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Schamoni Film & Medien: Schamoni

Ulrich Schamoni, der am 9. November 2019 achtzig Jahre alt geworden wäre, zählte zu den Pionieren des Jungen Deutschen Films. Sein Erstling "Es" avancierte 1966 zum ersten Kassenerfolg des rebellischen Regienachwuchses. Reihenweise sammelte Schamoni damals Bundesfilmpreise ein.

Er gehört zu jenen deutschen Filmschöpfern, denen die Branche das Filmemachen verleidete und deren Arbeiten von Filmhistorikern konsequent kleingeredet oder ignoriert wurden. Bezeichnenderweise traf dies in seinem Fall einen unkonventionell denkenden und handelnden Künstler, der den in den Sechzigern groß verkündeten Anspruch, nicht nur anderes Kino, sondern auch anders Kino zu machen, ernstnahm, der etwa einen Spielfilm erst während des Drehs entwickelte oder den Begriff des „Home Movie“ sehr konsequent interpretierte.

Schamonis Filme, die im Laufe eines halben Jahrhunderts erstaunlich wenig gealtert sind, sind wiederzuentdecken als einfallsreiche, überraschende, unterhaltsame, gekonnt und leichthändig gemachte, noch immer sehr vitale Vertreter eines jungen deutschen Kinos, das ohne fröhliche Querköpfe wie Ulrich Schamoni bald wieder weitgehend in Schematismus und Langeweile erstarrte. Die Retrospektive im Zeughauskino präsentiert Ulrich Schamonis umfangreiches Schaffen.

»Programm der Retrospektive