Petroleumlampen, Aladdin, Petromax,...
- ️J�rgen Breidenstein
- ️Tue Mar 13 2007
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Sie finden auf diesen Seiten neben einigen Texten von mir auch meine Sammlung an Katalogen, Aufs�tzen, etc. zum Thema Petroleumlampen und verwandten Gebieten. Ich w�nsche viel Spa� beim St�bern!
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PetroleumDie Verwendung des Begriffs "Petroleum" ist im deutschen Sprachraum mehrdeutig. Ursprünglich wird "Petroleum" (wie im angelsächsischen Sprachraum 'petrol') überwiegend als Sammelbegriff benutzt und bedeutet dann schlicht Erdöl.Im heutigen Sprachgebrauch wird unter Petroleum jedoch eher ein bestimmtes Destillationsprodukt bei der Erdölfraktionierung verstanden. Erdöl (auch Naphta oder Steinöl) ist ein Gemisch aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen, die nach ihren Siedepunkten unterschieden werden*:
Für "Petroleum" im obigen Sinne werden häufig auch andere, teilweise eher verwendungsorientierte Begriffe wie "Lampenöl", "Leuchtöl", "Kerosin", "Paraffinöl", oder gar "Oleum petrae album" benutzt. Wichtig für die Verwendung in Petroleumlampen ist jedoch folgendes:
**) Grunds�tzlich sind alle Alkane (geradkettige, ges�ttigte Kohlenwasserstoffe) unabh�ngig von ihren Siedepunkten und Viskosit�ten Paraffine. Eingeb�rgert hat sich jedoch der Begriff "Paraffin" in der deutschen Sprache -wegen der Verwendung der Paraffinwachse im Kerzenwachs- f�r die festen Alkane mit einer Kettenl�nge > 25 C-Atomen. Solaröl ... ...ist ein noch gelegentlich anzutreffender Begriff, den der Brockhaus 1901 so erklärt: "SOLARÖL, deutsches Petroleum, ein Mineral (s.d.), das bei der Destillation von Teer aus Braunkohle, Torf, Blätterschiefer, Bogheadkohle, u. dgl. neben Paraffin (s.d.) und Photogen oder Hydrocarbür (s.d.) gewonnen wird. Es unterscheidet sich von dem leichtern und dünnflüssigen Photogen durch seine dickere Konsistenz, die der des Rüböls wenig nachgiebt. Sein spec. Gewicht ist 0,825 bis 0,830. Sein Siedepunkt liegt zwischen 160 und 196°C. Man benutzt es hauptsächlich gemischt mit pennsylvan. Petroleum zur Beleuchtung, bei größerm Paraffingehalt auch zur Schmiere von Maschinenteilen (z.B. der Spindeln von Spinnmaschinen). Deutschland erzeugt jährlich etwa 150.000 dz S., die Gewinnung wird jedoch durch die verstärkte Einführung des Petroleums mehr und mehr beeinträchtigt." Hydrocarbür ist laut Brockhaus von 1901 übrigens der allgemeine Begriff für den von den sächsisch-thüringischen Paraffinfabriken eingeführten -damaligen- Handelsnamen "Photogen". Photogen hat eine Dichte von 0,795 bis 0,805 und siedet zwischen 100 und 300°C (so steht es im Brockhaus). Zitat Brockhaus: "Photogen ist dem besten Petroleum gleichzusetzen". Lichtstärken der Petroleumlampen
Früher wurde die Leuchtkraft von Petroleumlampen in "Kerzen" angegeben. Diese Größe geht zurück auf die deutsche Normalkerze, der "Lichteinheit für Lichtstärken von Beleuchtungskörpern". Die Leuchtkraft der Normalkerzen wurde mit Hilfe einer bestimmten Apparatur -der Hefner-Alteneckschen Amylacetatlampe- bestimmt und auch als HE (Hefnereinheit) bzw. HK (Hefnerkerze) bezeichnet. Die Apparatur wurde von vornherein so konstruiert, daß ein HK tatsächlich in etwa der Lichstärke einer Wachs-, Stearin- oder Paraffinkerze entspricht. Daher ist HK ein schönes Maß, das jedem eine Vorstellung ermöglicht. Siehe dazu auch die Beschreibung des Bunsen'schen Fettfleckphotometers In anderen Ländern wurden andere Apparaturen zur Normung der Lichtstärke benutzt, aber man orientierte sich auch dort in etwa an der Lichtstärke einfacher Kerzen. Im angelsächsischen Raum war die Lichteinheit eine "Candle Power" (CP). 