Archaeocyathida - GeoLexikon
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auf das Kambrium beschränkte kegel- bis becherförmige, zumeist doppelwandige Kalkskelette mit zentralem Hohlraum (Abb.). Aussen- und Innenwand sind über Querleisten (Septen) verbunden. Die Wände sind mit Poren unterschiedlicher Anordnung durchsetzt. Der Wandzwischenraum (Intervallum) kann vertikal-regelmässig durch Tabulae oder vertikal-unregelmässig durch blasige Dissepimente untergliedert sein. Früher wurden die Archaeocyathiden als Übergangsform von den Schwämmen zu den Korallen aufgefasst. Heute besteht weitgehende Übereinstimmung, dass es sich um coralline Schwämme handelt. Das Unterkambrium gilt als Blütezeit der Archaeocyathiden. Mit dem Faunenschnitt an der Grenze Unter-zu Mittelkambrium blieb die Diversität im Mittelkambrium deutlich reduziert; nur ein Vertreter ist aus dem Oberkambrium nachgewiesen. Die Archaeocyathiden besiedeln flachmarine Schelfareale niederer Breiten mit überwiegend carbonatischer Sedimentation. Sie finden sich häufig in sog. Archaeocyathiden-Riffen oder in Biostromen in Assoziation mit Stromatolithen und verkalkenden Mikroorganismen. Sie sind von besonderer Bedeutung für die Biostratigraphie im Kambrium.
Archaeocyathida: Bau eines doppelwandigen Archaeocyathiden; Höhe etwa 10 cm.