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Basketball-Fanclubturnier: Gegen Profis im Huckepack gepunktet

  • ️Holger Zimmer

Weißenfels/MZ. - Sechs Punkte steuert Nils Collingro bei, der von 1995 bis 2001 für die Weißenfelser auflief. Jörg Kasper - ab 1994 vier Jahre an der Saale - kommt zu einem Dreier. Paul Beyer, der hofft, beim MBC noch eine Saison dranhängen zu können, trifft dreimal von außen. Auch Ex-Nationalspielerin Biggi Eggert markiert drei Punkte. Und Siegfried Scherpiet, der in der Regionalliga von 1993 bis 1997 dabei war und anschließend beim Zweitligisten ein Jahr als Co-Trainer fungierte, steuert neun Zähler bei. "Das war doch nur ein Spiel zum Spaß", winkt der Großkorbethaer hinterher ab. "Seb" Machowski sieht es ähnlich. Zwei Wochen habe er nichts getan, doch Berlin liege schließlich nur zwei Stunden von der Saale weg, sagt er. Neben dem Spaß sei das Match für ihn der Beginn gewesen, um langsam wieder in Tritt zu kommen.

Dass der 34:33-Sieg der Fans die gute Laune noch steigert, versteht sich von selbst. So kann sogar der zwölfjährige Rolf Schmidt vier Punkte markieren. Zwei davon gelingen ihm von den Schultern eines Mitspielers. Und am Ende hat der Profi-Fünfer Mühe, als alle Fanclub-Allstars aufs Parkett stürmen, das 33:33 schaffen und mit einem Freiwurf den Erfolg sichern. Da kann auch Constanze Fleck, die fürs Weißenfelser Fun-Team auf dem Feld steht, jubeln. Frank Reitmann vom "Rudel" hingegen verstärkt die Reihen der Profis. Das habe so viel Spaß gemacht, dass er nächstes Jahr auf alle Fälle wieder mit von der Partie sein wolle.

Auch die Schmidts werden dann dabei sein. Sie hoffen, dass die Moselstädter trotz ihres sportlichen Abstiegs in der Liga bleiben können. Ihnen hat die Veranstaltung sichtlich Spaß gemacht. Nur Vater Ralf klagt, dass der Weg zum Schlafen in die Sporthalle West doch sehr weit gewesen sei, wenn man etwas getrunken habe. Schade sei außerdem gewesen, dass beide Trierer Teams im Viertelfinale ausgeschieden seien. Nils Collingro ist ebenso begeistert von der Stimmung. Der 32-Jährige, der im nächsten Jahr sein Sportstudium mit einem Diplom abschließen will, war bereits am Sonnabend gekommen. Nach dem Aufstieg von Bernau in die 2. Liga läuft er nun in der 2. Regionalliga mit der Berliner Turnerschaft auf.

Sportlich schneiden die Weißenfelser gut ab. Das Fun-Team kommt sogar ins Viertelfinale (siehe Ergebnisse rechts oben). Dort ist gegen den späteren Finalisten, die Thunderbirds Oldenburg, Schluss. Doch bei denen spielen fast durchweg höherklassige Basketballer, was von den anderen akzeptiert wird. Sven Köstler, der zu den Mitbegründern des Fun-Teams gehört, gewinnt der Niederlage am Ende Positives ab. "Immerhin haben wir 18 Punkte erzielt." Sonnabends treffe man sich seit dem Vorjahr und spiele Fußball sowie Basketball. Da sei es für sie schon ein kleiner Triumph, dass man die Vertretung Trier I in der Vorrunde schlagen konnte, "Das Rudel" gegen diese aber im Achtelfinale ausschied.

Lautstark unterstützt haben sich die Teams aus der Saalestadt aber, betonen Köstler und Peter Krummer. Letzterer ärgert sich trotzdem über das frühe Aus seines "Rudels". Da habe die Kraft gefehlt, und nicht immer hätte man sich als Mannschaft präsentiert. Und ob es gut gewesen sei, dass zwei Weißenfelser Vertretungen starteten? "Eigentlich nicht, weil wir nicht genug gute Leute haben." Erleichterung gibt es am Ende bei Organisator Ronny Herre. Fast 400 Fans aus ganz Deutschland waren dabei und 70 Weißenfelser, von denen das Gros mitgeholfen hat. Immerhin galt es auch nach turbulenten Nächten schon ab 5 Uhr wieder das Frühstück vorzubereiten.