1 HK entspricht also ungefähr 1 CP. Schon früh genügten diese Definitionen der Lichtstärke jedoch nicht mehr den Anforderungen moderner Physik und man einigte sich auf die internationale Einheit Candela (cd). 1 cd entspricht aber ebenfalls in etwa der Lichtstärke einer einfachen Haushaltskerze. Das Alter der Petroleumlampen bedingt, daß diese moderne Einheit eigentlich nie für diese Lampen benutzt wurde. Es besteht kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Lichtstärke, also der Helligkeit einer Lampe und ihrer (W�rme)Leistung in Watt. So wird beispielsweise die Helligkeit einer 500 HK hellen Petromax h�ufig mit 400 Watt angegeben. Die Lampe leistet aber tats�chlich fast 1500 Watt. Manche Händler und Hersteller haben sich jedoch angewöhnt, die Lichtstärke einer Petroleumlampe mit der Helligkeit einer elektrischen Glühbirne einer bestimmten Leistung zu vergleichen. Auf unsere handelsüblichen Glühbirnen bezogen, kann man bei dieser "Rechnung" etwa von folgender Beziehung ausgehen: 1 Watt=1,3 HK oder 1 HK= 0,77 Watt. Mit der Wirtschaftlickeit der Erzeugung des Lichts unterschiedlicher St�rke befa�te man sich auch fr�her schon sehr intensiv. Aus dem Jahr 1914 stammt folgende Betrachtung. DochtlampenPetroleumlampen mit DochtDas Prinzip, brennbare Flüssigkeiten über einen Docht zu verbrennen und damit Licht zu erzeugen, ist seit Urzeiten bekannt. Die Z�hfl�ssigkeit von Pflanzen�len und tierischen Fetten erschwerte jedoch jahrhundertelang wirklich zufriedenstellende technische L�sungen, die selten die Helligkeit einer Kerze �berstiegen. Mit der Entdeckung der mineralischen �le, also des Petroleums, Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Gebiet der Beleuchtungstechnik jedoch ein gewaltiger technischer Fortschritt erreicht, der alle weiteren Entwicklungen des Industriezeitalters erst erm�glichte. Petroleum hat einen hohen Energiegehalt und es ist d�nnfl�ssig. Die kapillaren Eigenschaften eines Dochtes k�nnen das Petroleum in einer Lampe 20-25 cm nach oben saugen. Dort kann es in gasf�rmigen Zustand �bergehen und mit mehr oder minder großer Flamme gleichm��ig verbrennen. Zum Schutz der Flamme dient ein Glaszylinder, der gleichzeitig durch Luftzug die Sauerstoffversorgung der Flamme optimiert. Die Regulierung des Dochtes und damit der Helligkeit erfolgt über ein Stellrad.
In der einfachsten Form werden solche Lampen Flachbrenner genannt, weil der Docht flach aus dem Tank schaut. Da viele dieser Brenner von der Firma Ditmar in Wien hergestellt wurden, hat sich f�r diese Brenner auch der Begiff "Wiener Brenner" eingeb�rgert. Eine wesentlich bessere Lichtausbeute ließ sich jedoch mit breiteren, im Brenner durch das "Brandrohr" kreisförmig geformten Dochten erzielen. Der ber�hmteste Vertreter dieser Rundbrenner (auch Argandbrenner genannt) ist der "Kosmosbrenner". Kosmosbrenner hatten im Europa des sp�ten 19. Jahrhunderts mit Abstand die gr��te Verbreitung, sie wurden zig-millionenfach hergestellt und haben in Deutschland in keinem Haushalt gefehlt. Die Lichtausbeute der Rundbrenner wurde weiter etwas gesteigert, indem oberhalb der Flamme eine flache Scheibe (Brandscheibe) angebracht wurde, die die Flamme dazu zwingt, sich etwas in die Breite auszudehnen. Diese Brandscheibenbrenner wurden unter hunderten verschiedenen Markennamen wie z.B. Matador-Brenner, Royal-Brenner, Odin-Brenner oder Ideal-Brenner angeboten. "Matadorbrenner" hie� einer der Brandscheibenbrenner der Firma Ehrich & Graetz. Dieser Brenner wurde so erfolgreich verkauft, da� sich der Begriff zum Synonym f�r Brandscheibenbrenner �berhaupt entwickelt hat.
