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Albertsheim_Ziegelei Friedrich und Albert Schultze

  • ️Heike Brett
  • ️Mon May 07 2018

Die Ziegelei Schultze, früher Jederitzer Feld 5, jetzt Albertsheim.

Diese Seite ist eine Erweiterung eines schon früher veröffentlichten Arbeit:
"Die Grabstellen der Ziegeleibesitzer auf dem Friedhof am Weinberg in Rathenow", welche über  diesen LINK  als PDF auf Seite 7-8 zu sehen ist.

Auf dieser  KARTE  bei Nr. 10 , Lage von ALBERTSHEIM mit Ziegelei und angrenzenden Orten. Ein Ausschnitt dieser Karte mit den Ziegeleien Albertsheim und den Schuwardt'schen Ziegeleien I. und II. auf Nordend ... Bitte  diesen LINK 

Ziegelstempel HERMS BÖHNEZiegelstempel F. SCHULZE RATHENOW
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Auf unserem Rundgang zu den Gräbern der Ziegeleibesitzer bleiben wir nunmehr auf dem unteren Teil des Weinbergfriedhofs und laufen auf dem letzten Weg vor der Treppe, vom Torhaus links, am Hang entlang und gelangen dort schließlich zu dem Grab des Ziegeleibesitzers Albert Schultze und seiner Frau Ida geb. Lüdecke (Reihengräber).

Albert Schultze war nicht der Gründer der Ziegelei im Jederitzer Feld sondern sein Vater:
1. Schultze, Johann Friedrich geb. 25.02. 1806 in Rathenow, gest. 03.05.1889 in Rathenow.
Friedrich Schultze wurde als ältester Sohn des Rathenower Ackerbürgers Friedrich Schultze geboren. Ehen mit Töchtern wohlhabender Väter, ließen ihn wohl zum nötigen Kapital kommen, das nötig war eine Ziegelei zu errichten. Seine erste Ehe schloß J. Friedrich Schultze mit Sophie Friederike Titzschkau, Tochter des Rathenower Lohgärbermeisters Karl Friedrich Titzschkau.
(Grabanlage der Tiztschkau's an der westlichen Friedhofsmauer). In zweite Ehe war J. Friedrich Schultze mit Carolina Augustina Zander, Tochter des Lehnschulzen aus Nitzahn verheiratet.

    
Bild links: Carolina Augustina Schultze, geb. Zander, ✷02.09.1813 in Nitzahn, † 17.01,1889 in Rathenow.
Bild rechts: Johann Friedrich Schultze, ✷25.02.1806 in Rathenow, † 03.05.1889 in Rathenow.

Die Ehe wurde 1847 in Nitzahn geschlossen, es war seine 2. Ehe. Die erste Ehe blieb kinderlos. Caroline AugusteZander, war die jüngste Tochter des Gerichts- und Lehnschulzen von Nitzahn.

Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor:

  • Der bekannteste war der spätere Prof. Dr. Julius Friedrich Schultze geboren am 17.09.1848 in Rathenow gestorben am 14.10.1934 in Bonn,  WIKILINK 
  • Dann Gustav Albert Schultze geboren am 18.03.1849 in Rathenow, gestorben am 24.04.1912 in Rathenow.
  • Der dritte Sohn ein Apotheker, Carl Hermann, geboren am 30.01.1853 in Rathenow, die Sterbedaten und der Ort sind zur Zeit nicht nachweisbar.

In einer Bekanntmachung vom 11. September 1845 heißt es: "Der Kaufmann Friedrich Schultze hierselbst beabsichtigt auf seinem Felde, unmittelbar an der Havel gelegenen Grundstücke eine Ziegelei aufzubauen".
Im Jahre 1862 stellt er den Antrag, neben dem vorhandenen Ziegelofen einen neuen Brennofen zu erbauen. Friedrich Schultze war ein geachteter Bürger der Stadt Rathenow, er war Ratsherr.

