Chelate - GeoLexikon
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[von griech. ch =Klaue, Krebsschere], Scherenverbindungen, Sammelbezeichnung für ringförmige Verbindungen, bei denen Metallionen an zwei, oder mehr funktionelle Gruppen eines (meist organischen) Komplexbildners gebunden sind. Dabei wird das Metallion quasi von mehreren Seiten umschlossen (Abb.). Es bilden sich 5- oder 6-gliedrige Ringe, deren Ringglieder durch das Metallion, Gruppierungen mit Elektronenpaaren oder Elektronenlücken bzw. Wasserstoffbrücken gebildet werden. Die entstehenden Komplexe sind sehr stabil. In der Natur spielen Chelate wie der Blutfarbstoff Hämoglobin oder das Blattgrün (Chlorophyll) eine wichtige Rolle. Pflanzen nutzen die Chelatbildung aus, indem sie über ihre Wurzeln Substanzen ausscheiden, die z.B. mit Eisen- oder Calciumionen Chelate bilden können. Auf diese Weise kann die Pflanze auch schwer lösliche Nährstoffe nutzen. Im Boden finden sich überwiegend Huminstoffe als Partner für die Chelatbildung.
Chelate: Beispiel für einen Chelatkomplex: Nickeldiacetyldioxin.