Petroleumgl�hlichter, wie z.B. die Aladdinlampe stellen eine besondere Form der Rundbrenner dar. ![]()
Bei den Wiener Flachbrennern findet man am h�ufigsten Lampen mit 5-linigem und 11-linigem Docht.
Flachbrenner haben aber leider oft andere Brennergewinde als die Rundbrenner, so da� sie nicht in die g�ngigen Tanks passen: ![]()
Für Flachbrenner im Wohnbereich findet man am häufigsten Glaszylinder der Wiener- oder Rochester-Form. Kosmos-Brenner werden mit Kosmos-Glaszylindern ausgestattet. Die Einschnürung dieser auch Kniffzylinder genannten Gl�ser ist wichtig und dient einer intensiveren Luftzuf�hrung direkt an der Flammspitze. Die Brenner mit Brandscheibe haben wegen der breiteren Flamme einen etwas bauchigen Zylinder, den Matador -Zylinder. Alle diese Zylinderform stammen noch aus den Anfangszeiten der Petroleumlampen. Sie verdanken ihr Aussehen nicht �sthetischen sondern technischen �berlegungen und Notwendigkeiten. Man sollte also unbedingt immer auf die richtige Zylinderform achten. Neben den klassischen europ�ischen Brennern und Zylindern gibt es vor allem im preiswerten Segment gelegentlich gänzlich neue Brenner- und Zylinderformen, deren Form aber eher der Phantasie und dem Zwang zur preiswerten Herstellung entspringt, als dem Streben nach optimierter Lichtausbeute. Auf diese Brenner soll hier nicht n�her eingegangen werden. Eine v�llig eigenst�ndige Spielart der Petroleumlampen sind neben den hier beschriebenen Lampen f�r den Wohnbereich, die sogenannten Sturm- oder Stallaternen wie z.B. die Feuerhand Laterne. Hier noch einige Tips für den Umgang mit Dochtpetroleumlampen:
Die "Feuerhand" Sturmlaterne, eine lebende LegendeSeit der Firmengr�ndung im Jahre 1902 im s�chsischen Beierfeld produziert die Fa. Herrmann Nier Petroleumlaternen. Die Firma fiel schon fr�h durch einen ausgepr�gten Hang zu Innovationen im Bereich der Fertigung und der Verarbeitungsdetails auf. Das erste bekannte Patent stammt aus dem Jahr 1902, das zweite aus dem Jahr 1906, viele weitere folgten. ![]() Faksimile aus der Patentschrift von 1906: Gruppe 42. Nr. 194290 vom 25.September1906 Herrmann Nier in Beierfeld i.S. Hebevorrichtung f�r das Schutzglas von Sturmlaternen, bei der Kr�pfungen oder Ausbiegungen die Feststellung der Schutzglocke sichern. 1. Hebevorrichtung f�r das Schutzglas von Sturmlaternen, bei der Kr�pfungen oder Ausbiegungen die Feststellung der Schutzglocke sichern, dadurch gekennzeichnet, da� die wie �blich an dem Blaker befestigte Hebevorrichtung als eine b�gelf�rmige Kulisse (c) ausgef�hrt ist, deren eine Seite eine gerade F�hrungsstange bildet, w�hrend die andere Seite eine Ausbiegung (c1) hat, welche beim seitlichen Drehen der Kulisse um eine auf dem Luftrohr befestigte Platte (e) greift. 1914 wurde der Markenname "Feuerhand" f�r die Fa. Herrmann Nier urheberrechtlich gesch�tzt. Der Name "Feuerhand" wurde nicht etwa gew�hlt, weil eine Petroleumlaterne ja zwangsl�ufig etwas mit Feuer zu tun hat, sondern weil das Blech der Laterne feuerverzinnt wurde. Eine damals offensichtlich bemerkenswerte Veredelung. Die Sturmlaterne wurde �ber die Jahre in den verschiedensten Ausf�hrungen hergestellt. Die kleinste ma� nur etwa 15 cm H�he (Feuerhand Nr.75 "Atom") und war als Fahrradlaterne konzipiert, die gr��eren Modelle