äquatoriales Stromsystem - GeoLexikon
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Äquatorialstrom, Meeresströmungen in Äquatornähe, die in mehreren Bändern parallel zum Äquator (zonal) verlaufen und überwiegend vom Wind angetrieben werden (Abb.). Die Südostpassate überqueren den Äquator nach Norden. Durch die Richtungsumkehr der Corioliskraft und die meridionalen Windunterschiede werden Divergenzen und Konvergenzen des Ekmanstroms hervorgerufen, die durch Neigungen der Meeresoberfläche Druckgradienten bewirken, die zonale Strombänder antreiben. An der Meeresoberfläche fliessen Nord- und Südäquatorialstrom getrennt durch den Nordäquatorialen Gegenstrom nach Westen. Direkt am Äquator befindet sich in 75 bis 300 m Tiefe der nach Osten strömende äquatoriale Unterstrom mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 1,5 m/s. In grösserer Tiefe wie auch nördlich und südlich davon (5º S und 5º N) liegen weitere nach Osten gerichtete Strombänder. An den Küsten erfolgen topographisch bedingte meridionale Strömungen, die den Äquator überschreiten, z.B. der Nordbrasilstrom und der Tiefe Westliche Randstrom im Atlantik. Das Äquatoriale Stromsystem tritt in allen drei Ozeanen in ähnlicher Form auf, ist aber starker zeitlicher Veränderung unterworfen. Im Atlantik und im Indischen Ozean spielt der jahreszeitliche Gang eine erhebliche Rolle, im Pazifischen Ozean treten im Zusammenhang mit El Niño deutliche Veränderungen auf.
äquatoriales Stromsystem: Das Windfeld bewirkt Neigungen der Meeresoberfläche. Die entstehenden Druckgradienten bewirken die Strömungen (1 = Südäquatorialstrom, 2 = südäquatorialer Gegenstrom, 3 = äquatorialer Unterstrom, 4 = nordäquatorialer Gegenstrom, 5 = Nordäquatorialstrom).