Kontinentalkollision - GeoLexikon
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Kontinent-Kontinent-Kollision, Kollision eines aktiven Kontinentalrandes mit einem Kontinent auf der Unterplatte nach Subduktion des ursprünglich trennenden Ozeans. Der stärkere Auftrieb der kontinentalen Kruste führt zur Kollisionstektonik, die ein Zerscheren namentlich der kontinentalen Kruste der Unterplatte und die Stapelung der Scherkörper in einem Deckenbau bewirkt. Zum Teil werden bei dieser Einengung die Abschiebungen und Kippschollen des passiven Kontinentalrandes des Unterplattenkontinents in einer tektonischen Inversion zu Überschiebungen reaktiviert. Die andersartige Strukturentwicklung in einer kontinentalen Unterplatte im Gegensatz zu der in einer ozeanischen ist durch die Rheologie der quarzreichen Kruste bestimmt, die bei >300ºC duktile Verformung zulässt. Damit können sich Überschiebungen aus verteilter Scherung im duktilen Bereich entwickeln. Die starke Anhäufung kontinentaler Kruste bei der Kontinentalkollision durch abscherende, nicht subduzierbare kontinentale Kruste der Unterplatte und gleichfalls spröde und duktile Einengungsstrukturen der kontinentalen Kruste der Oberplatte führt zu starker Krustenverdickung in Form einer Gebirgswurzel (Orogen) und entsprechender isostatischer Heraushebung des Gebirgskörpers (Kollisionsorogen, z.B. Alpen, Himalaya). In der Sutur zwischen kontinentaler Ober- und Unterplatte finden sich abgeschürfte, als Terrane oder Decken ansprechbare, unterschiedlich gross entwickelte Reste von Schichtfolgen und/oder deren kristallinem Grundgebirge (Kraton), die den Raum zwischen den beiden Kontinenten ursprünglich einnahmen. Dazu gehören v.a. Turbiditfolgen aus dem Bereich der Tiefseerinne, Fragmente der ozeanischen Kruste (Ophiolith-Komplexe) und mächtige Sedimentfolgen vom passiven Kontinentalhang des Unterplattenkontinents. Daneben können auch Fragmente von Inselbögen in dieser Sutur auftreten. |
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