brachten es auf �ber 42 cm (Feuerhand Nr. 201). ![]() Werbung von 1926 Einige hatten eine eigens erfundene Sturmkappe und Ihre Sturmfestigkeit wurde von staatlichen Stellen attestiert. Repr�sentanten dieser Bauart sind die heute noch bekannten gelben Baustellenlaternen, die zus�tzlich �ber einen besonders gro�en Tank verf�gten. Es gab unterschiedliche, hochwertige Gl�ser in unterschiedlichen Farben f�r die verschiedensten Verwendungszwecke, v.a. als Signallaternen. Zwei verschiedene Funktionsprizipien wurden in unterschiedlichem Modellen realisiert: |
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Bei diesen Laternen wird der erforderliche Sauerstoff durch das R�hrensystem der Laterne leicht angew�rmt von oben und seitlich zugef�hrt. Diese Technik f�hrt zu einer sehr hellen Flamme und sehr hohen Verbrennungstemperaturen, die f�r die vollst�ndige Verbrennung aller Inhaltsstoffe des Petroleums n�tzlich sind. | Bei diesem Laternentyp werden die Abgase der Lampe durch das R�hrensystem erneut nach unten zur Flamme gef�hrt. Das Resultat ist ein w�rmeres Licht bei deutlich geringerem Petroleumverbrauch und bei Verwendung minderwertigen Petroleums eine geringere Schadstoffemission. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Feuerhand Nr.75, 175, 176, 225, 235, 252, 260, 262, 270, 275, 276, 277, 280, 375 | Feuerhand Nr. 201, 202, 223, 257, 303, 305, 323, 327, 351, 403, 423, 427, 452 |
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Fa. Herrmann Nier nach Hohenlockstedt bei Hamburg. Ein Modell, die Feuerhand Nr. +276+ "Baby Spezial" -erstmals gebaut 1953-, wird als einzige heute noch hergestellt und dabei werden in einzelne L�nder St�ckzahlen exportiert, die in die Hunderttausende gehen.
Informationen aus:
"Feuerhand Sturmlaternen".Light International, Vol.3, No.1, 2000, pp 3-5
Diese englischsprachige Arbeit sei allen w�rmstens empfohlen, die sich n�her mit dem Thema Sturmlaternen befassen wollen.
Kontakt: Dr. phil. Detlef Bunk � ddb@bunk-online.de http://www.bunk-online.de/
Die beiden Fotos stammen aus:
"Leuchtende Vergangenheit" von Dr. Werner Touché, Ausstellungskatalog Hamaland Museum Vreden, 1999, 172 S., ISBN 3-927851-50-7
Die aktuell umfassendste deutschsprachige Arbeit zum Thema Petroleumlampen, gro�er redaktioneller Teil, viele Fotos.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der genannten Autoren.
Petroleumglühlampen / Petromax / Geniol
Auer von Welsbach erfand im Jahr 1885 das Prinzip des Gasglühlichts. In der Flamme eines Bunsenbrenners brachte er einen Gewebekörper zum Leuchten, dessen Lichtstärke 6 mal höher lag, als die einfache Flamme des Bunsenbrenners. Das Leuchten wurde durch einen über der Flamme aufgehängten Glühkörper erzielt, dabei diente der Brenner nur als Heizquelle. Aufgrund seiner Form bürgerte sich der Name Glühstrumpf für den Glühkörper ein. Der Glühstrumpf bestand aus einem Baumwollgewebe, das mit Thorium- und Cernitrat getränkt war. Bei erstmaliger Benutzung des Glühstrumpfs verbrennt das Baumwollgewebe und ein gesintertes Skelett von Thorium- und Ceroxiden bleibt zurück. Diese Oxide entwickeln bei entsprechender Erwärmung das kräftige Leuchten. Das gefundene Prinzip revolutionierte insbesondere die Straßenbeleuchtung und fand bald weite Verbreitung.
