Eisenhydroxide - GeoLexikon
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Eisenverbindungen, die Hydroxylgruppen (OH)-oder Wassermoleküle aufweisen. Man unterscheidet: a) Fe(II,III)-Hydroxid (sog. Grüner Rost), das möglicherweise farbgebend in Gr-Horizonten von Gley-Böden ist. b) Fe(III)-Oxihydroxide, die wiederum unterteilt werden in Goethit, Akaganéit (β-FeO(OH,Cl); stabförmiges, eine Tunnelstruktur ausbildendes Mineral, das nur bei höheren Chloridkonzentrationen entsteht), Lepidokrokit und Ferroxyhit (δ'-FeOOH; Bestandteil der marinen Manganknollen, entsteht als metastabiles Übergangsprodukt der Oxidation von Fe(OH)2 zu Goethit im marinen Bodenschlamm). c) Ferrihydrit mit der Näherungsformel 5·Fe2O3·9H2O: rotbraunes, geringkristallines Fe(III)-Mineral. Die Mineralstruktur des Ferrihydrit ist noch nicht entgültig geklärt; röntgenographisch ist er nur schwer zu bestimmen. Er wurde daher oft fälschlich als amorph oder röntgenamorph angesprochen. Frisch gefällter Ferrihydrit zeigt zwei breite Linien im Röntgendiffraktogramm (2-Linien-Ferrihydrit), mit zunehmender Polymerisation treten bis zu sechs Linien (6-Linien-Ferrihydrit) auf, dazwischen alle Übergänge. Er entsteht bei der schnellen Hydrolyse (Abb.) von Fe(III), z.B. bei der Oxidation anaerober, eisenreicher Grundwässer an Quellaustritten und ist weit verbreitet auch in Böden. Ferrihydritausfällungen enthalten Wasser, adsorbierte Ionen sowie organisches Material und liegen in Form kleiner Aggregate mit grosser Oberfläche (200-350 m2/g) vor. In B-Horizonten von Podsolen ist Ferrihydrit das dominierende Eisenoxid, das unter Dehydratation und Umkristallisation in Hämatit umgewandelt wird und durch Auflösung und Wiederfällung in Goethit. d) Schwermannit (Fe8O8(OH)6SO4; nadeliges, gelbrotes Mineral geringer Kristallgrösse mit Tunnelstruktur ähnlich Akaganéit; im Diffraktogramm acht breite Bänder; Bindeglied zwischen den Jarositen und den sulfatfreien Fe(III)-Hydroxiden; weit verbreitet als Präzipitat saurer Minenwässer; stabil nur im pH-Bereich 3,5 bis ca. 5, sonst Umwandlung zu Goethit. Eisenhydroxide sind die wichtigsten Verwitterungsminerale von primär Fe-haltigen Mineralen. So treten sie in Oxidationslagerstätten auf (Eiserner Hut) sowie in tropischen Böden. Limonit bildet sedimentäre Eisenerze (Minette), Bohnerze, Raseneisenerze, Seerze etc.
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