2. Schultze, Gustav Albert geb. 1849 in Rathenow, gest. 1912 in Rathenow. Albert Schultze hat im Jahre 1878 in Nauen Anna Kerkow geheiratet, geboren am 15.03.1855 in Nauen, gestorben am 14.07.1893 in Rathenow. Der Vater war Zimmermeister in Nauen.

Die zweite Ehe von Albert Schultze schloß er 1896 in Stölln. Er heiratete Ida Lüdecke, geboren am 18.01.1870 in Stölln, gestorben am 08.05.1958 in Rathenow. Der Vater war Amtmann in Stölln.

    
Bild links: Ida Schultze, geb. Lüdecke ✷18.01.1870 in Stölln, † 08.05.1958 in Rathenow.
Bild rechts: Gustav Albert Schultze, ✷18.03.1849 in Rathenow, † 24.04.1912 in Rathenow.

Im Jahr 1879 übernahm Albert Schultze die Ziegelei seines Vaters. Im Jahre 1881 ließ er die alten Öfen abtragen und gab den Auftrag einen neuen Ringofen zu bauen. Es wurden rote und weiße Steine gebrannt.

Der Ortsteil, der um die Ziegelei entstand, bekam zu Ehren von Albert Schultze den Namen
"Albertsheim". Albert Schultze nannte sich Gutsbesitzer und Ziegeleibesitzer. In unmittelbarer Nähe dieser Ziegelei lag die Schuwardt'sche Ziegelei auf Nordend. Der Abbruch der Ziegelei in Albertsheim erfolgte 1912.

Über die Umstände zum Bau des Gutshauses Albertsheim läßt sich noch ergänzen. Entsprechend dem Lageplan heißt es: "... des neu zu erbauenden Familienhauses nebst Stallgebäude für Herrn Guts- und Ziegeleibesitzer Albert Schultze auf Albertsheim” wurde 1895 (Bauantrag) vom Maurer- und Zimmermeister E. Grüneberg (wahrscheinlich der Besitzer der Ziegelei an der Stollense) errichtet. Das Haus befindet sich direkt an der Straße von Rathenow nach Hohennauen. (Ziegel mit Stempel F. Schulze im Mauerwerk).

Der Abriss der Ziegelei soll 1912 erfolgt sein, denn als beim königlichen Amtsgericht Rathenow am 11. Juni 1913 die Zwangsversteigerung eingeleitet wurde ist nur noch vom Wohnhaus mit Hofraum die Rede. Heute ist das Haus im Privatbesitz. Das ehemalige Ziegeleigelände soll gegenwärtig in eine Marina an der Havel umgewandelt werden. Im Moment geht es aber nicht weiter. Jede Menge Erde wurde schon bewegt.

  • Quelle: Domstift Brandenburg / Nachlaß Guthjahr
  • Archiv des Landkreises Havelland in Friesack
  • Kirchenbücher von Rathenow
  • Archiv der Stadt Rathenow

Grabsteine von Karoline Herms und Ziegeleibesitzer Andreas Herms Grabsteine von Karoline Herms und Ziegeleibesitzer Andreas Herms

Ziegelstempeli HERMS BÖHNE RATHENOW
Ziegelstempel: F. SCHULZE RATHENOW (Friedrich Schultze), Nachfolger war der Sohn Albert Schultze.
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Foto Ziegelstein: zu bemerken ist, dass bei dem Stempel das „T“ fehlt. Die Schreibweise des Familien-
namens war wohl oft unterschiedlich und wechselte in den Kirchenbüchern in ihrer Schreibweise.
Das kennt man aus der Schreibweise des eigenen Familiennamens. Erst mit Einführung der Standesämter
1874/1875 wurden die Familiennamen festgeschrieben. Der Sohn Albert Schultze änderte jedenfalls
den Ziegelstempel, den sein Vater führte nicht, er produzierte weiter unter F. SCHULZE RATHENOW,
obwohl er sich mit „tz“ schrieb.