Sehr bald stellte sich die Frage, ob man sich das Phänomen des
Glühstrumpfs nicht auch für flüssige Brennstoffe nutzbar
machen kann. Um die Jahrhundertwende wurden die ersten Petroleumglühlichtlampen
entwickelt, die über Druckvergasung des Petroleums zu zufriedenstellenden
Ergebnissen gelangten.
Eine der ersten Starklichtleuchten mit dem Brennstoff Petroleum
wurde im Jahre 1910 in Berlin von Max Graetz
entwickelt, die weltbekannte
PETROMAX. Die Petromax und auch die kleinere
GENIOL
erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit und werden, wo
eine unabhängige Beleuchtung benötigt wird, auch in professionellen
Umfeldern eingesetzt.
Die Petromax-Starklichtlaterne stellt eine kleine Gasanstalt dar. Durch die eingebaute Handluftpumpe
wird Luft in den Beh�lter der Laterne zu dem Petroleum hinzugepumpt, bis im Beh�lter ein Druck von etwa 2 at�
herrscht. Dieser Druck ist notwendig, um beim Betrieb der Laterne gen�gend viel Petroleum nach oben in den
Vergaser und durch die auf dem Vergaser sitzende D�se zu treiben. Im Betriebszustand wird der Vergaser durch
die Flamme im Gl�hk�rper dauernd stark erhitzt. Durch diese Hitze verdampft etwa in halber H�he des Vergasers
das bis dahin fl�ssige Petroleum bei einer Temperatur von etwa 250� C. Das dampff�rmige Petroleum geht dann weiter
durch die Vergaserschlange und wird weiter erhitzt -technisch gesprochen �berhitzt- bis es dann fast mit
Schallgeschwindigkeit (300 m/s) aus der winzig kleinen Bohrung der D�se tritt. Nach Austritt aus der D�se dehnt
sich das bis dahin stark zusammengepre�te Petroleumgas aus und rei�t die zur Verbrennung notwendige Luft aus dem
Ringraum im Oberteil der Laterne mit. Die dabei entstehenden Wirbel und Schwingungsst��e und die hohe Geschwindigkeit
verursachen das summende Ger�usch der Petromax-Laternen. Luft- und Petroleumdampf gelangen oberhalb der D�se mit hoher
Geschwindigkeit ins Mischrohr, wo sie durch Wirbelung so durchmischt werden, da� das Petroleumgas unterhalb des Mundst�cks
im Gl�hk�rper v�llig verbrennen kann.
Der Gl�hk�rper besteht aus einem Kunstseidengewebe, das bei der Herstellung mit verschiedenen Salzen impr�gniert wurde.
Der Gl�hk�rper wird bei der ersten Inbetriebnahme der Laterne abgebrannt, d.h. in Asche verwandelt. Die eben erw�hnten Salze
geben dem Ascheger�st eine ghewisse Haltbarkeit. Die im Inneren des Gl�hk�rpers brennende nicht leuchtende Blauflamme
erhitzt den Gl�hk�rper zur Wei�glut und erzeugt dadurch die �berraschend hohe Lichtst�rke der Petromax-Laterne.
Wie schon erw�hnt, verdampft beim Betrieb der Laterne das Petroleum im Vergaser durch die W�rme, die von der Flamme im
Gl�hk�rper erzeugt wird. Bei Inbetriebnahme mu� zun�chst einmal der Vergaser so vorgew�rmt werden, da� dieser Kreisproze�
eingeleitet wird. Dies geschieht entweder durch Abbrennen von Spiritus in der Anheizschale oder durch den
Rapid-Schnellvorw�rmer, der mit Petroleum und Luft aus dem Beh�lter arbeitet.
Ahnlich wie die Petromax funktionieren auch die Starklichtlampen anderer Hersteller. Die Helligkeit und Sparsamkeit der Starklichtlampen ist unerreicht, das helle Licht strahlt nicht unbedingt Gemütlichkeit aus, ermöglicht aber wirklich gutes Sehen. Gelegentlich wird davor gewarnt, Petroleumglühlampen in geschlossenen Räumen zu verwenden. Diese Warnung bezieht sich ausschließlich auf den, gegenüber anderen Beleuchtungen durch "Flammen", größeren Sauerstoffbedarf der Lampen. Ein Raum der genügend Sauerstoff für einen Holzbrennofen oder Kamin hat, wird jedoch auch genügend Sauerstoff für ein Glühlicht haben.
