Atta Atta – Die Kunst ist ausgebrochen
- ️Fri Jan 24 2020
Über die spezifischen Waffen der Kunst gibt es unendliche Kontroversen, auch darüber, ob Kunst überhaupt über Waffen verfügt. Ist nicht gerade waffenlose Wehrlosigkeit eins ihrer wichtigsten Merkmale, ist Kunst nicht eine Art von „Blödigkeit“, wie Hölderlin vermutete? Hat Kunst einen klaren Rahmen, der es verbietet, etwa das Ereignis des 11. September als Kunst zu bezeichnen? Oder ist jede Kunst, der das Wort Kunst als Etikett angeklebt werden kann, schon keine Kunst mehr, sondern Kunstkacke? Gibt es eine spezifische Wirkung von Kunst? Kunst darf nicht instrumentalisiert werden, sie ist ihr eigener Zweck und lebt von ihrer Unabhängigkeit, nichts steht über ihr, kein moralisches, auch kein ästhetisches Gesetz, nicht mal das Grundgesetz.
Sobald Schlingensiefs eigene Biografie zersägt ist, legt ATTA ATTA den Blick frei auf einen Campingplatz mit Hochsitz, Kunstrasen und Synthetikblumen. Hier hat es sich die Kunst bequem gemacht. Alles andere in ATTA ATTA beschreibt Schlingensiefs Versuch, in purem Aktionismus aus diesem goldenen Käfig auszubrechen.
Der ersten Aktion von „ATTA ATTA – Die Kunst ist ausgebrochen“ an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin am 23. Januar 2003 gingen Vorträge, Diskussionen und Ausbrüche im Rahmen des „Attaismus-Seminars“ (Erster Attaistischer Kongress) voraus, das vom 02.12. bis 20.12.2002 im Probenraum der Volksbühne stattfand.
DVD-Inhalt / 3 DVDs:
- „ATTA ATTA – Die Kunst ist ausgebrochen“ (Volksbühne Berlin, 23.03.2003, 117 min)
- „Erster Attaistischer Film“ (2003, 52 min)
- Hinter der Bühne (18.01.2004, 24 min)
- Proben-Clips (2003, 34 min)
- Carl Hegemann – Interview (12/2010, 11 min)
- Vorträge vom probenbegleitenden „Ersten Attaistischen Kongress“ mit Christoph Schlingensief (45 min), Péter Nádas & Frank-Patrick Steckel (140 min), Bazon Brock (150 min), Peter Sloterdijk (95 min), Peter Weibel (100 min), Boris Groys (120 min), Thomas Hauschild (75 min)
- 12-seitiges Booklet mit Texten und Bildern