rebellenführer in der Ostukraine, ist überraschend entmachtet worden. Seine Anhänger sprechen von einem Staatsstreich.

Den Empfang hatte sich Andrej Purgin sicher anders vorgestellt: In St. Petersburg war er noch als „Parlamentschef der Donezker Volksrepublik“ (DVR) wie ein Staatsgast behandelt worden. Er hatte einen TV-Auftritt, zelebrierte im Newski-Kloster eine Trauerfeier für im Donbass gefallene Russen und wurde im Marienpalast von Abgeordneten des Petersburger Parlaments umschwirrt.

Geheimdienst verhört Purgin


Bei seiner Rückkehr nach Donezk hingegen wurde der 43-Jährige an der Grenze festgenommen. Der Konvoi wurde laut Augenzeugen von gepanzerten Lkw der DVR-Sicherheitsorgane blockiert, er selbst und sein Kanzleichef Alexej Alexandrow in die Geheimdienstzentrale gebracht.
Parallel dazu hatten in Donezk Bewaffnete das Parlamentsgebäude umstellt, Purgins Anhänger isoliert und Denis Puschilin, den Vertreter der Donezker Rebellen bei den Verhandlungen in Minsk, zum neuen Parlamentschef bestellt. In seiner ersten Amtshandlung setzte Puschilin Alexandrow als Kanzleichef ab.

Ideologischer Kopf


Purgin ist kein Mitläufer, sondern einer der ideologischen Köpfe der Donbass-Abspaltung von der Ukraine. Schon 2005 hatte er die prorussische Bewegung „Donezker Republik“ mitgegründet, die dann Anfang 2014 bei den Unruhen in der Ostukraine nach dem Sturz Wiktor Janukowitschs in Kiew eine aktive Rolle spielte. Purgin gilt als strikter Gegner einer Annäherung an Kiew und Befürworter eines schnellen Anschlusses an Russland.
Er soll ein Referendum über den Anschluss und die Ausgabe russischer Pässe an die Bevölkerung lobbyiert haben. Die Hardlinerfraktion spricht daher von einem „Staatsstreich“. Ziel sei es, die Rebellengebiete mit Hilfe des Minsker Prozesses wieder in die Ukraine einzugliedern. „Die USA haben Russland mit den Sanktionen in die Enge getrieben und so wurde beschlossen, das Ende zu forcieren“, kommentierte Ex-Milizenchef Igor Strelkow die Aktion.

Spiel ist noch nicht vorbei


Die andere Seite dementiert politische Motive für die Ablösung: „Die Gründe haben vielmehr organisatorischen und technischen Charakter“, betonte Maxim Leschtschenko, der Verwaltungsleiter des Rebellenchefs Alexander Sachartschenko. Purgin habe sich bei der Ernennung Alexandrows nicht an Absprachen gehalten. Alexandrow selbst wird Bereicherung vorgeworfen.
Dass die Machtverhältnisse in Donezk unklar sind, wurde nach ersten Protesten in Donezk ersichtlich, wonach Purgin zumindest wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Auch sein Abgeordnetenmandat darf er behalten, seinen Einfluss ist er allerdings los – vorläufig, denn Puschilin ist bei vielen Milizenführern im Donbass keineswegs beliebt.


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