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Petroleumgl�hlampe Aladdin
Die Aladdinlampe ist eine Kombination aus einer Docht- und einer Gl�hstrumpflampe.
Dadurch wird eine Helligkeit erreicht, die mit einer Gl�hbirne von 50-60 Watt vergleichbar ist. Mit einer Nur-Dochtlampe sind solche Werte nicht erreichbar. Im Gegensatz zu den Petroleumstarklichtlampen arbeitet die Aladdin nicht unter Druck und damit v�llig ger�uschlos. Wer eine m�glichst helle Lichtquelle f�r Wohnr�ume ben�tigt, ist mit der Aladdin bestens bedient.
Die Lampe ist technisch absolut ausgereift, einfach zu bedienen, sparsam im Verbrauch und spendet ein sehr angenehmes
gleichm��iges Licht.
Ein Schmuckst�ck f�r jeden Raum!
F�r mehr Details lesen Sie bitte die
BedienungsanleitungHistorischer Lexikonartikel über Petroleumlampen
Aus "Brockhaus' Konversations-Lexikon" Dreizehnter Band, Leipzig 1903"Petroleumlampen, Mineralöllampen, im Gegensatz zu Öllampen (s.d.) diejenigen Lampen, die für die verschiedenen flüchtigen Mineralöle, besonders für Petroleum, konstruiert sind. Bei den P. bedarf es keiner Vorrichtung, die den Brennstoff auf der Höhe der Flamme erhält; die bloße Saugwirkung des Dochtes genügt für diesen Zweck. Die einzelnen Konstruktionen der P. sind auf möglichste Entwicklung der Leuchtkraft durch besondere Gestaltung des Brenners, auf Herabminderung der Explosionsgefahr und der strahlenden Wärme gerichtetet. Die Flamme der P. fordert zur intensiven Lichtentwicklung einen besonders starken Luftzug; die der Flamme zuzuführende Luft wird in der Regel zur Kühlung des Brenners benutzt. Der Ölbehälter muß hier stets soweit unter dem Brenner liegen, daß eine starke Erhitzung des Öls vermieden wird. Bei P. mit Flachbrenner ist der Brenner mit einer halbkugelförmigen Kappe bedeckt, die in der Mitte mit einer Öffnung von etwas größerer Weite als die Mündung des Dochtrohres versehen ist; unter dieser Kappe mischen sich die Petroleumdämpfe mit Luft, wodurch die Verbrennung befördert und ein Rußen der Flamme verhindert wird. Die Rundbrenner sind Argandbrenner. Für Flachbrenner kommen bauchige Cylinder zur Verwendung, für Rundbrenner solche mit starker Einschnürung; zuweilen wird auch auf einem in der Achsenrichtung des Hohldochtes sich erhebenden Stiel ein horizontales Metallscheibchen (Brandscheibe) angebracht, an dessen unterer Fläche der innere Luftzug sich bricht, so daß die Luft von innen nach außen auf die Flamme stößt. Die Regulierung des Dochtes wird durch den Eingriff von Zahnrädern bewirkt. Die beste Lage für den Ölbehälter ist die im Fuß der P., weil hierdurch die letztere mehr Stabilität erhält und der Behälter keinen Schatten wirft; auch kann die Lampe dann eine gefälligere Form erhalten. Zimmerlampen werden zur Milderung des Lichts mit Kugeln, Glocken oder Kuppeln aus Milchglas oder mattgeschliffenem Glas versehen.
