Spannende Kämpfe in allen Klassen
- ️Thu Nov 18 2004
18.11.2004
Bei Abend der Profiboxer setzten sich durchweg die Eurofighter aus dem Universum-"Spotlight Team" durch
ters. - Ein hierzulande seltenes sportliches Ereignis erlebten gut 1000 Sportfreunde aus der Region am Dienstag in der Kugelbake-Halle: einen unterhaltsamen Abend mit zehn Boxkämpfen, die zwar nicht alle die Erwartungen erfüllten, aber durchaus spannenden Sport boten. Hallenchef Gerd Schlichting war es gelungen, die "Eurofighter" nach Cuxhaven zu locken - nicht zuletzt dank engagierter Sponsoren. In Zusammenarbeit mit der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH präsentierte das Team "Spotlight Boxing" des Hamburger Boxstalls Universum acht seiner Profis in verschiedenen Gewichtsklassen; die drei Hauptkämpfe zum Ausklang des Abends wurden nach dem Tennis live von Eurosport übertragen. Zum Auftakt gab's, moderiert von Gerhard Müller, zwei Profikämpfe. Im Super-Leichtgewicht standen sich Ali Ahraoui und Pavol Durdik (Slovakei) gegenüber: der Modellathlet Ahraoui besiegte seinen Terrier-haften Gegner durch K.o. in der 4. Runde (2.43). Im Weltergewicht hatte es Marco Cattikas, einst einer der besten deutschen Amateurboxer, mit dem Slovaken Josef Kobowski zu tun. Der hielt gegen den hart schlagenden Cattikas zwar vier Runden durch, unterlag aber klar nach Punkten. Enttäuschend für die Lokalmatadore von RW Cuxhaven verliefen die beiden Einlagenkämpfe der Amateure. Im Halbschwergewicht unterlag Marcel Totz (RW) Dafer Maka vom Weserboxring Bremerhaven: schon in der 1. Runde war der Fight für Totz mit Nasenbeinbruch zu Ende. Mittelgewichtler Ali Antar (RW) ging zwar gegen Sebastian Stinski (SC Hemmoor) über drei Runden, verlor aber klar nach Punkten. Danach waren bis zur Pause wieder drei Profi-Kämpfe angesetzt. Im Super-Mittelgewicht traf Lukas Wilaschek auf seinen deutschen Landsmann Frank Kary. Der frühere Olympiaboxer und Neuprofi deckte seinen Gegner mit einem Schlaghagel zu und zwang Kary in der 3. Runde zur Aufgabe. Auch Denis Boytsov (Russland), der sich im Schwergewicht mit Aleh Dubiaha (Weißrussland) messen sollte, siegte durch technischen K.o. - aber sein schon zu Beginn desorientiert wirkender, restlos überforderter Gegner kapitulierte schon nach 2:29 Minuten vor den "waffenscheinpflichtigen Fäusten" des Russen. Einen tollen Fight lieferten sich danach im Super-Mittelgewicht Dimitri Sartison und Andrzej Butowicz. Der zehn Jahre ältere Pole bewies erstaunliche Nehmerqualitäten und kam immer wieder zurück ins Gefecht, vor allem als beim ermüdeten Sartison die Reaktionen langsamer wurden. Aber der Ringarzt nahm Butowicz in der 7. Runde wegen eines Cuts aus dem Kampf. Mit Beginn der Eurosport-Übertragung übernahm Marek Erhard die Moderation im Ring. Den ersten TV-Kampf lieferten sich im Cruisergewicht der mit 29 Profikämpfen erfahrene Alexander Petkovic und Robert Sulgan (10 Kämpfe) aus Tschechien. Der Jüngere erwies sich als besser austrainiert und schlagkräftiger, musste aber auch zahlreiche Wirkungstreffer hinnehmen. Das nun schon engagierter mitgehende Publikum sah Sulgan nach einem spannenden Kampf, der zur Überraschung der Beobachter über die volle Distanz von acht Runden ging, leicht im Vorteil und quittierte den 3:0-Richterspruch mit Unmutsäußerungen. Als einziger Farbiger stieg an diesem Abend Willy Blain in den Ring. Der Super-Fliegengewichtler aus Reunion (Frankreich) nahm an den olympischen Spielen in Athen teil und gab in Cuxhaven sein mit viel Interesse erwartetes Profidebüt. Es fiel allerdings anders aus als erwartet, denn der technisch brillante, leichtfüßige Blain hatte in dem ungestümen Box-Stier Francisco Jose Babiano Gomez einen unerwartet starken Gegner. Der Spanier hatte Blain mehrfach am Rande des K.o., nach zwei von vier Runde hätte der Ringrichter den angezählten Franzosen durchaus aus dem Kampf nehmen können. Aber Blain stand wieder auf, fightete zurück und sorgte mit schweren Treffern bei Gomez für Stimmung in der Halle. Blain fehlte die Übersicht, seinen Vorsprung an Technik und Schnelligkeit für den entscheidenden Schlag zu nutzen, Gomez ging den Fight zu ungestüm an, um seine Chance zu nutzen. Für die neutralen Fans endete der tolle Kampf mit einer Enttäuschung: alle drei Kampfrichter sahen Blain vorne - es gab Proteste und Buhrufe.
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