Von neueren Konstruktionen der P. seien folgende erwähnt. Bei dem Brilliantdoppelbrenner von Schuster & Baer in Berlin werden zwei gleichbreite Flachdochte zu einem Cylinder zusammengebogen, und das Brandrohr erhält dem entsprechend zwei einander gegenüberliegende Öffnungen, durch die sich die beiden Dochte oben zu einem Kreis vereinigen. Durch diese Einrichtung ist der bei großen Rundbrennern auftretende Übelstand beseitigt, daß die Lichtstärke nicht in gleichem Verhältnis mit der Größe des Brenners zunimmt. Bei dem Reform-Kosmos-Rundbrenner von Schuster & Baer findet durch den am unteren Teil des Brenners befindlichen durchbrochenen Kasten sowie durch das im Boden des letztern oder im Centrum der Dochthülse befestigte Rohr und die in der Mitte des Brenners angebrachte durchlochte Brandscheibe eine vollkommen isolierte innere Luftzuführung statt. Der Luftzutritt zu den Außenseiten der Flamme erfolgt hier erst, nachdem die Luft auf ihrem Wege vorgewärmt ist, wodurch die Intensität der Verbrennung wesentlich erhöht wird. Die von derselben Firma konstruierte, mit diesem Brenner versehene hygienische Normallampe vermindert die lästige und schädliche Wärmeausstrahlung. Zu diesem Zweck ist die Petroleumlampe mit einem zweiten Cylinder von größerer Weite ausgestattet. In dem Zwischenraum sammelt sich die von der Flamme erhitzte Luft, worauf sie durch den von unten nach oben gehenden Luftzug gegen die Zimmerdecke geführt wird, während von unten beständig frische Luft nachströmt. Der Mitrailleusenbrenner, bei dem der Leuchstoff durch ein System von 10 bis 12 runden Volldochten angesaugt wird und die angemessene Verteilung der Luft gleichfalls durch die durchlochte Brandscheibe erfolgt, eignet sich vorzüglich für schwere Petroleumsorten, doch ist der Brennstoffverbrauch ein größerer als bei den gewöhnlichen Brennern. Die Phloxlampe, eine von der Gesellschaft "Phlox" in Berlin hergestellte Rundbrennerlampe, entwickelt vermöge vierfacher Luftzufuhr ein intensives, blendend weißes Licht. Ihr Cylinder besteht aus zwei Teilen: einem die Flamme umgebenden, weitern, ausgebauchten Zugglas und einem in dieses eingehängten, unten trompetenförmig erweiterten Cylinder, der die Verbrennungsgase abführt. Die hohle, siebartig durchlöcherte Brandscheibe führt der Flamme von unten her, durch das Bassin hindurch, Luft zu; zweitens findet Luftzufuhr statt durch das Dochtgehäuse, drittens durch die untere Fläche der Zugglasgalerie und viertens durch die Aufsatzkappe des Zugglases. Außer der hohen Leuchtkraft (eine kleine Tischlampe entwickelt 85-90 Kerzen) besitzt die Phloxlampe den Vorzug, daß man sie nach Belieben klein schrauben kann (bis zu 20 Kerzen), ohne daß sie das weiße Licht verliert oder Geruch entwickelt, wie gewöhnliche P.
Die P. mit Flachbrenner sind namentlich durch die Anwendung mehrerer Flachdochte verbessert worden (Duplex-, Triplexbrenner), die entweder nur eine oder, wie der Kronenbrenner, mehrere Flammen geben. Letzterer besitzt sechs Flachdochte und unter der gewöhnlichen noch eine zweite Kappe, wodurch eine vollständigere Verbrennung und somit größere Leuchtkraft erzielt wird. Bei der Kaiserlampe befindet sich ein Flachbrenner ohne Cylinder in einer Glocke, die unten in einem stumpfen Kegel verläuft, dessen abwärts gerichtete Öffnung der Weite des Brenners entspricht und wie ein Glascylinder auf diesen gestellt werden kann. Durch die zahlreichen Löcher im Boden des Brenners findet ein verstärkter Luftzug statt, während die Flamme gegen seitlichen Luftzug geschützt ist.
Zwei neue Konstruktionen von P. gehen von der Berliner Lampen- und Bronzewarenfabrik vormals C.H.Stobwasser & Co. aus; die als Arbeits- und Studierlampe ausgeführte Sicherheitsschiebelampe ist zum Hoch- und Tiefstellen eingerichtet, entwickelt ein Minimum von strahlender Wärme, ist explosionssicher und verlischt beim Umfallen; die neue Luftzuglampe dieser Firma kann man anzünden, ohne Glocke und Cylinder abzunehmen, und kann sie von unten auslöschen.
Für Fabrikbeleuchtung haben Friemann & Wolf in Zwickau eine Lampe ohne Glocke und Cylinder mit künstlicher Luftzuführung konstruiert.
Ähnlich den Regenerativlampen der Gasbeleuchtung (s.d.) hat man auch Petroleumregenerativlampen (Petroleumglanzlicht, System Schülke, Berlin) eingeführt, in denen das Petroleum in gasförmigem Zustande ohne Docht und Cylinder mit hoher Leuchtkraft verbrennt, und die sich für große Einzelflammen (bis 150 Kerzen) eignen.
Noch größere Einzelflammen (bis 14.000 Kerzen) lassen sich mit den 1886 von Hannay erfundenen Lucigenlampen erzielen, die für Beleuchtung freier Plätze, bei nächtlichen Arbeiten, angewendet werden. Der flüssige Leuchtstoff, zu welchem sich auch hier die schwersten Öle eignen, wird bei den Lucigenlampen durch eine Düse zerstäubt und bildet eine meterlange, frei brennende, nicht rußende Flamme. Die Climaxlampe, das Dürrlicht, die Dotylampe, WellsLicht, Sunlightlampe u.a. sind hierher gehörige Konstruktionen.
Für sehr flüchtige Mineralöle, wie Ligroin, sind besondere Konstruktionen erforderlich. Eine einfache Ligroinlampe besteht aus einem Blechgefäß mit einschraubbarem, gut schließendem Deckel und einem Brandrohr, das von dem massiven Docht vollständig ausgefüllt wird. Das Gefäß enthält ein Stück Badeschwamm, das durch ein Drahtnetz vom Docht getrennt gehalten wird. Beim Gebrauch schraubt man den Deckel ab, gießt Ligroin in die Lampe, bis der Schwamm damit gesättigt ist, und schraubt den Deckel wieder auf, worauf der Docht entzündet werden kann. Die kleine Flamme ist sehr weiß, rußt nicht, verlöscht aber leicht. Für die schwersten Mineralöle eignet sich besonders die Dampfstrahllampe von Hartmann & Lucke, die überall da anzuwenden ist, wo Dampf erzeugt wird. Bei derselben wird ein Dampfstrahl in die Flamme geleitet, der nicht nur den nötigen Sauerstoff zuführt, sondern auch die brennbaren Dämpfe zersetzt, so daß eine energische Verbrennung ohne Rußbildung erzielt wird.
Explosionen kamen früher am häufigsten infolge schlechter Beschaffenheit des Petroleums vor, was jedoch heute durch die strenge Kontrolle des Entflammunspunktes (s.Petroleum) fast ausgeschlossen ist. Zuweilen werden Explosionen durch fehlerhafte Konstruktionen sowie durch einen zu schmalen Docht, der das Brandrohr nicht vollständig ausfüllt, veranlaßt, auch durch schlechte Bedienung der Lampe. Bei Berücksichtigung aller Verhältnisse gewährt jede gute Petroleumlampe hinreichende Sicherheit, doch giebt es auch Konstruktionen, die die Sicherheit erhöhen sollen, z.B. der bei den Schuster & Baerschen Lampen an der Unterseite des Luftkastens angebrachte hydraulische Verschluß. Andere Vorrichtungen erstreben ein gefahrloses Auslöschen der Lampe, oder bewirken selbst das Auslöschen, wenn die Lampe umfällt. Das Petroleumglühlicht (s.Beleuchtung) hat sich noch wenig eingeführt.--Vgl.Gentsch, Die Petroleumlampe (Berl. 1896)."
Anmerkungen:
- Unter Petroleum wurden seinerzeit folgende Fraktionen zusammengefaßt:
- Das im Text erwähnte "Ligroin" (Siedepunkt 100-120°) entspricht in etwa unserem heutigen Benzin.
- Die am Ende des Artikels genannten Einschränkungen bezüglich der Sicherheit haben heute bei Verwendung des richtigen Brennstoffs keinerlei Bedeutung mehr.
Siedepunkt | Bezeichnung |
70-80° | Petroleumäther |
80-100° | Petroleumnaphta |
100-120° | Ligroin |
120-150° | Putzöl |
150-300° | Leuchtöl |
> 300° | Schmier- / Paraffinöl |





































